Neheim. Für die Katholiken rund um Voßwinkel gibt es ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Innovationen könnten die Zukunft der Pfarrei St. Johannes Baptist prägen.
Der Immobilienprozess in der Pfarrei St. Johannes Baptist Neheim und Voßwinkel ist im Gange. Von Verwaltungsleiterin Ann-Christin Lemke gibt es einen Zwischenstand zu den Entwicklungen in den Gemeinden und für die Menschen in Voßwinkel hat sie wenige Wochen vor Weihnachten gleich mehrere „frohe Botschaften“.
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„Nach den Gesprächen mit der Denkmalpflege des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Arnsberg ist deutlich geworden, dass ein zunächst überlegter Rückbau der Kirche St. Urbanus in Voßwinkel vom Tisch ist“, erklärt Lemke. Die Denkmalschutzvorgaben würden einen solchen Plan verbieten. Zuvor hatte die Projektgruppe „Zukunft gestalten - 2033“, der Ann-Christin Lemke angehört, darüber nachgedacht, die vom Erzbistum Paderborn angedachte Flächenreduzierung in Voßwinkel u.a. durch einen Abriss des jüngeren Kirchenteils zu erzielen.
„Bettina Heine-Hippler von der LWL-Denkmalpflege hat stattdessen angeregt, dass man über eine Raum-in-Raum-Lösung nachdenken soll“, so Lemke. In diesem Falle könne ein Teil des Innenraums vom Sakralraum abgetrennt und für andere Verwendungen benutzt werden. Im Erzbistum Paderborn sind solche Vorhaben bereits an mehreren Stellen realisiert worden. Beim Immobilienprozess in der Nachbarpfarrei St. Petri Hüsten laufen ähnliche Planungen für die Herdringer Kirche. „Bei einer solchen Raum-in-Raum-Lösung könnten wir das Pfarrheim abgeben und dieses dann in die Kirche integrieren“, zeigt sich Guido Reffelmann, wie Verwaltungsleiterin Lemke Mitglied der Projektgruppe, optimistisch.
Vier Arbeitskreis bei Immobilienprozess
Die Pfarrei St. Johannes Baptist Neheim und Voßwinkel hat sich dazu entschieden, im Zuge des Immobilienprozesse neben der eigentlichen Projektgruppe und den dazugehörigen Arbeitsgruppen für die Standorte Voßwinkel, Bergheim, Bachum und Moosfelde sogenannte Arbeitskreise zu installieren. Die Personen dort drin fungieren als direkte Ansprechpartner bei Fragen, Sorgen, Nöten und Anregungen durch die örtliche Bevölkerung. Sie sind wie folgt personell besetzt:
Voßwinkel: Felix Hüffer, Martin Risse und Ann-Christin Lemke
Bergheim: Dr. Frank Brüggemann, Guido Reffelmann und Ann-Christin Lemke
Bachum: Martin Risse, Dr. Frank Brüggemann und Ann-Christin Lemke
Moosfelde: Detlef Trompeter, Guido Rüffelmann und Ann-Christin Lemke.
Man erreicht die Mitglieder am einfachsten per E-Mail an projektgruppe@kirche-neheim.de mit Nennung des Standortes und Kontaktdaten. Die Arbeitsgruppen melden sich dann zurück.
Ob es zu dieser Lösung kommen wird, muss sich bei den Gesprächen mit den Gemeindemitgliedern und den Vertretern des Erzbistums Paderborn klären. Kurzfristig ist jedoch in Voßwinkel ein anderes Problem beseitigt worden. „Wir haben die defekte Heizung repariert durch den Austausch eines Teils. Damit wird niemand an Weihnachten in der Kälte die Messe erleben müssen“, freut sich Lemke. Kirchenvorstandsmitglied Detlef Trompeter hält damit sein Versprechen, das er den Voßwinklern bei einer Informationsveranstaltung zum Immobilienprozess im September abgegeben hatte. Die Pfarrei habe die Kosten für die Reparatur übernommen, nachdem das Erzbistum die Finanzierung solcher Reparaturen bis 2026 ausgeschlossen hatte.
Den Oktober hindurch hatte die Projektgruppe um Lemke, Reffelmann und Trompeter die Gemeinden in der Pfarrei St. Johannes besucht, um Gespräche mit den Menschen zu führen. „Die Anregungen und Impulse sind sehr wertvoll gewesen und helfen uns weiter“, zeigt sich Guido Reffelmann zufrieden. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Ergebnisse dieser Gespräche im sogenannten 2. Gebäudebild am 31. Januar der Öffentlichkeit zu zeigen. „Das haben wir jetzt bewusst auf den 11. April verschoben“, sagt Verwaltungsleiterin Ann-Christin Lemke. Dies sei mit dem Erzbistum abgestimmt und gebe allen Beteiligten Zeit, in Ruhe die Inhalte in Skizzen zu überführen. „Unser Ziel ist es, im April auch eine grobe Kostenschätzung zu den Plänen zu liefern.“
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Fast wöchentlich sammle man neue Erkenntnisse, hat Guido Reffelmann festgestellt. In den Gemeinden sei aktuell eine enorme Dynamik spüren. „Die Arbeitsgruppen sind in der Findungsphase“, so Reffelmann. Besonderes Augenmerk lege man aktuell auf die vier Standorte Voßwinkel, Bergheim, Bachum und Moosfelde. „Hier sind in den kommenden Jahren baulich die größten Veränderungen zu erwarten“, prophezeit die Projektgruppe. Deshalb habe man hier noch einmal gesonderte Arbeitskreise gebildet. „Wir möchten hier in den nächsten Wochen gezielt Datengrundlagen sichten. Da geht es auch um Auslastungen und Belegungen der Räumlichkeiten“, unterstreicht Ann-Christin Lemke.
„Sicher ist“, das betont die Verwaltungsleiterin von St. Johannes Baptist, „dass wir weiterhin St. Michael in Neheim abgegeben möchten. Das ist den Menschen in der Gemeinde bereits mitgeteilt worden.“ Was mit der Kirche passiert, könne man noch nicht seriös einschätzen. Die Pläne, dass die Italienische Gemeinde die Kirche übernimmt, seien allerdings überholt. „Nach unseren Informationen beabsichtigt das Erzbistum Paderborn eine andere Lösung“, sagt Guido Reffelmann.
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