Neheim. Ulrich Mönke sucht Verstärkung im Vorstand des Fördervereins Krankenhaus St. Johannes Neheim. Emotionale Bindung muss gepflegt werden.
Für Ulrich Mönke ist es eine Herzenssache. Seit dem Jahr 2009 ist er Vorsitzender des Fördervereins Katholisches Krankenhaus St. Johannes-Hospital Neheim. Bei der kommenden Jahreshauptversammlung am 14. August würde er sich für weitere zwei Jahre ins Amt wählen lassen. „Das Haus und die Mitarbeitenden liegen mir am Herzen“, sagt er. Für die Zukunft des Fördervereins wünscht er sich neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die Verantwortung übernehmen wollen.
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Schon in diesem Jahr braucht der Vorstand Verstärkung. Die Posten des 2. Vorsitzenden und des Schatzmeisters sind zu besetzen. Geht es nach Ulrich Mönke würden sich auch schon Leute finden, die künftig in allererster Reihe stehen wollen. „Ich biete mich da auch zur Einarbeitung an“, sagt Mönke. Seine Nachfolge soll nicht so wie er vor vielen Jahren ins kalte Wasser geworfen werden. Geklappt hat es trotzdem. Von den rund eine Million Euro, die der Förderverein seit der Gründung am 14. September 1982 gesammelt und für das Krankenhaus und die Belange von Personal und Patienten ausgegeben hat, wurden unter Mönkes Führung fast 500.000 Euro zusammengetragen.
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Die Neheimer und ihr Krankenhaus. Das war immer ein ganz besonderes und emotionales Verhältnis, das aber unter veränderten Vorzeichen ein Stück weit sachlicher geworden ist. „Das Neheimer Krankenhaus in einstiger Form gibt es so nicht mehr“, weiß Ulrich Mönke und erkennt da auch das Problem in der Kommunikation der Notwendigkeit eines Fördervereins. Es sei daher wichtig zu zeigen, was der Förderverein leiste und welche Rolle der Standort St. Johannes-Hospital im großen Kontext des Klinikums Hochsauerland und des Alexianer-Konzerns noch spiele. „Es gibt doch weiter die Idee, Neheim als Standort für die Altersmedizin auszubauen“, so Mönke. Das müsse ebenso deutlich herausgestellt werden wie die Bedeutung des Hauses für die Psychiatrie und die Innere Medizin (Schwerpunkt Diabetologie, Rheumatologie & Endokrinologie). „Wir müssen den Leuten klarmachen, dass auch nach der Konzentration von Leistungen nach Hüsten das Haus in Neheim noch wichtig für sie ist“, so Mönke.
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Der Spagat ist nicht einfach. Einerseits die lokale Bedeutung des Krankenhauses im Ort herauszuarbeiten und gleichzeitig altes Kirchturmdenken abzubauen. „Wir sind alle die Stadt Arnsberg und haben einen großen Maximalversorger in der Stadt. Darauf sollten wir doch alle stolz sein“, so Ulrich Mönke. Er wünscht sich mehr Zusammenarbeit der Fördervereine der Arnsberger Standorte und gehört auch zu den Verfechtern davon, dass die Fördervereine St. Johannes und Marienhospital Arnsberg (hier gibt es ja kein Krankenhaus mehr) fusionieren. Das ist eine Diskussion, in die sich die Klinikum-Geschäftsführung nicht einmischen möchte. „Man kann das in der Tat diskutieren“, so Klinikum-Sprecher Richard Bornkessel, „wesentlich ist aber, dass die Fördervereine den Fokus ihrer Tätigkeit selbstverständlich selbst und ohne Beeinflussung durch das Klinikum wählen. Wir sind dankbar für jede Art der Unterstützung, ob fokussiert auf einen Standort oder generell für unser Klinikum!“
„Wir sind dankbar für jede Art der Unterstützung, ob fokussiert auf einen Standort oder generell für unser Klinikum.““
Die Ziele sind vielfältig. „Es geht aber immer auch um Mitarbeiterbindung“, erklärt Ulrich Mönke, „wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, etwas für das Personal zu tun“. Aktuell richtet der Förderverein St. Johannes einen Fitnessraum für Patienten und Personal ein. 80.000 Euro schießt der Verein dazu. Weitere Anschaffungen waren kürzlich spezielle Pflegerollstühle, die dem Personal die Arbeit erleichtern oder Beamer für Präsentationen von Bildern und Filmsequenzen zur Patientenberuhigung. „So etwas kann ein Krankenhaus nicht finanzieren“, weiß Mönke. Wichtig sei der enge Austausch zwischen Klinikum-Geschäftsführung und den Fördervereinen. Im Rahmen der Mitgliederversammlungen informieren Mitglieder der Geschäftsführung regelmäßig über aktuelle Themen und Entwicklungen im Klinikum Hochsauerland. Hinzu kommen Sitzungen zu speziellen Themen und Projekten. „Da in den Fördervereinen und Vorständen neben engagierten Bürgerinnen und Bürgern vielfach auch Beschäftigte aus den Standorten des Klinikums engagiert sind, gibt es zudem auf vielen Ebenen einen kontinuierlichen und direkten Austausch“, sagt Klinikum-Sprecher Richard Bornkessel.
„Seit 50 Jahren geht es in der Krankenhaus-Landschaft immer nur ums Sparen.““
Ganz nahe dran aber ist Ulrich Mönke. Der 65-Jährige arbeitet seit seinem 16. Lebensjahr in der Pflege, war vor Jahren maßgebliche Kraft bei der Initiative „Pflege am Boden“, ist Gesamtmitarbeitervertreter des Klinikums Hochsauerland und seit vergangenem Jahr auch gewähltes Mitglied der Pflegekammer NRW (Mitglied im Rechtsausschuss). „Seit 50 Jahren geht es in der Krankenhauslandschaft immer nur ums Sparen“, kennt er die strukturellen Probleme der Krankenhaus- und Pflegefinanzierung, „wir im Förderverein wollen dazu beitragen, dass es den Leuten aber ein bisschen besser geht“.
Das Klinikum Hochsauerland ist froh über die Begleitung durch die Fördervereine. „Die kontinuierliche Unterstützung durch unsere Fördervereine ist ein wichtiger Baustein in der Sicherung und Ausgestaltung der Gesundheitsversorgung für die Region“, erklärt Klinikum-Sprecher Richard Bornkessel. Sie finanzieren mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen und Spenden ausgewählte Projekte, wie beispielsweise den Kauf von medizinischen Geräten, die Renovierung von Einrichtungen oder die Einführung neuer Technologien. „Dies ist für uns deshalb wichtig, weil wir damit außerhalb des regulären Krankenhausetats Anschaffungen realisieren und den Krankenhausbetrieb unterstützen können“, so Bornkessel, „Fokus der Förderung ist die Verbesserung der Patientenversorgung und auch der Arbeitsbedingungen für unsere Beschäftigten“. Zudem würden die Fördervereine die Bindung zwischen dem Krankenhaus und der Bevölkerung stärken, indem sie Freiwilligenarbeit und bürgerschaftliches Engagement fördern.