Arnsberg. Ein 52-jähriger Arnsberger hatte Bombendrohung gegen Papierfabrik ausgesprochen. Staatsanwaltschaft erklärt das Tatmotiv.
Die Staatsanwaltschaft Arnsberg beschäftigt sich nun mit dem Fall einer Bombendrohung Mitte Februar gegen die Arnsberger Papierfabrik R.D.M. GmbH. Ermittelt wird gegen einen 52-jährigen Arnsberger wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat“ (§126 des Strafgesetzbuches). Thomas Poggel, Sprecher der Staatsanwaltschaft Arnsberg, gibt auf Nachfrage unserer Zeitung auch Einblicke in das mutmaßliche Tatmotiv des Mannes. „Er soll sich darüber aufgeregt haben, dass es gestunken hat“, sagt er. Die von ihm wiederholt empfundene Geruchsbelästigung durch die Papierfabrik sei Auslöser gewesen. Das Unternehmen schließt am Dienstag eine solche Geruchsbelästigung aus: „Wir haben ein geschlossenes Abwassersystem bis zur Kläranlage“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Derartige Gerüche könnten nicht entstehen.
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Und so musste die Polizei zu einem Großeinsatz bei der Firma in der Hellefelder Straße Arnsberg ausrücken. Am späten Nachmittag des 18. Februar 2024 hatte ein Mitarbeiter des Unternehmens die Polizei gerufen, weil er telefonisch eine Bombendrohung entgegengenommen hatte. Die Polizei räumte umgehend das Gelände und durchsuchte das komplette Firmenareal mit zwei Sprengstoffspürhunden. Eine Bombe aber fand die Polizei nicht.
Zivilrechtliche Konsequenzen drohen
Zeitgleich liefen die Ermittlungen, um den Anrufer ausfindig zu machen. Die Spur führte zu einem 52-jährigen Arnsberger, den die Polizei am späten Abend in seiner Wohnung in Nachbarschaft des Werkes festnehmen konnte. Der Mann widersetzte sich der Polizei nicht und wurde auf die Wache abgeführt. Nach dem Verhör wurde er wieder aus dem Gewahrsam entlassen. „Es lag kein Haftgrund vor“, so Staatsanwalt Thomas Poggel auf Nachfrage unserer Zeitung. Eine Tatwiederholung erscheint als unwahrscheinlich. Wegen Störung des öffentlichen Frieden durch Androhung einer Straftat wird er sich aber verantworten müssen. Das Strafmaß dafür kann zwischen zwischen einer Geldstrafe bishin zu einer Haft bis 3 Jahren bewegen.
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Jetzt, wo der Fall bei der Staatsanwaltschaft liegt, spricht Thomas Poggel von einem Vergehenstatbestand, der vor dem Amtsgericht Arnsberg verhandelt werden wird. Zwischenzeitlich, so berichtet der Staatsanwalt, habe der Arnsberger bei der Firma um Entschuldigung gebeten. Das aber kann das Unternehmen nicht bestätigen. Eine solche Entschuldigung läge nicht vor. Vor einer Strafverfolgung wird ihn das aber nicht bewahren. Für den Mann spricht, dass er bislang polizeilich noch nicht bekannt und auffällig gewesen sei. Aber selbst, wenn das Strafmaß überschaubar bleiben sollte, drohen dem Arnsberger möglicherweise juristisch folgenschwere Konsequenzen: Zivilrechtlich könnten auf den 52-Jährigen Regressforderungen mit Blick auf die Einsatzkosten aber auch den entstanden Produktionsausfallschaden in der Papierfabrik zukommen.
Der Polizeieinsatz hatte für Aufregung im Ortsteil gesorgt: Auf dem Hof der Kartonfabrik R.D.M. in Arnsberg standen zunächst vier und später weitere Polizeiwagen, weitere Fahrzeug sicherten die übrigens Eingänge zum Unternehmen ab. So auch das alte Werkstor am Altpapierlagerplatz und den historischen Zugang an der Lasmecke. Offenbar hatte es zuvor eine nicht näher bezeichnete Bedrohung gegen die Firma gegeben. Die Polizei hatte den Einsatz in der Nacht um 1 Uhr als abgeschlossen erklärt.
Der Verdächtige wurde ermittelt. Die Beamten nahmen den Mann in der Nähe des Einsatzortes außerhalb des Firmengeländes fest. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht - Feuerwehr und Rettungsdienst waren auf dem Firmengelände am Abend zunächst nicht zu sehen. Gegen Mitternacht wurde der Einsatz beendet. Ab den frühen Abendstunden war die Polizei auf und rund um das Werksgelände im Einsatz gewesen. Nach und nach - so berichten Anwohner - sei das Polizeiaufgebot verstärkt worden. Auch Zivilfahrzeuge seien vorgefahren. Die Polizei hatte in der Kantine des Unternehmens ihr Lagezentrum eingerichtet.