Arnsberg. Neheim ist eine große Baustelle - und trotzdem sind die schlimmsten Szenarien eines Verkehrskollapses nicht eingetreten.
Gerade erst ist die eine Baustelle abgeschlossen, da steht in Neheim die nächste Straßensperrung an. Ab Montag wird die Graf-Gottfried-Straße zwischen Möhnestraße und Alter Holzweg gesperrt. In Neheim läuft seit weit mehr als einem Jahr ein riesiges Infrastrukturerneuerungsprogramm, was zu zahlreichen Baustellen gleichzeitig und immer wieder neuen Verkehrsbehinderungen führt.
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Da ist es nur konsequent, dass die Fertigstellung eines Abschnittes oder einer Straße auch gebührend mit Freude zur Kenntnis genommen wird. Ob sich bei der Freigabe wie zuletzt bei der Burgstraße neben den wirklich Verantwortlichen dann auch gleich reichlich Politiker mit auf das Bild drängeln müssen, ist im tieferen Sinn zumindest mal zu hinterfragen, wird aber wohl dem vor der Kommunalwahl 2025 längst begonnenen Vorwahlkampf geschuldet sein. Am Ende haben Verwaltung, Stadtwerke und die ausführenden Firmen den Job gemacht. Der Anteil der Politik hält sich da - abgesehen von der einen oder anderen Beteiligung oder kritischen Anmerkung im Vorfeld - ja eher in Grenzen.
Tatsächlich ist die Verkehrssituation in Neheim nicht ganz so schrecklich geworden, wie es befürchtet wurde. Natürlich gibt und gab es punktuell große Belastungen und Einschränkungen für die Anwohner, der Verkehrsfluss in der Stadt aber funktioniert durch ein gut durchdachtes Umleitungssystem trotzdem im Rahmen der Umstände gut. Sogar die seit mehr als vier Monaten andauernden Arbeiten an der Werler Straße führten nicht zum befürchteten Kollaps, weil in kritischen Situationen schnell gearbeitet und der Verkehr intelligent gesteuert wurde. Das klappt wirklich besser als erwartet. Dafür kann sich jetzt nicht ernsthaft jemand parteipolitisch auf die Schulter klopfen. Es ist halt von den Fachleuten gut umgesetzt.
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Mit Baustellen werden die Neheimer noch länger leben müssen. Im Ergebnis aber erhalten sie neue Kanäle, Versorgungsleitungen und auch neue Straßendecken und ein ansehnliches, in vielen Bereichen erneuertes Stadtbild. Die Einschränkungen für Bewohner, Handel, Gäste der Einkaufsstadt und den Verkehr müssen dabei so gering wie möglich, aber eben auch so groß wie nötig sein. Da - und hier kommt die Politik ins Spiel - wird der Bezirksausschuss als Sprachrohr der Bürger weiterhin sicher kontrollierend ein Auge drauf werfen. Grund zum Meckern im Detail gibt es immer - im Großen und Ganzen aber läuft‘s jetzt gut beim Neheimer Baustellenmanagement.