Arnsberg-Neheim. Deko-Unternehmen steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. „Schutzschirmverfahren“ ist beantragt - was das für Kunden und Mitarbeitende bedeutet.
Gerüchte gab es schon länger - jetzt wurden Fakten geschaffen: Die Deko-Kette Depot steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und hat am vergangenen Montag, 15. Juli, einen Antrag auf Schutzschirmverfahren gestellt, um sich vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen. Auf einen Abstecher in die Filiale im Gebäude Hauptstraße 17 in Neheims City müssen Kunden trotzdem nicht verzichten - der Verkauf läuft (zunächst) weiter. Wie das geht?
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Um eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, habe sich Depot-Eigentümer Christian Gries dazu entschlossen, ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung anzustreben, wie das Einzelhandelsunternehmen Gries Deco Company GmbH am Dienstag mitgeteilt hat. Bekannt ist die Firma vor allem durch ihre Marke Depot - mit bundesweit mehr als 300 Filialen und 4400 Beschäftigten.
Verhandlungen mit Vermietern und Lieferanten
Man wolle das Unternehmen „im Schulterschluss insbesondere mit der Vermieter- und Lieferantenbasis nachhaltig auf die neuen Marktgegebenheiten ausrichten“, erklärt die Gries Company weiterhin. Der Mietvertrag für das Ladenlokal in der Neheimer Innenstadt sei „erst kürzlich verlängert worden“, wie City-Manager Konrad Buchheister während eines Termins mit der Redaktion Ende März 2024 mitteilte. Das in Privatbesitz befindliche Gebäude wird von der heimischen Immobilienfirma Meyer und Partner verwaltet.
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Depot-Eigentümer Christian Gries zeigt sich optimistisch: „Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet und bewusst gewählt. Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen.“ Klares Ziel sei es, ein nachhaltig erfolgreiches Geschäftsmodell zu finden. Depot verkauft neben Dekoration und Kerzen auch Bad- und Küchenzubehör.
Gehälter bis einschließlich September gesichert
„Der Geschäftsbetrieb in den Filialen läuft uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland sind für die Monate Juli bis September gesichert, alle Aushilfslöhne bezahlt“, so die Geschäftsführung des Unternehmens. Der finale Plan zur Neuausrichtung soll spätestens zum Jahreswechsel 2024/2025 den Gläubigern zur Abstimmung vorgelegt werden. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die bayrische Firma nach eigenen Angaben rund 390 Millionen Euro.