Sundern. Verwaltungsspitze der Stadt Sundern fordert übergeordnete Politik zum Handeln auf, um Akzeptanz für Windkraft nicht zu gefährden.
In einer gemeinsamen Erklärung haben der Bürgermeister der Stadt Sundern, Klaus-Rainer Willeke, und die Beigeordnete, Dr. Jacqueline Bila, die Bundes- und Landespolitik auf allen Ebenen zu sofortigem Handeln beim Ausbau der Windkraft aufgefordert. Vor allem geht es um Steuerung des Ausbaus und ein Verhindern eines unkontrollierten Antragsbooms.
Hintergrund ist der Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes NRW vom 26. September 2024, der dazu führt, dass seither Windenergieanlagen sowohl innerhalb als auch außerhalb der extra vorgesehenen Windenergiebereiche massiv beantragt werden. Derzeit sind mehr als 60 Anlagen im Stadtgebiet Sundern beantragt.
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Erst am 23. Mai 2024 hat der Entwurf des Regionalplanes Hochsauerlandkreis/Soest mit dem Ausweis von Windenergiebereichen stückweit Planungs- und Steuerungssicherheit im Sinne der Kommunen gegeben, um dem ungesteuerten Ausbau von Windenergieanlagen bis zum Inkrafttreten der Regionalpläne entgegenzuwirken. Seit Ende September hat sich die Situation deutlich geändert. „Die Diskussion zur Errichtung von Windenergieanlagen droht seit vielen Jahren die Stadtgesellschaft, vor allem die Gesellschaft unserer vielen Dörfer, nachhaltig zu spalten. Neben Sorgen um den Landschaft- und Naturschutz oder das Landschaftsbild werden auch Sorgen um die Attraktivität als Wohnort, der Lebensqualität oder touristische Destination zum Ausdruck gebracht. Uns ist bewusst, dass auch unsere Region ihren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten muss, aber dieser unkontrollierte und ungezielte Antragsboom führt zu einer massiven Belastung der betroffenen Ortsteile und gefährdet die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für den Windkraftausbau“, so Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke und Beigeordnete in ihrer gemeinsamen Stellungnahme.
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Nicht ohne Grund hat der Rat der Stadt Sundern einen einstimmigen Beschluss gefasst, für alle Anträge von Windenergieanlagen außerhalb der Windenergiebereiche die Rückstellung zu beantragen. Viele ehrenamtlich politisch Engagierte – Mitglieder der Stadtvertretung, der Ausschüsse oder auch der Parteien und Wählergruppen – haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit der Regionalplanung und den Windenergiebereichen auseinandergesetzt. Sie haben sich den Diskussionen vor Ort gestellt und um Verständnis geworben.
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„Wir benötigen zeitnah dringend ein effektives und verbindliches Instrument zur Sicherung der Regionalplanung, das den Ausbau der Windkraft nachhaltig und ausgewogen steuert. Ebenso eine klare Regelung zur räumlichen Verteilung von Windkraftanlagen über die Stadtgrenzen hinaus unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten. Wir setzen auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Politik, den Nachbarkommunen und Betroffenen, um eine Lösung zu finden, die sowohl den Klimazielen gerecht wird als auch die Akzeptanz in den betroffenen Regionen sicherstellt. Nur so können wir den Windkraftausbau nachhaltig gestalten“, betonen Bürgermeister und Beigeordnete.