Hüsten. Schimmelige Matrazen, gefüllte Katzenklos und benutzte Windeln: Diese Abfälle finden die Ehrenamtler vom Roten Kreuz regelmäßig in Arnsberger Kleidercontainern.
Eigentlich erklären sich die Container von selber. Klappe auf, Altkleider rein. Außen dran steht genau, wofür die Behältnisse gedacht sind. Das, was die Ehrenamtlichen des Kreisverbandes Arnsberg des Deutschen Roten Kreuzes beim Leeren der Container aber in schöner Regelmäßigkeit finden, lässt sie fassungslos und vor allem verärgert zurück. Stinksauer darüber stehen Sprecher Alexander Robl, 2. Vorsitzender Dirk Kuschinsky und Geschäftsführerin Rita Klein vor einer Reihe Containern auf dem Kirmesplatz Riggenweide in Hüsten. „Hier ist einer unserer Hotspots für dieses Problem“, sagt Alexander Robl. Am stärksten betroffen seien abgelegene oder dunkle Standorte.
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Das Problem kann durchaus ekliger Natur sein. Denn es geht den Ehrenamtlichen des DRK weniger um nicht mehr wirklich verwendbare Kleidung, sondern um völlige Zweckentfremdung. „Wir haben hier sogar schon ein Katzenklo mit gebrauchter Streu gefunden“, so Robl. Und auch die benutzte Windel zwischen den Kleidersäcken ist kein Einzelfall. Mal sind es kaputte Koffer, kürzlich die Hutablage eines Autos und aktuell im Hüstener Container eine hineingestopfte alte Matraze. Auch Dirk Kuschinsky kann sich nicht erklären, was daran so schwer sein soll zu verstehen, dass ein halbgefüllter Benzinkanister nicht in den Container gehört. „Dann ist nämlich alles unbrauchbar, was andere gut gemeint zum Container gebracht haben“, sagt er, „das ist dann nämlich alles Sondermüll.“
Teure Entsorgung
Und den muss der DRK-Kreisverband oder der von ihm für die Touren in der Regel beauftragte Dienstleister teuer entsorgen. „Das kostet uns dann schnell 100 Euro pro Container“, so Alexander Robl. Dabei geht es doch bei den Altkleidersammlungen auch darum, Geld in die Kasse des DRK für seine ehrenamtlichen Aufgaben im Sanitätsdienst zu bringen.
Die Container werden zu einem Verwerter gebracht, der das Material sortiert: „Gut erhaltene Kleidung geht an die Katastrophenhilfe“, erklärt Rita Klein. Der Rest wird recycelt und zu Putzlappen verarbeitet. Die Erlöse fließen zurück an die sammelnden Kreisverbände des DRK, die damit Ausbildung, Ausstattung und Material der Sanitätsdienste mitfinanzieren. Der Kreisverband umfasst die Ortsgruppen Arnsberg, Sundern und Neheim-Hüsten mit fast 400 Mitgliedern. „66 davon stehen auf Knopfdruck als Einsatzkräfte bereit“, sagt Alexander Robel.
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Die Altkleiderspenden finanzieren den Apparat. „Das ist schon ein wichtiger Faktor in unserem Etat“, sagt Alexander Robl, ohne Zahlen zu nennen. Der DRK-Kreisverband hat im Raum Arnsberg und Sundern insgesamt 45 Container aufgestellt. 12 bis 15 Tonnen Kleidung pro Monat kommen da zusammen. „Wenn saisonmäßig die Kleidung gewechselt wird, sind unsere Container spürbar voller“, weiß Rita Klein. Einmal wöchentlich oder nach besonderem Bedarf werden die Container geleert.
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Trotz beauftragter Firma müssen da auch immer wieder ehrenamtliche Kräfte ran. „Denen kann ich aber schlecht erklären, dass sie ihre Freizeit opfern sollen, um Katzenklos und Hygieneartikel zu entsorgen“, sagt Dirk Kuschansky. Schließlich betrachten alle Helfer „die soziale Nutzung als Grundansatz“. Daher werde auch an Lösungen gearbeitet, wie vor allem gut erhaltene Kleidung sicher in die soziale Weiternutzung geführt werden könne. Kleiderkammern betreibt das DRK Arnsberg nicht. „Die Menge, die wir sammeln, wäre da auch gar nicht zu verarbeiten“, sagt Rita Klein.
Die Geschäftsführerin erklärt, wie die Altkleiderspenden im besten Falle in die Container gebracht werden sollen: „Wir bitten darum, einen klassischen blauen Müllsack zu nutzen“, sagt sie. Alle anderen Säcke würden zu schnell reißen.
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