Arnsberg-Bruchhausen. So geht Bruchhausener Brückenbau: Städtische Forstwirte packen an und sparen Tausende Euro. Verwaltung und Bürger sind glücklich über die Lösung.
Es ist der Klassiker bei öffentlichen Bauprojekten: Sie werden zu einem bestimmten Preis geplant und dann meistens doch teurer - manchmal sogar deutlich teurer. Umso mehr stechen die Projekte ins Auge, die schnell realisiert und auch noch deutlicher günstiger als vorher erwartet sind. Ein solches Beispiel ist die Sanierung der Brücke an der Hebreme in Bruchhausen.
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Unweit des Ruhrtalradwegs im Stadtteil Bruchhausen gibt den „Hebremeradweg“, der die Stadtteile Bruchhausen mit Hüsten über die Ruhrbrücke am Sportplatz Bruchhausen verbindet. Der Weg endet – aus der Fahrtrichtung Bruchhausen gesehen - am Flammberg in Hüsten. Ein Teil der Wegeverbindung führt durch ein Waldgebiet, in dem bislang mit zwei Holzstegen ein Bachlauf überbrückt wurde.
„Im Sommer haben sich Wanderer und Bewohner von Bruchhausen bei mir gemeldet, die öfters im Wald unterwegs sind und die Brücke an der Hebreme nutzen. Mir wurde mitgeteilt, dass das Bauwerk morsch war und die Verkehrssicherheit darunter litt. Das ist ein stark frequentierter Weg für Jogger, Spaziergänger und Wanderer“, erzählt Frank Neuhaus. Der SPD-Politiker leitet den Bezirksausschuss in Bruchhausen und sucht den schnellen Kontakt zur Verwaltung der Stadt Arnsberg.
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„Ich habe dann angerufen und die Problematik geschildert“, so Neuhaus. Die Situation wurde vor Ort von den Mitarbeitern des Fachdienstes Grünflächen, Forst und Friedhöfe angeschaut. „Bei einer Prüfung wurde festgestellt, dass die Holzstege marode waren und im Rahmen der Verkehrssicherung erneuert werden mussten. Die Erneuerung erforderte jedoch eine Umplanung nach aktuellen Vorgaben und für eine gefahrlose Nutzung, sodass es sinnvoll erschien, die zwei maroden Stege durch eine neue Brücke zu ersetzen“, erklärt Stadtsprecher Frank Albrecht.
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Hierzu habe eine Kostenschätzung einer Fachfirma in Höhe von zirka 23.000 Euro vorgelegen, so die Stadt Arnsberg. Zudem hätte es einer detaillierten Planung bedurft, welche die von der Firma geschätzte Lieferzeit von mindestens drei Monaten noch verlängert hätte. Dem zuständigen Fachdienst der Stadt waren die Investitionskosten zu hoch, zudem hätte der Weg über einen langen Zeitraum gesperrt werden müssen, heißt es weiter.
Die Lösung wurde von den städtischen Forstwirten gefunden. Sie haben die Konstruktion und den Bau dieser Brücke in Eigenregie übernommen. „Das war möglich, da es sich hier um offizielles Waldgebiet handelt. Die Forstwirte der Stadt Arnsberg haben sehr engagiert gearbeitet und konnten innerhalb von wenigen Tagen das Brückenbauwerk erstellen. Zudem blieb unter Hilfestellung der Mitarbeiter eine Nutzung des Weges auch während der Arbeiten weitgehend möglich“, betont Frank Albrecht.
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Bei dem verwendeten Material handelt es sich um Rohholz aus dem Stadtwald, die Konstruktion wiederum wurde im eigenen Sägewerk hergestellt. Unter Einsatz eines Kranschleppers wurde dann vor Ort alles montiert. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf 6171 Euro und konnten damit deutlich unter dem von der Fachfirma geschätzten Betrag bleiben“, sagt Albrecht.
Frank Neuhaus ist glücklich über die schnelle und deutlich kostengünstigere Lösung. „Ich habe nur positive Rückmeldungen aus dem Ort. Die Menschen sind begeistert von der Brücke, die auch noch richtig gut aussieht“, so Neuhaus. Er danke allen Beteiligten für das unbürokratische Handeln und freue sich, dass der Verkehrsweg nun wieder sicher und ohne Einschränkung benutzt werden könne.