Möhnesee. Was der Ruhrverband im September an „Arnsbergs Badewanne“ alles vorhat - und warum ausdrücklich vor Lebensgefahr gewarnt wird!
Vor einigen Jahren führte anhaltende Trockenheit bereits einmal dazu, dass die Möhnetalsperre weitgehend „trockengelegt“ war - jetzt sorgt der Ruhrverband selbst für Ebbe. Aber keine Sorge, nur in einem Teilbereich: Wie bereits am Vorbecken in Günne praktiziert, wurde nun auch das Vorbecken in Wamel geleert: Vor einigen Tagen begann der Talsperrenbetreiber mit der Absenkung des Wasserspiegels. Im Bereich der Kanzelbrücke am Beginn des Vorbeckens ist der See bereits trockengelegt. Verblieben sind Rinnsale und ein erkennbares Flussbett der Möhne.
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Der Ablass des Vorbeckens ging so lange, bis das Stauniveau des Hauptbeckens erreicht war. „Das ist erreicht“, sagt Ruhrverbandssprecher Markus Rüdel. „Wir lassen natürlich auch mehr Wasser aus dem Hauptbecken ab, um dort das Wasser aus dem Vorbecken aufnehmen zu können“, erklärt Rüdel. Schon jetzt ist im gesamten Vorbecken sichtbar, wie sich das Wasser an den Uferlinien zurückgezogen hat und auch erste Seitenarme und Buchten am Südufer des Vorbeckens leerliefen. Von maximal 4,5 Millionen Kubikmeter Wasser wurden im Vorbecken 2,5 Millionen Kubikmeter abgelassen.
Der Ruhrverband möchte auch Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zum Angeln bieten. Dazu wird neben dem Parkplatz an der Seeuferstraße ein Angelplatz errichtet, der einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Für den Bau der Fundamente des Angelplatzes ist eine Absenkung des Wasserspiegels erforderlich. „Die Fundamente werden jetzt gesetzt“, so Rüdel. Für die weiteren Arbeiten sei man dann vom Wasserstand nicht mehr so abhängig.
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Ab Mitte September beginnt auch die Tieferlegung und Erneuerung der Rampenzufahrt an der Wameler Brücke (Kanzelbrücke). Während der Bauarbeiten wird die Rampenzufahrt gesperrt, und eine Umleitung ist eingerichtet. Die Tieferlegung der Rampenzufahrt ist erforderlich, um die Gefahr eines Wasserrückstaus vor dem Brückenbauwerk und damit Schäden am Brückenbauwerk sowie für die Oberlieger zu verringern.
Parallel nutzen Ruhrverband und Kreis Soest die Absenkung, um ihre Bauwerke im und am Vorbecken zu kontrollieren. Außerdem wird der Einlaufbereich der Möhne in die Talsperre während der Absenkung mit Vermessungsdrohnen beflogen.
Das Wameler Vorbecken wurde zuletzt vor 15 Jahren abgesenkt. Der Ruhrverband steht mit einigen Anliegern in Kontakt, damit diese Sanierungsarbeiten an ihren Ufermauern oder andere Uferschutzmaßnahmen im besagten Zeitraum ebenfalls durchführen können. Je nach Baufortschritt wird die Absenkung - bei weitgehend normalen Witterungsverhältnissen - vier bis sechs Wochen dauern. Die Sperrung der Rampenzufahrt besteht etwa zwei Wochen länger. Bereits Anfang September haben die im Vorbecken ansässigen Segelvereine die Wasserfläche von Segelbooten geräumt. „Trockenbaden“ ist übrigens eine Schnapsidee: Der Ruhrverband warnt ausdrücklich, freigelegte Uferbereiche zu betreten. Es besteht Einsink- und damit Lebensgefahr!