Sundern-Amecke. Amecke feiert am kommenden Wochenende Schützenfest. Wer alles mithilft, damit es rund läuft - und warum auf Mozart gschossen wird.
Auf Mozart schießen? Das hat der Komponist - Gott habe ihn selig - nun wirklich nicht verdient. Aber am Wochenende machen wir in Amecke mal eine Ausnahme, denn es ist Schützenfest. Außerdem handelt es sich nicht um den Meister der Klassik, sondern um den Vogel. Wie der Aar zu seinem Namen kam? Dahinter steckt eine liebevolle Geste, denn „Mozart“ war der Spitzname des leider verstorbenen Vaters von Tanja Hölscher. Die noch amtierende Königin gab dem - von Berthold Müer gebauten und von Clivia Fox, gemeinsam mit Iris und Torsten Heimann, bemalten - hölzernen „Federvieh“ den Namen. Am kommenden Montag „hilft“ Mozart dabei, den neuen König zu ermitteln.
Bis dahin sind aber noch Tanja und natürlich König Sascha Gerlach an der Macht. „Keinen Plan zu haben, war schon immer der Beste! – unter diesem Motto starteten wir in ein großartiges Regentenjahr“, blicken beide zurück. Ein Jahr „Dorfleben Deluxe“ - mit Startschuss am Jahrestag, denn genau ein Jahr zuvor hatte sich das Paar erst kennengelernt - und zwar auf dem Schützenplatz! Ein Höhepunkt während ihrer Herrschaft: Die Teilnahme am WP-Königinnen-Wettbewerb: „Ganz überzeugt waren wir nicht, da mitzumachen“, so Sascha und Tanja, „was allerdings dann geschah, haben wir mit Sicherheit nicht erwartet.“ Nicht nur im Sauerland - auch in Irland, Heilbronn, Berlin und Freising – überall wurden Freunde, Vereine, Kollegen und Familien mobilisiert. „Dank Euch haben wir es geschafft, einen unvergesslichen Tag in Wennemen zu verbringen. Schön, dass ihr alle da wart.“
Was die St. Hubertus Schützenbruderschaft Amecke-Sorpesee besonders betont: „Ein Schützenfest lässt sich nur gemeinschaftlich organisieren - im Vorstand, im Verein, im Ort, und vor allem mit Partnern. Das schweißt zusammen.“ Man sei daher glücklich, dass alle Partner - wie Musiker, Zapfer, Caterer, Schausteller, Toilettendienst und Feuerwehr - in diesem Jahr wieder dabei sind. Das sei keine Selbstverständlichkeit.
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„Somit ändert sich auch am gewohnten Festablauf nichts“, stellt der Vorstand trocken fest. Gut zu wissen - aber weil (nicht nur) viele Amecker vermutlich ab und an ein wenig vergesslich sind, hier der Blick auf die Festivitäten:
Der Samstag
Das Fest beginnt Samstagabend um 17 Uhr mit musikalischer Begrüßung, anschließend Antreten zum Kirchgang, danach Abholung von Vogel und Geck am Gasthof „Zur Höpke“. Von dort geht es in die Schützenhalle, wo ab 19.15 Uhr zunächst begrüßt und geehrt wird. Unter Mitwirkung von Königin Tanja werden zahlreiche Schützenbrüder und Jubelpaare ausgezeichnet. Die Band „Nachtflug“ macht ab 20 Uhr mächtig Partystimmung.
Reveille, Konzert und Festzug am Sonntag
Die Amecker Musikanten ziehen ab 7 Uhr durchs Dorf, um per Reveille rechtzeitig für das Antreten zur Gefallenenehrung (10.15 Uhr) und das traditionelle Konzert des Musikvereins Affeln - zu Ehren des Königspaares - zu wecken. Pünktlich um 14.30 Uhr startet der Festzug mit dem amtierenden Königspaar Sascha Gerlach und Tanja Hölscher samt Hofstaatsgefolge und Schützenbrüdern zum Marsch durch das Dorf. Zurück in der Halle, brechen (gegen 17 Uhr) für die scheidenden Majestäten die letzten Stunden ihrer Regentschaft an. Nach Königs- und Kindertanz wird bis zum frühen Morgen getanzt und gefeiert. Kuchenliebhaber sollten sich 15 Uhr notieren: Dann ist auf dem Schützenplatz an der Halle ein großes, süßes Buffet eröffnet.
Vogelschießen Montag ab 9 Uhr
Vom Frühschoppen (ab 8 Uhr in der Schützenhalle) führt der Weg um 9 Uhr in die „alte Steinkuhle“ - wo Mozarts letztes Stündlein schlägt: Sind Vogel und Geck erlegt, geht es zurück Richtung Halle - und die Jungschützen übernehmen die Herrschaft über das feiernde Volk: Die schon legendäre Geckfeier im Zelt an der Gaststätte „Zur Höpke“ samt anschließendem Einzug in die Festhalle ist sicher einer der Höhepunkte des Schützenfestes. Montagnachmittag - ab 16.30 Uhr - stellen sich der neue König, seine Majestät, die Königin, sowie der Hofstaat beim großen Festzug den Ameckern vor. Danach klingt das Fest mit Musik und Tanz langsam aus.
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Ein Satz noch zur Musik: Neben der Festkapelle - wie in jedem Jahr der Musikverein Affeln - sorgen Tambour-Corps Sundern und Jugendblasorchester Garbeck für den guten Ton.