Herdringen. Die 80er-Jahre und die Neue Deutsche Welle feiern Auferstehung am Samstag, 22. Juni, um 20 Uhr auf der Freilichtbühne. Hier sprechen die Macher.
Eine knallbunte Show aus den 80er-Jahren: Das erwartet die Zuschauer am Samstag, 22. Juni, um 20 Uhr bei der Freilichtbühne Herdringen und ihrem Erwachsenenstück . . .„und es hat Zoom gemacht!“ Die Regie hat Saskia Senft übernommen. Es ist ihr drittes Theaterstück an der Freilichtbühne, bei dem sie die Regie führt. Die vorherigen waren die Erfolgsstücke „Die Welle“ und „Linie 1“. „Die Freilichtspiele Katzweiler in Kaiserslautern spielten es 2023 und aufgrund des Erfolgs in 2024 nochmal. Es ist dort der Publikumshit“, so Senft. Die Freilichtbühne Billerbeck hat das Stück 2024 auch in ihrem Programm. Nun will das Schauspielteam den gleichen Erfolg nach Herdringen holen.
Kurz zum Stück: Ein Campingplatz in den 80ern. Sommer, Urlaub, Glücksgefühle. Wenn da nicht zwei sehr streitbare Parteien aufeinandertreffen würden. Hinzu kommt noch, dass der idyllische Campingplatz einem Autobahnkreuz weichen soll. Mitten drin Andreas Köstens. Er spielt den Campingplatzpächter „Günter“ und betreibt gleichzeitig den Kiosk. Seit 33 Jahren steht er auf der Bühne. Für Regisseurin Senft war schon vor dem Casting klar, dass Köstens diese Rolle spielen muss.
Nur er wusste noch nichts davon. Sein Charakter in der Rolle des „Günters“ ist sehr entspannt und gelassen. Obwohl ihm der Campingplatz große Sorgen bereitet. Der Campingplatz ist bei den Stammgästen der „Spießer“ und „Gammler“ sehr beliebt. Nun soll er verschwinden. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass das Stück bei den Zuschauern super ankommen wird“, meint Köstens. Auch wenn „Günter“ nicht die Hauptrolle spielt, ist seine Rolle eine wesentliche Person auf dem Campingplatz.
Spießer und Gammler
Schon alleine deshalb, weil er die Streitigkeiten von den „Spießern“ und „Gammlern“ schlichten muss. Er ist das Zentrum, denn sein Kiosk steht mitten auf der sichtbaren Grenze der beiden streitbaren Gruppen. „Es ist eine tolle Rolle. Den Text hatte ich schnell intus, sowie das Lied von Herbert Grönemeyer ‚Alkohol‘. Das habe ich mir drei Mal angehört und schon saß es“, verrät Köstens. Dass er schnell auswendig lernen kann, hat er schon bei dem Stück „Wickie und die starken Männer“ bewiesen.
„Innerhalb von drei Tagen musste er den Text von Wickies Vater lernen“, erinnert sich Senft. Sie meint, dass das Theaterstück „. . . und es hat Zoom gemach!“ genau ins Jubiläumsjahr (75 Jahre) der Freilichtbühne passt. „Es ist knallbunt und hinzu kommen die Evergreens aus den 80ern, die man heute noch auf fast jeder Party mitsingt. Das kann nur zum Feiern einladen.
„Ich hoffe, die Zuschauer machen da so mit. Bekannte Lieder aus der Zeit sind ‚99 Luftballons‘, ‚Sternenhimmel‘ und ‚Major Tom‘. Nur, um ein paar zu nennen“, so die Regisseurin. Sie hat zwei Lieder herausgenommen, weil der Text nicht in die Zeit passt. Dafür hat sie auch Lieder auf die Bühnensituation umgetextet. Zum Beispiel: „Hurra, Hurra der Zeltplatz brennt“, anstatt die Schule. Klar, dass kräftig getanzt wird. Gioia Heid hat die Choreographie und das Gesangcoaching übernommen. Die Spielleitung übernahm Mathis Henseler. Als Veranstaltungstechniker kann er die Regisseurin zusätzlich bei der Technik unterstützen, um bestimmte Szenen ins richtige Licht zu setzen und dann noch mit den passenden Musikteilen hervorzuheben.
„Zum Glück gibt es keine Routine. Manchmal habe ich keine genaue Vorstellung für eine Szene. Dann kommen die Entwicklungen und das tolle Ausleben der Schauspieler. Daran sehe ich, dass sie in ihrer Rolle voll aufgehen. Alle 40 sind mit einer wahnsinnigen Begeisterung dabei und freuen sich auf die Premiere“, betont Senft.
Zusammengefasst sieht das Publikum den Kampf zweier Systeme, die sich mit Wäscheleinen und Luftmatratzen gegenüber stehen. Aber auch, wenn Liebe und Zusammenhalt sich gegen Kapitalismus und Geschwindigkeitsrausch aufbäumen.
Aufführungen und Tickets
Karten für die Aufführungen unter www.flbh.de oder telefonische unter 02932/39140, montags, mittwochs, freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr; 14 Uhr bis 17 Uhr. Aufführungen am Samstag, 22. Juni – 20 Uhr (Premiere); Samstag, 29. Juni – 20 Uhr; Donnerstag, 4. Juli – 16 Uhr; Samstag, 6. Juli – 20 Uhr; Freitag, 12 Juli – 20 Uhr. Nach der Sommerpause geht es am Freitag, 9. August – 20 Uhr weiter bis Samstag, 14. September – 20 Uhr.