Arnsberg. Das Schulamt setzt kommissarisches Leitungsteam ein - das stößt auf Kritik bei Eltern. Die befürchten, dass die Leitung zu wenig vor Ort sein wird.

Die Leiterinnen der Norbertusschule haben sich darauf eingestellt, die Adolf-Sauer-Schule mitzuführen.
Die Leiterinnen der Norbertusschule haben sich darauf eingestellt, die Adolf-Sauer-Schule mitzuführen. © Ted Jones/WP | Ted Jones

Eltern von Kindern der Adolf-Sauer-Schule in Arnsberg sind in Sorge: „Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, machte am 7. Oktober eine Nachricht die Runde, die uns fassungslos zurücklässt“, sagt Holger Gronau, Vater einer Viertklässlerin. Das Schulamt des Hochsauerlandkreises habe ein neues kommissarisches Schulleitungsteam eingesetzt, nämlich die Leiterinnen der Norbertusschule, die ab sofort beide Schulen in Personalunion leiten sollen.

In einem Elternbrief stellen sich die Nobertusschulleiterin Claudia Schulte und ihre Stellvertreterin Frauke Schnittger vor. Ein erstes Gespräch mit dem Adolf-Sauer-Schulkollegium habe bereits stattgefunden und noch vor den Herbstferien wollten sie sich der Schülerschaft persönlich vorstellen. „Die Präsenzzeit an der Sauerschule und damit die Möglichkeit eines persönlichen Kontakts beschränkt sich auf nur zehn Stunden pro Woche“, meint Holger Gronau gehört zu haben.

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Zu den Maßnahmen und dem Prozedere wollen Claudia Schulte und Frauke Schnittger gegenüber der Westfalenpost keine Stellungnahme abgeben. Nur so viel, dass sie die ihnen übertragenen Leitungsaufgaben verantwortungsbewusst angenommen und bereits im Austausch mit den Elternvertretern stünden, heißt es in einer gemeinsamen E-Mail an unsere Redaktion.

„Ich will der neuen Leitung gar keine Vorwürfe machen. Wahrscheinlich ist diese mit der Situation selber nicht glücklich“, so der besorgte Vater. Seine Kritik richtet sich eher an die Verantwortlichen im HSK-Schulamt. „Ich empfinde die Entscheidung als Ohrfeige für alle, die am Schulleben der Sauerschule künftig teilhaben. Damit meine ich die neue Schulleitung, das Kollegium, alle Eltern und vor allem die Schülerinnen und Schüler - alle stellen sich die berechtigte Frage nach dem Sinn dieser Aktion.“

Corinna Krick macht einen Lehrgang zur Schulleitungsqualifizierung

Die kommissarische Schulleiterin der Adolf-Sauer-Schule, Corinna Krick, hat das Feld bereits geräumt, obwohl sie derzeit einen Lehrgang zur Schulleitungsqualifizierung absolviert. Auch sie sei von der Entscheidung überrascht worden. „Seit dem 1. Oktober nehme ich an der Qualifikationsmaßnahme teil und beabsichtige, mich noch vor den Sommerferien zur Prüfung anzumelden“, sagt sie. Ihr sei bewusst, dass die Schulleiterstelle nicht offiziell ausgeschrieben sei, dennoch habe sie die Schulaufsichtsbehörde über ihr Engagement informiert, das ausschließlich einer Bewerbung an dieser Schule gelte.

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Eine Nachricht diesbezüglich kommt nun Ende dieser Woche von der Bezirksregierung Arnsberg und könnte Hoffnung machen: Die Leiterinnen der Norbertusschule übernehmen die Schulleitung der Adolf-Sauer-Schule kommissarisch. „Das ist eine übliche Vorgehensweise und vor allem in Hinblick auf das Konzept des jahrgangsübergreifenden Lernens der Schule sinnvoll. Eine endgültige Entscheidung über die Nachbesetzung der Schulleitungsposten ist noch nicht getroffen“, so Sprecherin Anja Gladisch.

Das HSK-Schulamt hält sich hingegen mit Details zurück und antwortet auf Nachfrage: „Aus schulaufsichtlicher Sicht wurde die Entscheidung getroffen, das Schulsystem durch ein erfahrenes Leitungsteam zu unterstützen und zu stärken. Weitere Aussagen, insbesondere zu einzelnen Personen, können nicht getätigt werden.“ Holger Gronau ist jedenfalls der Meinung, dass ein Modell mit einer Schulleitung für zwei Schulen zum Scheitern verurteilt wäre. „Hoffentlich wendet sich das Blatt zum Guten“, sagt er.

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