Hellefeld. Johanna Wälter: Erst Königin in Hellefeld, jetzt auf dem Weg zur WP-Königin? Das steckt unter der Königinnenkrone.

„Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich angemeldet bin“, sagt Johanna Wälter. Die 43-Jährige tritt im Wettbewerb um die Krone der WP-Königin für die Schützenbruderschaft St. Martinus Hellefeld an. Dennoch habe sie sich darüber gefreut - und jetzt hat sie auch das „Fieber“ gepackt. Denn nicht nur, dass ihr König Stephan Boening sie zur Hellefelder Königin machte, auch beim Stadtschützenfest Sundern holte er noch den Vogel runter.

Johanna Wälter will WP-Königin werden
Noch sitzt Johanna Wälter gechillt in ihrem Esszimmer. Wird sie das auch noch, wenn sie WP-Königin werden sollte? © WP | Thora Meißner

Die beiden seien kein Paar, sagt sie. Offenbar hat es dieses Gerücht schon gegeben, obwohl oder vielleicht auch gerade, weil die beiden Single sind. „Er hat mich ein paar Wochen vor dem Schützenfest gefragt, ob ich, sollte er den Vogel herunterholen, seine Königin sein möchte - und ich meinte nur: Da hätte ich Spaß dran.“ Kein Wunder - liegt das Königinnen- und Königsblut doch bereits in ihrer Familie. „Unsere Königin sollte WP-Königin werden, weil Schützenfest schon immer das Highlight des Jahres für sie ist. Und der Traum, einmal Königin zu sein, aus der Familie kommt. Es gab viele Königspaare aus den Reihen der Familie, von Onkel, Tanten, Vettern und Cousinen bis hin zu ihrem Opa, der zweimal König war, und ihrer Schwester, die Königin war“, heißt es in der Bewerbung auf wp-koenigin.de. Ihre Schwester, die Schwester des Königs und eine Freundin haben sich die Mühe gemacht.

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Und wer ist Johanna Wälter privat? Eine Alltagsheldin. Denn sie ist Notfallsanitäterin und stellvertretene Wachleitung des Rettungsdienstes Sundern. „Das bedeutet viel Arbeit und wenig Zeit“, sagt sie. „Ansonsten bin ich gerne von Freunden umgeben - natürlich spontan.“ Denn aufgrund ihres Schicht- und teils 24-Stunden-Dienstes ist es schwierig, passende Treffzeiten zu finden. „Früher habe ich an Tanzkursen teilgenommen - zu Schulzeiten“, sagt sie. „Mit der Ausbildung zur Krankenschwester an der Uniklinik Münster fehlte mir dazu die Zeit.“ Zehn Jahre lang arbeitete sie als Krankenschwester - ebenfalls im Schichtdienst.

So funktioniert der Wettbewerb

Zum zwölften Mal sucht unsere Zeitung die Schützenkönigin des Jahres. Alle Schützenvereine und Bruderschaften aus unserem Verbreitungsgebiet können sich bis zum 10. Oktober mit ihrer Königin unter wp-koenigin.de bewerben.

Vom 25. September bis zum 23. Oktober stimmt die ganze Region unter wp-koenigin.de darüber ab, wer den Titel in diesem Jahr erringt. Die WP-Königin 2024 wird am 27. Oktober im Rahmen eines großen Festakts in Schmallenberg-Fleckenberg gekrönt, zu dem alle Regionalsiegerinnen samt Hofstaat eingeladen sind.

Die sieben Regionalgewinnerinnen erhalten je 500 Euro Zuschuss für ein Kleid und 120 Liter Veltins für eine Hofstaatparty. Und unter allen, die für ihre Schützenkönigin abstimmen, werden Sachpreise verlost.

In der Qualifikation im Altkreis Arnsberg kann von Mittwoch, 25. September um 12 Uhr bis zum 10. Oktober um 12 Uhr täglich abgestimmt werden. Dann geht‘s ins Regionalfinale im Altkreis: Von Donnerstag, 10. Oktober um 12 Uhr bis Dienstag, 15. Oktober um 12 Uhr findet das Regionalfinale der zehn bestplatzierten Vereine pro Region statt. Jede Finalistin startet erneut mit null Stimmen.

Von Montag, 21. Oktober, um 12 Uhr bis Mittwoch, 23. Oktober, um 12 Uhr läuft das Superfinale der sieben Regionalgewinnerinnen. Im Superfinale kann einmalig via SMS-Abstimmcode abgestimmt werden.

Interessen statt Hobbys

„Ein Vereinsleben zu führen, ist da nicht ganz einfach“, so Wälter. Und dennoch: Die Zeit für das Schützenwesen nimmt sie sich - so gut es geht. Wenn ihre Freunde Urlaub haben, trifft sie sich auch gerne mal zum Frühstück mit ihnen. „Ich versuche auch, regelmäßig Rad zu fahren - klappt eher mäßig.“ Sie lacht. Aber spazieren gehe sie oft - so viel es geht raus in die Natur. Außerdem habe sie in diesem Jahr auch die Aufgabe, den Rasen im Garten zu mähen, sagt sie augenzwinkernd.

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Ist das Königinnendasein nicht zu teuer? „Naja, viele glauben ja, dass es sehr teuer ist, Schützenkönigspaar zu sein“, sagt sie, „aber so schlimm ist es gar nicht - man kriegt seinen Kühlschrank noch voll.“ In Hellefeld sei beispielsweise die Hofstaatfete Tradition - und oftmals sei es dann auch so, dass jeder aus dem Hofstaat dazu etwas mitbringe. Das wolle sie anders machen. „Ich sehe die Hoftstaatfete als Dankeschön an unseren Hofstaat an - dass sie das mit uns machen.“

Insgesamt, so sagt sie, habe sie eher Interessen statt Hobbys. Es bleibe einfach zu wenig Zeit, um regelmäßig einmal in der Woche irgendeinen Sport auszuüben.

„Meine Oma hat die Krone schon getragen“

Und was gefällt ihr besonders gut am Schützenwesen in Hellefeld? „Wir feiern Schützenfest wie früher“, sagt sie stolz. Die Tradition werde Jahr für Jahr ausgelebt. „Mit der gleichen Krone wie vor 90 Jahren. Meine Oma hat die Krone schon getragen - meine Schwester auch.“ Das sei ein besonderes Gefühl für sie, dass auch sie nun diese Krone trage.

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