Arnsberg. Waldforum: In Arnsberg werden zwei Tage lang Pläne für den Wald der Zukunft geschmiedet: Welche Rolle die Digitalisierung dabei spielt - und wer alles profitiert.
Eine natürliche Umgebung wie der (heimische) Wald auf der einen - Digitalisierung samt künstlicher Intelligenz auf der anderen Seite: Lässt sich das „unter einen Wipfel“ bringen? Bietet ein solches Szenario Chancen - und welche Unsicherheiten, Sorgen oder gar Ängste entstehen dabei? Darüber haben sich mehr als 90 Fachleute aus Wissenschaft, Waldbesitz, Industrie und Forstpraxis zwei Tage lang beim 15. Waldforum in Arnsberg ausgetauscht. Im Fokus standen Technologien, die dem „Cluster Forst und Holz“ helfen, Herausforderungen des Klimawandels und des Fachkräftemangels zu meistern. Wie spannend das ist - und wer alles profitiert, erklärt Thomas Wälter, Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft in Arnsberg und Gastgeber des Forums.
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Alle „Waldmenschen“ sind sich grundsätzlich einig: Der Einsatz moderner Technologien biete der Waldwirtschaft neue Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig aktiv zum Klimaschutz beizutragen. „Kommt dabei künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel, wird es richtig spannend“, meint Thomas Wälter mit Blick auf Projekte und Geräte, die während der Tagung in Arnsberg im Fokus standen. Borkenkäfer und weitere Schädlinge mit Drohnen zu finden und zu bekämpfen sowie Satelliten gestützte Schadbilder von Waldgebieten zu nutzen, gehören bereits zum „digitalen Alltag“ im Forst. Ebenso wie „intelligente“ Motorsägen und Harvester, die - durch KI aufgerüstet - Arbeitsprozesse optimieren. Optimieren, wohl gemerkt, nicht rationalisieren. „Die Försterinnen und Förster haben das in der Hand“, betont Wälter, „KI wirkt unterstützend.“
Noch spannender wird es beim Thema Waldbrand-Vorbeugung. Waldbrände bedrohen immer häufiger die - ohnehin gefährdeten - Wälder, auch in unserer Region. „Kleine Sensoren, an Bäumen befestigt und durch KI trainiert, lösen bereits beim Ansatz von Brandgeruch aus und alarmieren, wenn Feuer im Wald ausbricht“, berichtet der Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft über ein beim Forum thematisiertes Projekt. Sehr pragmatisch kann Künstliche Intelligenz im Bereich Wegepflege in Wäldern unterstützen. Der Förster befestigt einen Sensor an seinem Fahrzeug, während der Routinetouren im Revier zeichnet eine KI die Wegebeschaffenheit auf, registriert besonders stark belastete Strecken - und liefert Instandsetzungsvorschläge.
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Weitere digitale Wald-Projekte im „Stenogramm“
Datenraum Wald und Holz 4.0 Digitale Werkzeuge bieten ein besseres Verständnis der Waldprozesse und ermöglichen eine effiziente Bewirtschaftung. Darum werden Wissenschaftler gemeinsam mit den Forstexperten aus Arnsberg in einem Pilotprojekt Möglichkeiten der Digitalisierung in der Waldwirtschaft weiter ausloten. „Das Waldforum hat die Akteure zusammengebracht“, freut sich Thomas Wälter, der auf einen „Leuchtturm-Effekt“ hofft.
Waldinfo.NRW: Ein für alle frei zugängliches Online-Portal, das relevante Informationen für eine nachhaltige Waldnutzung bereitstellt - Motto: „Was passiert eigentlich alles in ‚meinem‘ Wald?“; erreichbar unter www.waldinfo.nrw
Forst erklärt GmbH: Ein Unternehmen, das durch digitale Formate forstliches Wissen für alle Interessierten leicht verständlich vermittelt. Bei den „Erklärbären in Sachen Wald“ handelt es sich um junge Forststudentinnen und -studenten, die u.a. mit Videos und Reels arbeiten.
Fazit: Die Fachleute sind sich einig, dass eine stärkere Zusammenarbeit und Digitalisierung innerhalb der Waldwirtschaft notwendig ist, um die gesamte Wertschöpfungskette von der Bewirtschaftung bis zur Vermarktung möglichst breit zu vernetzen. Thomas Wälter geht sogar noch weiter; wertet Digitalisierung als Führungsaufgabe und Schlüsselfaktor, um die Waldwirtschaft nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Mit dem Feedback der Teilnehmenden ist er zufrieden.
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„Die nächste, 16. Auflage des Waldforums ist bereits fest eingeplant“, meint die Führungskraft des Landesbetriebs Wald und Holz NRW; und kündigt die Einführung weiterer Formate an: Zusätzlich soll es in Arnsberg - der Waldhauptstadt Westfalens - Wald-Kolloquien geben - und einen jährlichen Landeswaldtag, wünscht sich Thomas Wälter. Es bleibt spannend in Sachen Wald.
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