Voßwinkel. Unternehmen haben über Mängel im Gewerbegebiet Gut Nierhof geklagt. Binnen kürzester Zeit hat die Verwaltung nun wichtige Schritte eingeleitet.
Kaputte Straßen, eine fehlende Beleuchtung, keine Gehwege für Fußgänger und keine Glasfaser-Anschlüsse. Die Mängelliste im Gewerbegebiet Gut Nierhof in Voßwinkel war lang. Und weil sich bei der Beseitigung der Missstände lange Zeit auch nichts tat, hatte die dort ansässige Unternehmerschaft im Sommer Alarm geschlagen. Im Gespräch mit dieser Redaktiion wurden die Mängel dezidiert aufgeführt und Lösungen gefordert.
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Rund drei Monate später ist Bewegung in die Angelegenheit gekommen. Auch weil Bürgermeister Ralf Paul Bittner (SPD) die Beseitigung der Mängelliste zur Chefsache erklärt hat. „Wir haben eine städtische Task-Force gebildet und uns vor Ort die Sorgen und Nöte der Unternehmerinnen und Unternehmer angehört“, erklärt Bittner. Die Task-Force besteht aus dem Fachdienst Straßen und Brückenbau um Leiter Andreas Bohland, aus der Wirtschaftsförderung mit Gernot Miller sowie dem Bau- und Planungsdezernat um Dr. Birgitta Plass. „In nur wenigen Wochen ist es uns gemeinsam gelungen, alle Probleme zu lösen und erfolgreich zu gestalten. Dafür gilt meinen Kolleginnen und Kollegen ein besonderes Dank“, sagt der Bürgermeister.
Bei einem weiteren Treffen mit der Unternehmerschaft aus dem Gewerbegebiet hatten Bürgermeister Bittner und die Task-Force die konkret umgesetzten bzw. eingeleiteten Maßnahmen vorgestellt. Der Kreisverkehr im Eingangsbereich des Gewerbegebiets ist neu beschildert und jetzt abgesichert. „Das ist jetzt viel sicherer und sieht auch deutlich ansprechender aus“, lobt Sonja Heimann von der Firma Spiekermann Metallverarbeitung GmbH. Außerdem wurde die Straßen- und Gehwegsbeleuchtung erweitert.
Durch das Versetzen des Ortseingangsschilds sei die Geschwindigkeitsbegrenzung auf nunmehr 70 km/h im Ein- und Ausfahrtsbereich von Gut Nierhof möglich gewesen. Dies sei in enger Abstimmung mit Straßen NRW erfolgt. „Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist sehr wichtig. Das erhöht die Sicherheit enorm“, zeigt sich Frank Papenkort, Geschäftsführer der Accodo Projekt GmbH sehr glücklich.
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Ein wichtiger Faktor, den im Sommer gleich eine ganze Reihe von Unternehmerinnen und Unternehmer bemängelt hatten, war der fehlende Glasfaserausbau. „Wir müssen große Datenpakete an Kunden verschicken und sind auf schnelles Internet angewiesen. Die Situation ist auf Dauer untragbar“, kritisierte Justin Baulmann, Geschäftsführer von BPE Licht damals im Gespräch mit unserer Zeitung. Baulmann hatte sich über einen längeren Zeitraum mit einer Richtfunkstrecke als Notlösung ausgeholfen. „Eine stabile, schnelle Internetverbindung ist aber elementar für unser Geschäft. Das ist im Zweifel geschäftsgefährdend, wenn wir keinen Glasfaseranschluss erhalten“, sagte Baulmann.
Nun scheint auch in diesem Bereich Bewegung in die Angelegenheit zu kommen. „Die Subunternehmen, die beim Glasfaserausbau beauftragt werden, sind seit einigen Tagen mit Hochdruck im Einsatz, verlegen Leitungen. Offenbar wurde seitens der Stadt Arnsberg enorm Druck aufgebaut, dass die Arbeiten vorankommen. Ich bin guter Dinge, dass wir bis Ende des Jahres an das schnelle Internet angeschlossen sind“, zeigt sich Baulmann vorsichtig optimistisch. Das sei auch dringend nötig, da die Antenne für den Richtfunk auf der alten Kita in Bachum dann abmontiert werden muss. Für den Fall, dass der Glasfaseranschluss bis Ende des Jahres nicht gesichert ist, habe die Stadt nach Angaben des Bürgermeisters Alternativlösungen erarbeitet. Er sei allerdings zuversichtlich, dass dies nicht mehr notwendig werde.
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Ralf Paul Bittner unterbreitete der Unternehmerschaft auch das Angebot für ein großes Werbeschild. Die Firmen im Gewerbegebiet haben die Möglichkeit, gegen eine Gebühr auf dem Schild zu stehen. Das Schild soll dann am Eingang des Gewerbegebiets aufgestellt werden. Unternehmer Justin Baulmann erklärt: „Ein guter Wegweiser gehört zu einem Gewerbegebiet. Wir sind zwar nicht unmittelbar darauf angewiesen, aber wenn die Kosten überschaubar sind, werden uns gerne beteiligen und auch auf dem Schild mit unserem Firmenlogo bzw. Namen erscheinen.“
Arnsbergs Bürgermeister freut sich über die schnellen Lösungen. „Besonderer Dank gilt dabei auch den Unternehmern, vor allem Bernd Müller, der in konstruktiven Gesprächen die Meinungen und Probleme der Nachbarunternehmen zusammen getragen hat und in immer positiven Gesprächen mit uns gemeinsam an diesem Erfolg gearbeitet hat“, so Bittner.
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Aufgrund der Kritik der Unternehmerschaft an den Mängeln im Voßwinkeler Gewerbegebiet hatte sich auch die CDU Arnsberg mit der Thematik beschäftigt. Ratsmitglied Dr. Marcel Kaiser und der Vorsitzende des Bezirksausschusses Bachum-Voßwinkel, Andreas Sedladzek, suchten ebenfalls den Austausch mit den Unternehmern im Gut Nierhof. Vor allem Andreas Sedladzek hatte nach eigenen Anagben seit Jahren gefordert, dass es zu einem Abschluss der Baumaßnahmen kommen solle. Man habe nun die aktuellen Mängelbeseitigungen aufmerksam beobachtet, allerdings sei der finale Ausbau der Straßen noch nicht in Aussicht gestellt worden, so die CDU. „In der nächsten Sitzung des Bezirksausschuss ist der Weiterbau wieder ein Thema“, kündigte Sedladzek bereits an.
Weiterbau bleibt Thema
Kaiser bedankte sich derweil für das persönliche Engangement der Unternehmer und auch bei der Stadtverwaltung, „dass zuminest teilweise die versprochenen Punkte gut und verlässlich abgearbeitet wurden.“ Er hoffe nun auf eine schnelle weitere Umsetzung der noch offenen Punkte. Beim Thema Straßenausbau hoffen die Unternehmer Justin Baulmann und Frank Papenkort darauf, dass dieser Bereich trotz des angespannten Haushalts ebenfalls angegangen wird. „Es wäre zumindest einmal schön, wenn man einen Fahrplan aufgezeigt bekommen würde, wann mit dem finalen Ausbau zu rechnen ist“, sagt Frank Papenkort von Accodo. Ansonsten sei man bei den übrigen Punkten sehr dankbar für das schnelle Handeln der Verwaltung.
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Frank Neuhaus von der SPD-Fraktion im Arnsberger Stadtrat bedankt sich ausdrücklich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und dem Bürgermeister „für das gute Teamplay und die schnelle Lösungsfindung.“ Für die SPD sei es überaus wichtig, dass Arnsberger Unternehmen beste Voraussetzungen vorfinden. „Wir werden uns auch weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, wie wir dies in vielen Gesprächen auch in diesem Fall getan haben“, so Neuhaus. Er gehe auch für den Glasfaseranschluss von zeitnahen Lösungen aus.