Neheim/Berlin. Mitten im ersten Lockdown im Mai 2020 zieht der Neheimer Fotograf Kevin Lauderlein nach Berlin. „Ich musste es wagen.“ Wurde sein Mut belohnt?
Ein bisschen Heimat findet der junge Neheimer Fotograf Kevin Lauderlein auch in diesem Frühling in Berlin. „Hier ist es so ruhig. Wenn wir die Fenster geöffnet haben, hören wir die Vögel zwitschern.“ Großstadt-Unruhe im Stadtteil Friedenau im Südwesten Berlins? Fehlanzeige. „Die Berliner würden eher sagen, dass es außerhalb ist, aber wir finden es richtig gut“, sagt Kevin Lauderlein am Telefon.
Eigene Marke: Kevin Lauderlein Photography
Zum 1. Juni gibt der Fotograf Kevin Lauderlein sein Fotostudio in der Bergheimer Straße 6 in Neheim auf. Vor sechs Jahren hat er sich hier selbstständig gemacht. „Das war wie mein kleines Baby, das ich großgezogen habe.“Der 29-Jährige präsentiert seine Marke im Internet auf der eigenen Website unter kevinlauderlein.com, auf Facebook @kevinlauderleinofficial sowie auf der Plattform Instagram @kevin.lauderlein.
Vor einem Jahr im Mai 2020 ist der 29-Jährige mitten im ersten Lockdown der Corona-Pandemie mit seinem Freund von Neheim in die Hauptstadt gezogen. Alleine, so sagt er, hätte er sich diesen Schritt nicht sofort getraut. Beide haben viel miteinander diskutiert und sich trotz der schwierigen Bedingungen für Selbstständige für den Umzug entschieden. „Wir haben eben Träume und deswegen mussten wir es wagen“, sagt Kevin Lauderlein ein Jahr später.
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Sein Wunsch: Die Künstler-Fotografie. „Diesen Traum kann ich besser in Berlin leben als in Neheim“, sagt er. Doch angefangen hat alles vor etwa sechs Jahren in seinem etwa 35 Quadratmeter großen Fotostudio auf dem Bergheimer Weg 6 in Neheim. Da hat der damals 23 Jahre junge Fotograf den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – und mit Ex-DSDS-Moderator Carsten Spengemann auch sofort den ersten Promi vor der Kameralinse gehabt. „Ich wusste, dass er zu dem Zeitpunkt im Sauerland wohnte und dann habe ich ihn einfach angeschrieben“, erzählt Kevin Lauderlein unschuldig. „Danach habe ich nebenbei immer mehr Künstler angeschrieben.“ 2018 besuchte ihn unter anderem die damalige DSDS-Gewinnerin Marie Wegener in Neheim.
Warum Kevin Lauderlein sein Fotostudio in Neheim aufgibt
Doch die 35 Quadratmeter wurden Kevin Lauderlein mit der Zeit zu klein. Zum 1. Juni gibt er das Fotostudio auf. „Das war wie mein kleines Baby, das ich großgezogen habe und jetzt abgeben muss. Es fühlt sich schon komisch an, aber ich freue mich auch auf die neuen Erfahrungen, die ich nun in Berlin sammeln kann“, sagt er, „ich sehe das jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Er betont: Für private Fotoshootings und Hochzeitsbilder können ihn die Menschen aus Neheim weiter buchen.
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In Berlin hat er sich noch kein neues Fotostudio eingerichtet. Auf der Suche nach einer passenden Location für seine Bilder ist Kevin Lauderlein viel draußen unterwegs, seinen Fokus hat er auf die Tageslicht-Fotografie gelegt.
Das ist das bisherige Highlight von Kevin Lauderlein in Berlin
Und mittlerweile schreiben ihn auch die Promis selbst an, wollen mit ihm arbeiten. „Wenn es dann zu einem Shooting kommt, treffen wir uns bei mir, trinken Kaffee, quatschen ein bisschen und planen die Outfits“, sagt er. „Wenn man mit Druck an die Sache geht, sieht man das hinterher auf den Fotos.“
Ein Highlight in seinem ersten Jahr in Berlin: Bei einem Videodreh der Sängerin Gabriella „Gabby“ de Almeida von der ehemaligen Pop-Gruppe „Queensberry“ machte er die Making-of-Bilder. „Das war genau das, was ich immer machen wollte“, so der junge Fotograf. „Ich habe viele neue Leute kennengelernt und über die Kontakte konnte ich später noch einen weiteren Videodreh begleiten.“
Zur Corona-Realität gehört aber auch, dass es Selbstständige wie Kevin Lauderlein derzeit schwer haben. Wegen Corona seien viele Hochzeiten verschoben und viele Shootings ausgefallen, auf denen er sonst fotografiert hätte, so der 29-Jährige. „Ich habe schon finanzielle Einbuße und deswegen muss ich kreativ sein.“ In sein neues Lebenskapitel Berlin möchte Kevin Lauderlein nun mit einem selbstproduzierten Fotoband starten. Dieser soll im Spätsommer dieses Jahres erscheinen. Damit möchte er auch sein neues Image präsentieren: „Mein ganzes Konzept wird viel bunter, frischer, positiver. Einfach noch mehr Kevin.“
Das sollen dann auch seine Stammkunden in Neheim erfahren. Aus der Sauerländer Heimat will sich Kevin Lauderlein nicht komplett verabschieden. Alle vier bis sechs Wochen plant er einen Besuch. Zurück in Neheim geht es dann sofort in den Wald oder an den Möhnesee. „Wenn ich hier Ruhe haben möchte, bekomme ich die schnell“, sagt er. In Berlin muss er dafür nur vier Stationen mit der S-Bahn fahren. Dann ist er am Wannsee.