Hochsauerlandkreis. Die Fußball-EM kommt in die heiße Phase. Die Fans jubeln und feiern jetzt im Autokorso - vielleicht auch heute. Die Polizei warnt.

Die Fußballfans im Sauerland fiebern den Achtelfinalspielen der Fußball-Europameisterschaft entgegen. Die Freude über einen Sieg kann sich auch schon heute im Autokorso entladen, wenn das Spiel Deutschland gegen die Dänemark (Anstoß 21 Uhr) und Schweiz gegen Italien (Anstoß 18 Uhr) beendet ist. In Arnsberg und Sundern gibt es eine große italienisch stämmige Community, die gerne die Erfolg der „Azzurri“ mit aus den hupenden Autos heraus wehenden Fahnen feiern.

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Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei des Hochsauerlandkreises vor verkehrswidrigem Verhalten beim Autokorso-Jubel. „Die Polizei appelliert bei aller Freude über gewonnene
Fußballspiele, dass auch für Autokorsos die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung gelten“, so heißt es in einer Mitteilung, „Verkehrsgefährdungen sind keine Kavaliersdelikte“. Daran ändere auch ein erfolgreiches Fußballspiel als Begründung nichts. Auch beim Autokorso sei gegenseitige Rücksichtnahme gefordert. Die Polizei aus dem Hochsauerlandkreis stellt klar: „Bei Straftaten und Gefährdungen gibt es keinen Ermessensspielraum. Festgestellte oder angezeigte Verstöße werden konsequent verfolgt“.

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Die Polizei hat sich lange im Vorfeld mit der EM beschädftigt. „Wir haben uns frühzeitig intensiv auf die EM vorbereitet und Einsatzkonzepte erstellt“, so Polizeisprecherin Lucia Flavia Rogge. Dabei gehe es auch um Veranstaltungen rund um die Euro 2024. „Wir setzen uns rund um die EM für ein Höchstmaß an Sicherheit ein. Alle Fans sollen eine gelungene EM erleben“, so Rogge, „dazu gehört aber auch die Sicherheit bei der Teilnahme am Straßenverkehr“. Grundsätzlich stelle die Straßenverkehrsordnung den Rahmen dar, was im Autokorso erlaubt und nicht erlaubt sei. „In Gefahrensituationen und bei Verstößen gegen rechtliche Regelungen schreiten wir natürlich ein“, stellte Lucia Flavia Rogge schon vor dem Anpfiff der EM klar.

Was die Spielbegegnungen und mögliches Verhaltgen von Fans nach den Spielen angeht, handele die Polizei „unabhängig von der Fan-Zugehörigkeit, natürlich aber lage- und situationsangepasst“. Rogge betont: „Wir freuen uns auf friedliche Fans, mit denen wir in kooperativen Austausch gehen. Gegen gewaltbereite Störer werden wir aber konsequent vorgehen“.

Zwischenfall nach Türkei-Spiel

Erst am Mittwoch hatte es in Meschede einen ersten ernsthafteren Zwischenfall bei einem Autokorso im Hochsauerlandkreis gegeben. Nach dem Sieg der Türkei über Tschechien und dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug sei es gegen 23.30 Uhr nach einer Zeugenaussage in Meschede im Einmündungsbereich Warsteiner Straße/Jahnstraße zu Gefährdungen von zwei Fußgängern gekommen. Ein weißes BMW-Cabrio - besetzt mit vier unbekannten Personen - fuhr auf der Warsteiner Straße in Richtung Warstein. An der Einmündung bog der Fahrzeugführer bei Grünlicht mit überhöhter Geschwindigkeit in die Jahnstraße ab. Zu diesem Zeitpunkt überquerten zwei nicht bekannte Fußgänger die Fahrbahn in Richtung einer Tankstelle. Die Fußgänger konnten nur mit einem Sprung nach vorne einen Unfall vermeiden. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet und die Ermittlungen werden in diesem Fall vom Verkehrskommissariat übernommen.Unabhängig von dem eingeleiteten Strafverfahren wies der Zeuge allgemein auf weiteres verkehrswidriges Verhalten wie das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, zu nahes Auffahren, Rotlicht hin. Ähnliche Hinweise gingen von einem anderen Zeugen fernmündlich für die Briloner Straße in Meschede ein.