Hachen. Schützenkönigin Natty will‘s wissen: Warum sie laut Schützenbruderschaft St. Michael das Krönchen unbedingt verdient hat - und wer sie ist.

Es ist der 178. Schuss, der Nathaly Severin an der Seite von Daniel Severin zur Schützenkönigin macht. Die 20-Jährige war schon immer Fan des Schützenwesens. Wuchs sozusagen damit auf - ihre Eltern (Dirk Severin und Sandra, damals noch Tesche) waren das Schützenpaar 2011/2012, ihre Großeltern durften ebenfalls als das Hachener Königspaar die Schwelle der „grünen Tür“ überschreiten.

Getrennt, wie es sich für die Zeit gehörte: Großvater Georg Severin mit Königin Henny Hesse im Jahr 1978/1979 und Großmutter Gerda Severin mit dem damaligen König Hermann Brunswicker im Jahr 1970/1971. „Das Kind ist mit dem Schützenfest groß geworden“, sagt Mutter Sandra Severin.

„Nervös und dennoch stolz“

„Nathaly hat am Sonntagmorgen gezeigt, wie Spontanität geht, als Daniel nach seinem achten Probeschuss beschlossen hat: Jetzt werde ich König. Und sie hat bewiesen, wie schnell von 0 auf 100 tatsächlich geht“, schreiben Tanja und Tobias Brunell auf wp-koenigin.de, warum ihre „Natty“ WP-Königin werden sollte. „Sie war nervös und trotzdem voller Stolz, an der Seite von Daniel Königin in Hachen zu sein.“

Die „grüne Tür“ (siehe Foto) ist genauso Tradition wie der „Sauerländer Waldmeister“, den es zur Begrüßung des neuen Königs nach dem Hachener Vogelschießen für Daniel gab. Schon ihre Eltern und Großeltern schritten erhobenen Hauptes durch diese Tür, um vom Hofstaat abgeholt zu werden. „Nächstes Jahr werden wir durch diese Tür hinausgehen“, sagt Natty.

„Spontan kann ich!“

Und wer ist Nathaly Severin hinter verschlossenen Türen? In erster Linie Mutter einer 13 Monate jungen Tochter; gleichzeitig Auszubildende und natürlich auch Ehefrau, Tochter, Schwester. Vor allem aber „Natty“, die immer gute Laune hat - und diese auch gerne auf die Menschen um sie herum überträgt. „Ihre Freude daran, Schützenfest zu feiern, sieht man ihr seitdem auf jedem besuchten Fest an - und das überträgt sie auch auf alle anderen“, heißt es in der Bewerbung zur WP-Königin.

So funktioniert der Wettbewerb

Zum zwölften Mal sucht unsere Zeitung die Schützenkönigin des Jahres. Alle Schützenvereine und Bruderschaften aus unserem Verbreitungsgebiet können sich bis zum 10. Oktober mit ihrer Königin unter wp-koenigin.de bewerben.

Vom 25. September bis zum 23. Oktober stimmt die ganze Region unter wp-koenigin.de darüber ab, wer den Titel in diesem Jahr erringt. Die WP-Königin 2024 wird am 27. Oktober im Rahmen eines großen Festakts in Schmallenberg-Fleckenberg gekrönt, zu dem alle Regionalsiegerinnen samt Hofstaat eingeladen sind.

Die sieben Regionalgewinnerinnen erhalten je 500 Euro Zuschuss für ein Kleid und 120 Liter Veltins für eine Hofstaatparty. Und unter allen, die für ihre Schützenkönigin abstimmen, werden Sachpreise verlost.

In der Qualifikation im Altkreis Arnsberg kann von Mittwoch, 25. September um 12 Uhr bis zum 10. Oktober um 12 Uhr täglich abgestimmt werden. Dann geht‘s ins Regionalfinale im Altkreis: Von Donnerstag, 10. Oktober um 12 Uhr bis Dienstag, 15. Oktober um 12 Uhr findet das Regionalfinale der zehn bestplatzierten Vereine pro Region statt. Jede Finalistin startet erneut mit null Stimmen.

Von Montag, 21. Oktober, um 12 Uhr bis Mittwoch, 23. Oktober, um 12 Uhr läuft das Superfinale der sieben Regionalgewinnerinnen. Im Superfinale kann einmalig via SMS-Abstimmcode abgestimmt werden.

„Ich habe nach meinem Fachabitur noch nicht gewusst, was ich machen möchte“, sagt die junge Frau. „Doch weil ich so gut mit Kindern umgehen kann, meinte mein Mann, dass ich doch etwas in die Richtung machen sollte.“ Im April dieses Jahres habe sie dann ein sechswöchiges Praktikum in der OGS Allendorf absolviert und sich direkt für das Berufsfeld Erzieherin - schulischer Teil - beworben. Nun ist sie frisch dabei. Den Ausgleich zum Alltag findet sie in Spaziergängen mit dem felligen Vierbeiner. „Wir haben einen Hund und meine Eltern auch.“

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Ihr Mann Daniel, den sie während der Corona-Zeit kennenlernte, ist Soldat - und der Schützenkönig der Hachener Bruderschaft. „Natürlich hatten wir darüber gesprochen - und wir waren ja beide angetan von der Idee, das Königspaar zu werden“, sagt Natty, „Aber als es dann soweit war, naja: Spontan kann ich!“ Sie lacht. Für Daniel ist es das zweite Mal, dass er König ist. „Vor acht Jahren hatte ich bereits das Glück, allerdings in meinem Heimatdorf Lippborg im Kreis Soest“, sagte der 33-jährige kurz nach dem Vogelschießen. Diesmal habe er erst eine halbe Stunde zuvor den Entschluss gefasst, es auch in Hachen zu schaffen.

Daniel Severin mit seiner Königin Nathaly.
Daniel Severin mit seiner Königin Nathaly © WP | Thomas Nitsche

Organisation ist alles

Und wie managt sie ihr privates, berufliches und vereinsstarkes Leben? „Das klappt alles sehr gut - auch durch die Hilfe von Mama und Papa“, sagt Natty. Und da die Eltern zum Hofstaat des jungen Königspaares gehören, muss auch die 15-jährige Schwester schon mit anpacken. „Sie passt auf Merle auf, wenn wir zusammen wegmüssen.“ Praktisch, wenn mit Merle nun vier Generationen unter einem großen Dach leben.

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„Ich freue mich total, dass Daniel und ich nun das Königspaar sind - und ich freue mich auch schon total auf das nächste Jahr.“ Das T-Shirt, das sie (Königin), ihr König und natürlich auch der Hofstaat anziehen, hat sie jedenfalls schon einmal probegetragen.

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