Olsberg. Beamte der Waffenbehörde beschlagnahmen am Freitag in einem Haus in Olsberg Waffen. Sie lagerten dort seit Monaten. Die Hintergründe zum Einsatz.

Bei einem Einsatz der Waffenbehörde der Kreispolizeibehörde im Hochsauerlandkreis ist am Freitagmorgen (24. Januar) in Olsberg ein Tresor beschlagnahmt worden. Darin sollten sich nach Informationen der Polizei mindestens 14 Schusswaffen befinden: vier Langwaffen und zehn Kurzwaffen. Schlussendlich waren es sogar mehr. Die Waffen lagerten dort schon seit Monaten ohne dass der rechtmäßige Eigentümer der Schusswaffen in der Immobilie war. „Der Eigentümer hält sich derzeit nicht in der Bundesrepublik Deutschland auf“, sagte Polizeisprecher Michael Schemme auf Anfrage der Westfalenpost. Das machte den Fall kompliziert und zog die Beschlagnahmung der Schusswaffen in die Länge.

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Der Polizeieinsatz in Olsberg: Die Polizei beschlagnahmte einen Tresor, die in dem 14 Schusswaffen befinden sollen. Abtrandportiert wurde er mit einem Lkw. © WP | Boris Schopper

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Denn die Waffenbehörde der HSK-Polizei ist nur für Waffeninhaber zuständig, die sich in Deutschland aufhalten. Die HSK-Polizei nahm Kontakt mit dem zuständigen Bundesverwaltungsamt in Köln. In dem Haus in Olsberg gab es Ortstermine. Letztendlich einigten sich die Behörden darauf, dass die HSK-Polizei den Einsatz durchführt und das Bundesverwaltungsamt für die Kosten aufkommt.

Pressesprecher Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis
Michael Schemme ist Pressesprecher der Kreispolizeibehörde im Hochsauerlandkreis.  © WP | Katharina Kalejs

Umzugsunternehmen zum Abtransport angeheuert

Laut Polizei wurde das betreffende Haus in Olsberg verkauft. In dem Haus lagerte nach dem Eigentumsübergang aber noch der massive Tresor. „Man konnte ihn nicht einfach öffnen. Der Waffentresor war zugeschweißt“, erklärt Schemme. Daher sei die Polizei auch nur von einer „niederschwelligen Gefahr“ ausgegangen, die von den darin mutmaßlich gelagerten Waffen ausgehe .

Am Freitag wurde der Tresor schließlich aus dem Keller des Hauses geholt und auf die Ladefläche eines Lastwagens verladen. Die Polizei hatte dafür eigens ein Umzugsunternehmen angeheuert. Denn der Tresor wiegt rund 300 Kilogramm. Der Polizeieinsatz begann um 8 Uhr morgens, um 8.30 Uhr schleppten Umzugshelfer den Tresor aus dem Haus.

Waffen, Munition und Schwarzpulver sichergestellt

Da der Tresor zugeschweißt war, war bis zum Freitag noch unklar, ob sich tatsächlich die 14 angegebenen Waffen in dem Tresor befinden. Denn bislang konnte der massive Eisenschrank noch nicht geöffnet werden. Dies geschah nun am Freitag in einer Bauschlosserei. „Uns war es an dieser Stelle wichtig, dass die Waffen nicht in unbefugte Hände gelangen. Da dürfen Zuständigkeiten keine Rolle spielen. Wir konnten nur ahnen, was wir in dem Tresor vorfinden werden. Das Ergebnis spricht für sich“, so Polizeisprecher Schemme. Denn es befanden sich darin mehr Waffen als angenommen. „Jedoch könnte es sich hier auch im Antiquitäten handeln. Die waffenrechtliche Prüfung steht noch aus. Weiterhin konnte noch Munition und Schwarzpulver aufgefunden und sichergestellt werden.“