Neheim. Für die Organisatoren des Autokinos Neheim ist das Projekt gelungen. Es zeigt: In Corona-Zeit ist etwas möglich. Wieso sie trotzdem traurig sind.
Um 1 Uhr in der Nacht war die eingeschneite Leinwand endlich abmontiert und die Abbauarbeiten des AutokinosNeheim für den Tag vorerst beendet, erklärt Konrad Buchheister von „Aktives Neheim“ am nächsten Morgen am Telefon. „Das Schneegestöber am Abend der letzten Vorstellung hat es noch mal spannend gemacht“, sagt der Mitorganisator des Autokinos. Doch trotz des einsetzenden Schneefalls am Ostermontag konnte das AutokinoNeheim das Programm mit dem Blockbuster „Tenet“ planmäßig beenden.
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Mit den rund 3000 Gästen, die das Autokino in den vergangenen zwei Wochen insgesamt besucht haben, ist Konrad Buchheister sehr zufrieden. „Wir haben den Menschen gezeigt, dass auch in der Corona-Pandemie etwas möglicht ist“, sagt er, „und die Leute hatten auch Lust etwas zu unternehmen, wie man sieht.“
Autokino Neheim lockt viele Besucher aus Soest und dem Märkischen Kreis an
Um etwas Unterhaltung in Pandemie-Zeiten zu erleben, kamen die Besucher sogar über die Kreisgrenzen hinaus nach Neheim. „Etwa die Hälfte sind von außerhalb wie Soest, dem Märkischen Kreis oder Lippstadt angereist“, sagt Konrad Buchheister. „Vom Kleinwagen- bis zum Porschefahrer war alles dabei.“
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Und nicht nur für die Besucher bot das Autokino Abwechslung in einem doch teilweise ermüdenden Alltag. „Ich konnte endlich wieder meiner Tätigkeit nachgehen“, sagt Martin Scheid. Für den Betreiber der Apollo- und Central-Kinos in Neheim war das Projekt ein „voller Erfolg“. Seit Anfang November sind die Kinos nach kurzzeitiger Öffnung im Sommer 2020 wieder geschlossen. Seine Mitarbeiter sind seit etwa einem Jahr fast durchgehend in Kurzarbeit. „Uns hat es sehr viel Spaß gemacht und ich bin schon etwas traurig, dass es jetzt wieder beendet ist“, sagt er.
Fortsetzung des Autokinos Neheim noch unklar
Wegen den hohen Kosten für Technik und Leihgebühr der Filme habe sich das Autokino finanziell nicht komplett ausgezahlt, so Martin Scheid. Einnahmen habe er vor allem durch Essen und Getränke erzielt.
Warum die Organisatoren auf die Politik schauen
In seinem am Ostermontag vorgeschlagenen „Brücken-Lockdown“ hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) auch Ausgangsbeschränkungen „in den Abend- und Nachtstunden“ als Option angekündigt, um die Infektionszahlen zu senken.Beim Autokino auf dem Neheimer Marktplatz waren etwa 70 Autos mit jeweils Personen aus zwei Haushalten zugelassen. Die Vorstellungen begannen erst immer nach Anbruch der Dunkelheit. Sie wären von dem Ausgangsverbot betroffen.
Unklar, bleibt, ob das Autokino künftig fortgeführt wird. Zusammen mit „Aktives Neheim“, Jonathan Mink vom Arnsberger Club „Herr Nilsson“ und dem Stadtmarketing hat der Kinobetreiber die Aktion entwickelt. Gespräche über eine Fortsetzung gab es bislang nicht.
„Aktives Neheim“ hat weitere Ideen – Umsetzung jedoch ungewiss
Dafür sei die Entwicklung der politischen Maßnahmen unvorhersehbar. „Wir müssen annehmen, was die Politik beschließt“, sagt Konrad Buchheister von „Aktives Neheim“. Bezüglich weiterer Aktionen hält er sich zunächst bedeckt. „Wir haben Ideen, aber was wir davon umsetzen können, bleibt abzuwarten.“
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Trotzdem wolle man dem eigenen Namen gerecht werden, so Konrad Buchheister. Schließlich hieße man „Aktives Neheim“.