Hachen. Seit 60 Jahren gibt es die Sauerlandklinik Hachen. MS-Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet steuern diese Einrichtung ganz bewusst an.
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen - Weihnachten steht vor der Tür. Das ist für viele Menschen das wichtigste Fest des Jahres. In Hachen feiert man dieses Jahr sogar doppelt, denn die Sauerlandklinik Hachen feiert ihr 60-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 werden in der medizinischen Einrichtung Patienten, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind, behandelt. Von Beginn an habe die Klinik kontinuierlich in moderne Behandlungsmethoden investiert und sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität der Patienten durch innovative, spezialisierte Behandlungsangebote zu verbessern, berichtet Kliniksprecherin Lena Hammecke.
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Mit 125 Planbetten sowie jährlich rund 2800 stationären und 3300 ambulanten Patienten habe sich die Sauerlandklinik als Zentrum für die neurologische Spezialbehandlung von MS-Erkrankten etabliert und gelte deutschlandweit als die Klinik mit der größten Patientenzahl im Bereich der MS-Behandlung, betont Hammecke. Besonders beeindruckend sei die Entwicklung der Ambulanz, die seit 2013 ein erhebliches Wachstum verzeichnet: „Von anfänglich 255 Fällen stieg die Zahl der ambulanten Patienten auf rund 3300 im Jahr 2023. Diese kontinuierliche Expansion zeigt das große Vertrauen der Patienten in die Qualität und das spezialisierte Angebot der Ambulanz“, freut sich Geschäftsführer André Kampmann. Seit 2019 werde die Klinik zudem von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als MS-Schwerpunktzentrum anerkannt. „Wir haben etliche Patienten, die immer wieder zu uns in die Klinik kommen, um sich behandeln zu lassen. Manche sind sogar bereits 30 Mal hier gewesen“, sagt Kampmann.
Zum 60-sten setzt die Sauerlandklinik auf Innovationen, ohne ihre Tradition zu vernachlässigen. Seit einigen Jahren setzt die Einrichtung konsequent auf Modernisierung und baut ihre Infrastruktur sowie das therapeutische Angebot kontinuierlich aus. In den letzten Jahren erfolgte zum einen die Sanierung des gesamten A-Traktes der Einrichtung inklusive Küchenbereich und Ambulanz. Außerdem wurden moderne Pflegestützpunkte eingerichtet. Parallel dazu wurden die Stationen im C-Trakt sowie die Komfortstation modernisiert. „Zusätzlich zu den baulichen Verbesserungen haben wir das Therapieangebot weiter ausgebaut und bieten den Patienten nun unter anderem auch neue Leistungen wie psychologische und neuropsychologische Betreuung, Osteopathie sowie Musiktherapie an“, sagt Lena Hammecke.
Was ist Multiple Sklerose?
Bei Multipler Sklerose (MS) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Die Krankheit lässt noch viele Fragen unbeantwortet und ist in Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg von Patient zu Patient so unterschiedlich, dass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt machen lassen. Aus diesem Grund ist MS auch als „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ bekannt, erklärt die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft
Zu Beginn der MS-Erkrankung treten häufig motorische Störungen auf – wie Lähmungen und Sehstörungen mit Verschwommen- oder Nebelsehen als Ausdruck einer Entzündung der Sehnerven. Auch können unterschiedlichste Beschwerden wie Blasenstörungen, Unsicherheit beim Gehen oder beim Greifen, Doppelbilder und „verwaschenes“ Sprechen auftreten. Ungewöhnliche starke Ermüdung, Depressionen, Schwindel oder sexuelle Funktionsstörungen können weitere Beschwerden sein.
Momentan wird der Eingangsbereich der Klinik neu gestaltet und in diesem Zuge die Ambulanz erweitert. Geplant sind zudem die Erweiterung der zentralen Umkleide im Untergeschoss. Ziel sei es, den Komfort und die Atmosphäre für Patienten sowie deren Angehörige zu optimieren. In Zukunft stehe auch die Sanierung der Stationen im B-Trakt und die Erweiterung der Therapiebereiche auf dem Plan, um den Anforderungen und Bedürfnissen in der neurologischen Behandlung weiterhin gerecht zu werden.
„Der Erfolg der Sauerlandklinik wäre ohne das tägliche Engagement und die Hingabe der Mitarbeiter nicht denkbar. Es ist ihr Einsatz und ihre fachliche Kompetenz, die den hohen Standard der Versorgung und die besondere Atmosphäre der Klinik prägen. Vom ärztlichen und therapeutischen Team bis hin zur Pflege und Verwaltung arbeiten hier Menschen, die ihren Beruf als Berufung verstehen und mit viel Empathie und Fachwissen die Lebensqualität der Patienten in den Mittelpunkt stellen“, lobt André Kampmann. Ihre Arbeit und ihr beständiger Einsatz mache die Sauerlandklinik zu einem Ort, an dem sich die Patienten gut aufgehoben und verstanden fühlten, erklärt der Geschäftsführer.
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Die Einrichtung in Hachen setzt dabei auch auf Kontinuität. Chefarzt Dr. Markus Heibel hat seit 23 Jahren die medizinische Leitung inne. Heibels liebevoller Spitzname für die Klinik ist der „Zauberberg“ - ein Symbol für das besondere Engagement des Teams, das mit Fachwissen und Herzlichkeit täglich das Wohl der Patienten fördert und dabei, wie er es ausdrückt, „ein bisschen zaubert“. Im Oktober 2024 wurde seine Expertise vom „Kompetenznetz Multiple Sklerose“ anerkannt, das ihm den Titel „MS-Spezialist“ verlieh. Mit dieser Erfahrung und seinem Blick auf Fortschritt und Qualität der MS-Therapien führe der Mediziner die Sauerlandklinik als eine der führenden Einrichtungen für Multiple Sklerose in Deutschland.
„Ich möchte mich auch beim Freundes- und Förderkreis ‚Sauerlandklinik Hachen‘ bedanken. Seit vielen Jahren unterstützt der Förderverein mit großem Engagement die Arbeit der Klinik und setzt sich dafür ein, zusätzliche Projekte und Angebote für Patienten zu ermöglichen, die über die reguläre medizinische Versorgung hinausgehen“, betont Kampmann.
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