Sundern. SKS und Haus der Wohnkultur investieren in Gebäudetrakte neben dem Rathaus. Das Kapitel „Gastwelten Sundern“ ist damit endgültig geschlossen.
„Ich bin einfach nur froh, endlich einen Schlussstrich unter das Thema Gastwelten in Sundern ziehen zu können. Jetzt ist der Weg für neue Pläne frei und es macht wirklich Spaß, dass es nun wieder vorangeht“, freut sich Unternehmer Peter Flügge. Mit seinem über die Grenzen der Region bekannten Einrichtungshaus „Haus der Wohnkultur“ hat er die gesamten Vorgänge rund um das Projekt Gastwelten von Beginn an verfolgt. „Zwölf Jahre lang habe ich die Geschehnisse aus nächster Nähe miterleben müssen. Für uns als Firma war es nicht immer leicht, nach der Insolvenz der Gastwelten GmbH, neben dieser brachliegenden Immobilie erfolgreiche Geschäfte zu machen“, so Flügge.
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Frischer Wind wurde nun in die Angelegenheit gebracht, weil sich die Firma SKS mit dem „Haus der Wohnkultur“ und den beiden bisher vorhandenen Teileigentümern geeinigt hat, das Objekt neu zu entwickeln. Aus vier Eigentümern wurden letztlich zwei. „Die bisherige Struktur mit den unterschiedlichen Interessensvertretern hat einen Ausbau der beiden Gebäudetrakte lange Zeit erschwert“, sagt Josef Levermann, kaufmännischer Leiter der SKS Unternehmensgruppe. „Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Herrn Flügge können wir jetzt das Objekt entwickeln.“ Zwei der bisherigen vier Eigentümer hatten ihre Anteile gegen Zahlungen von Geldsummen an SKS und Peter Flügge abgetreten. Begleitet werden die beiden Partner von den Architektenbüros „Otte Nöcker Planung“ und „PlanBar“ aus Sundern.
Die Immobilie 24, wie das Gebäude aufgrund der Hausnummer in der Mescheder Straße nun offiziell genannt wird, ist unterteilt in zwei Trakten mit jeweils eigenem Treppenturm. Die SKS-Unternehmensgruppe wechselt mit der gesamten Verwaltung der Firma Blomus auf die erste und zweite Etage des eigenen Traktes. Hierfür stehen insgesamt rund 1500 Quadratmeter zur Verfügung. „Wir denken langfristig, auch wenn wir aktuell nicht ganz so viel Fläche für unsere Verwaltung benötigen“, sagt der Prokurist. Ins Erdgeschoss kommt eine rund 1.200 Quadratmeter große Ausstellungsfläche für die Produkte von Blomus. „Das wird ein ganz moderner Showroom, der für Aufmerksamkeit sorgen wird“, verspricht Levermann. In einem Innenhof, direkt hinter dem Showroom, können Kundinnen und Kunden beispielsweise auch Outdoor Möbel, Gartenzubehör und Feuerstellen von Blomus begutachten. Die dritte Etage des Blomus-Traktes umfasst rund 430 Quadratmeter. „Diese Etage wollen wir für mietbare Büroflächen zur Verfügung stellen“, erklärt Josef Levermann. Beide Trakte verfügen grundsätzlich über dieselben Flächen auf den Ebenen.
Zerplatzte Träume bei den Gastwelten
Das Projekt Gastwelten Sundern wurde 2012 als großer Wurf für die Stadt angekündigt. Auf der Mescheder Straße in den alten Fabrikhallen der Firma Maybaum Elektrogeräte sollte damals ein Informations- und Beratungszentrum für die Gastronomie und Hotellerie in Südwestfalen entstehen. Doch nach der Anfangseuphorie und großen Ankündigungen durch die Ideengeber Franz-Josef Rogoll und Marlen Winkler kehrte schnell Ernüchterung ein.
In der Folge spielte sich ein Szenario ab, welches bis heute an einen Wirtschaftskrimi erinnert. Verschwundene und möglicherweise veruntreute öffentliche Gelder, die Flucht eines Geschäftsführers, ein gestürzter Bürgermeister, Razzien durch Polizei und Staatsanwaltschaft, geprellte Handwerker und mehrere Gerichtsverfahren. Im Jahr 2013 musste erst die Gastwelten GmbH Insolvenz anmelden, später folgten noch Insolvenzen weiterer Gesellschaften, was zu einem erheblichen Imageverlust von Sundern führte. Die Nachwehen dieser turbulenten Jahre sind bis heute in der Stadt zu spüren.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem „Haus der Wohnkultur“ wird auch dieser Gebäudetrakt parallel modernisiert. „Unten haben wir ja schon seit einiger Zeit unser Team 7 Studio. Darüber möchten wir auf den drei Etagen Flächen zur Vermietung schaffen“, betont Inhaber Peter Flügge. „Wir haben schon mit ersten Interessenten gesprochen. Noch sind wir aufgrund der modularen Bauweise frei in der Planung. Ich kann mir auf den Etagen sehr viel vorstellen. Das können Arztpraxen, Kanzleiräume, Büroräume unterschiedlicher Größe oder etwas anderes sein. Hier zentral in Sundern entsteht ein modernes Gebäude mit vielfältigen Möglichkeiten und zeitgemäßen Arbeitsplätzen“, freut sich Flügge.
Durch die modulare Bauweise sei man flexibel. Je früher Interessenten einsteigen würden in das Projekt, umso mehr Freiheiten würden sie genießen können. „Wer sich jetzt meldet, könnte sogar noch die Böden mit aussuchen“, verspricht der Sauerländer.
Beide Trakte der Immobilie 24 verfügen jeweils über ein großes Treppenhaus mit modernem Aufzug, womit auch Barrierefreiheit garantiert sei. Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen sind als Komponenten für die Heizung eingeplant. Im Innenbereich sind sogenannte Atriumbereiche angedacht, sodass die Menschen, die dort arbeiten, in den Pause auf den einzelnen Etagen Frischluft genießen können. Beide Gebäudetrakte behalten größtenteils ihren Industriecharakter - auch in Anlehnung an die Anfänge der Maybaum Elektrogerätefabrik, die auf dem heutigen Gelände bis in die frühen 1970er Jahre produziert hatte. Die Fassaden der beiden Gebäudetrakte werden modernisiert und teilweise angeglichen. Die Grünanlagen und die Parkplätze erhalten ein weitgehend einheitliches Bild. „Wer künftig aus Westenfeld nach Sundern kommen wird, erlebt einen modernen, gepflegten Ortseingang, der ein neues Aushängeschild für die Stadt werden kann“, sind sich Levermann und Flügge sicher. Bei der Renovierung der Immobilie setzen beide vornehmlich auf lokale Handwerksbetriebe.
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Beide Partner forcieren das Projekt derzeit. „Wir möchten im Frühjahr oder Frühsommer hier mit der Verwaltung einziehen und den Showroom eröffnen“, gibt Josef Levermann den ambitionierten Zeitplan bekannt. „Ich dankbar für den guten Nachbarn und habe den Anspruch, gemeinsam mit Blomus auch unsere Räumlichkeiten zu eröffnen“, betont Peter Flügge. Ab sofort können Interessenten an den Büroflächen Kontakt mit beiden Firmen aufnehmen. „Wir freuen uns über Anrufe oder E-Mails“, heißt es von Blomus und dem „Haus der Wohnkultur“.
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