Arnsberg. Großes Polizeiaufgebot und Betriebsausfall bei R.D.M. in Arnsberg: Der Angeklagte zeigt sich reuig, doch es kann noch sehr teuer werden für ihn.

Die Anklage der Staatsanwaltschaft vor dem Schöffengericht war keine alltägliche: Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Bei der angedrohten Straftat handelte es sich um die Herbeiführung einer Bombenexplosion.

Diese Androhung hatte ein 53-jähriger Mann aus Arnsberg, der Nachbar der Firma R.D.M. Arnsberg ist, telefonisch diesem Betrieb übermittelt. Sein Grund war, dass er sich viele Jahre schon über die Immissionen der Firma ärgerte und er mit Gästen in seinem nahegelegenen Garten Hochzeit feiern wollte.

Das Unternehmen produziert, verarbeitet und vertreibt Kartonprodukte. Gegründet wurde das Arnsberger Unternehmen 1901 mit einer Produktionskapazität von bis zu 220.000 Tonnen Karton pro Jahr. Nach Unternehmensangaben werden die Immissionen laut Betriebsgenehmigung eingehalten.

Der Anrufer konnte von der Polizei schnell ermittelt werden. Es erfolgten von ihr und anderen Rettungskräften die Evakuierung sämtlicher Räume und die Suche nach der möglicherweise im Werk versteckten Bombe. Die Arbeitsabläufe wurden für mehrere Stunden unterbrochen. Eine Bombe wurde nicht gefunden.

Vor Gericht räumte der Angeklagte die telefonische Drohung ein. „Es war eine sehr dumme Idee von mir, ich führe sie auf meine damalige Alkoholisierung zurück. Ich hatte tatsächlich aber nie vor, diese Tat zu begehen“, zeigte er sich reuig. Weil er geständig war, nicht vorbestraft ist und Reue zeigte, wurde das Verfahren gegen ihn vorläufig mit der Auflage, 2400 Euro an das Hospiz Raphael zu zahlen, eingestellt. Ein Grund für diese milde Entscheidung war wahrscheinlich auch der Umstand, dass auf ihn hohe Kosten zukommen.

Er ist zivilrechtlich verklagt, 125.000 Euro Schadenersatz wegen des mehrstündigen Betriebsausfalles der Firma Reno de Medici und des Einsatzes der Hilfskräfte Euro zu zahlen. Darüber wird zeitnah vor dem Landgericht entschieden. 

Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Arnsberg/Sundern in den sozialen Medien: