Hallenberg/Winterberg. Bei einem Brand vor zwei Jahren wurde der Dachstuhl des Hallenberger Hauses zerstört. Jetzt kommt es unter den Hammer. Die Details.
Zwangsversteigerungen rund um Brilon und Winterberg versprechen Schnäppchen – doch meistens ist Vorsicht geboten, denn hinter den vermeintlich günstigen Häusern stehen oft marode oder stark sanierungsbedürftige Immobilien, in die viel investiert werden muss. Trotzdem könnte für den ein oder anderen ein Schnäppchen dahinterstecken.
Zweifamilienhaus, Einfamilienhaus: Nuhnestraße 20, 59969 Hallenberg
Wert: 110.000 Euro
Laut Wertgutachten handelt es sich um ein älteres (vermutliches) Zweifamilienhaus am Ortsrand von Hallenberg. Eine Innenbesichtigung des Hauses war nicht möglich. Darüber hinaus wurde das Haus aufgrund eines Brandes am 12. April 2023 stark in Mitleidenschaft gezogen. Entsprechende Unterlagen über den Brandschaden lagen dem Sachverständigen bei Erstellung des Wertgutachtens vor. Die WP hatte damals über den Brand berichtet. Offene Flammen waren aus dem Dach- und Obergeschoss ausgebrochen. Tatsächlich hätte das Haus nur wenige Tage später schon einmal versteigert werden sollen. Vor rund 40 Jahren hatte das Anwesen schon einmal gebrannt, wie sich einige Feuerwehrkameraden damals erinnern konnten.
Das Anwesen „Nuhnestraße 20“ befindet sich laut Wertgutachten direkt an der Bundesstraße und besteht aus zwei stark unterschiedlich großen Flurstücken, welche insgesamt eine Größe von ca. 2.589 Quadratmeter umfassen. Die östliche Grundstückshälfte ist relativ steil und stark verbuscht. Das Grundstück ist laut Gutachten mit einem Wohnhaus (vermutlich vor 1950) bebaut. Es sind neben einer vollständigen Unterkellerung, zwei Vollgeschosse und ein evtl. ausbaufähiges Dachgeschoss vorhanden. Laut dem Sachverständigen vorliegenden Unterlagen befinden sich zwei Wohnungen mit jeweils ca. 125 Quadratmeter und ca. 100 Quadratmeter Wohnfläche im Erd- und Obergeschoss. Das Dachgeschoss soll zum Zeitpunkt des Brandereignisses in einem baustellenartigen Zustand gewesen sein. Aufgrund des Brandereignisses sind starke Schäden an der Dachkonstruktion und der Eindeckung erfolgt. Im Obergeschoss sind Brandschäden und Schäden durch Löschwasser aufgetreten. Es ist zu vermuten, dass auch im Erdgeschoss Schäden durch Löschwasser vorhanden sein könnten. Aufgrund mangelnder Innenbesichtigung konnte ein genauer Überblick bzgl. der Zustandes der Wohnräume und des Dachgeschosses nicht verschafft werden.
Inwieweit eine Instandsetzung des Dachgeschosses sowie des Daches selbst vorgenommen wurde, konnte durch den Sachverständigen ebenfalls nicht in Erfahrung bringen. Unter Berücksichtigung einer weitgehenden Instandsetzung und damit gleichzeitig verbundenen Modernisierung im Erd- und Obergeschoss ist mit erheblichen Kosten zur Sicherung der nachhaltigen Objektnutzung zu rechnen. Baulasten sind nicht eingetragen, ein Altlastenverdacht besteht nicht.
Versteigert wird das Haus Freitag, 17. Januar, 10.30 Uhr, im Amtsgericht Medebach, Marktstraße 2, 59964 Medebach, 1. Stockwerk, Saal 15.
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Einfamilienhaus: Auf der Wallme 28, 59955 Winterberg
Wert: 285.000 Euro
Laut Wertgutachten handelt es sich um ein ca. 1948 errichtetes Einfamilienhaus, welches sich auf einem 476 Quadratmeter großen Grundstück am südwestlichen Ortsrand von Winterberg befindet. Das ältere, weitestgehend modernisierte Gebäude ist vollständig unterkellert, umfasst ein ausgebautes Erd- und Dachgeschoss und einen ausgebauten Spitzboden. Der Zugang zum Spitzboden ist stark eingeschränkt, sodass auf Grund des vermutlich fehlenden Rettungsweges, dieser bei der Berechnung der Wohnfläche nicht hinzugezogen werden kann. In den letzten Jahrzehnten fand eine nahezu umfassende Modernisierung des Wohnhauses statt. Die Wohnfläche beläuft sich damit insgesamt auf ca. 150 Quadratmeter. Dem Grundstück steht nur eine kleine Gartenfläche um das Gebäude zur Verfügung. Die angrenzende Grünfläche wurde bislang mit dem benachbarten Grundstück nach Absprache mitgenutzt. Eine Baulast auf der Zufahrt ist vorhanden. Auf dem Grundstück befindet sich zudem eine Doppelgarage.
Versteigert wird das Haus am Dienstag, 28. Januar, 11 Uhr, im Amtsgericht Medebach, Marktstraße 2, 59964 Medebach, 1. Stockwerk, Saal 15.
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