Hochsauerlandkreis. Starker Schneefall sorgt für glatte Straßen im Sauerland. Die Polizei spricht von mehr als 40 Unfällen. Busse und Bahnen streichen die Segel.
Wer nicht zwingend fahren muss, sollte es bleiben lassen. Die Lage auf den Straßen im Sauerland spitzt sich zu. Schnee, Eis und Glätte sorgen seit dem frühen Morgen für zahlreiche Unfälle; am Mittag gegen 13 Uhr liefen allein sechs Einsätze parallel. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Lage vorerst nicht beruhigen wird. Gegen 15 Uhr nennt Polizeisprecher Michael Schemme die Zahl von 40 Unfällen kreisweit. Darunter fünf Crash, bei denen mitunter mehrere Personen verletzt wurden. Außerdem ist von 22 Gefahrenstellen die Rede. Schemme: „Das sind querstehende Lkw, die für Behinderungen sorgen oder umgestürzte Bäume.“ Insbesondere an Steigungsstellen komme der Verkehrsfluss stellenweise vollständig zum Erliegen.
Busverkehr komplett eingestellt
Auch der ÖPNV ist betroffen: Wie aus einer Mitteilung der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) hervorgeht, wurde der gesamte öffentliche Nahverkehr in der Region am heutigen Nachmittag eingestellt. Die Maßnahme trat am 9. Januar um 15.15 Uhr in Kraft und betrifft sämtliche Linien des Unternehmens. Die RLG bittet die Fahrgäste um Verständnis für die Entscheidung. Ein Zeitpunkt für die Wiederaufnahme des Betriebs wurde in der Mitteilung nicht genannt. Fahrgäste werden gebeten, sich regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.
Bahn beseitig Bäume auf den Gleisen
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn sagte auf Anfrage unserer Zeitung, dass es vermehrt zu Störungen komme, weil Bäume auf den Gleisen liegen. Betroffen seien die Regional-Express-Linien RE17 und RE57, die im Großraum Bestwig, Olsberg, Brilon verkehren. Die Mitarbeiter seien vor Ort, um die Schäden zu beheben. Leider könne aufgrund der Eisglätte auf den Straßen kein Bus-Notverkehr eingesetzt werden. Das deckt sich mit der Info der RLG. Man gehe davon aus, dass mit Nachlassen der Schneefälle das Problem nicht schlagartig beseitigt und mit weiteren Störungen durch umgestürzte Bäume zu rechnen sei. Betroffen sind auch die Linien RE52 und RE54.
In Küstelberg ist es zu einem Unfall mit Verletzten gekommen
Jana Schäfer, Pressesprecherin der Polizei im Hochsauerlandkreis, bestätigte bereits am MIttag, dass die Beamtinnen und Beamten aktuell bei rund sechs Einsätzen unterwegs seien. So gibt es neben dem Unfall in Küstelberg auf der L740, bei dem vier Menschen verletzt wurden, auch zwischen Marsberg und Essentho kein Durchkommen auf der Straße. Hier steht ein Lkw quer, der aufgrund der Glätte und des Schnees nicht durchkommt. In den Sozialen Netzwerken wird vor dem Hindernis bereits gewarnt.
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Aktuell am Mittag rund sechs Einsätze im Sauerland
In Petersborn-Gudenhagen läuft aktuell ein Einsatz aufgrund eines Unfalls runter zum Bremecketal, bei dem ein Auto in den Gegenverkehr gerutscht ist, hier handelt es sich nur um einen Sachschaden. In Winterberg ist ebenfalls ein Pkw in ein parkendes Auto auf dem Parkplatz Remmeswiese gerutscht. Auf der Rixener Straße bei Brilon ist ein Auto in ein Verkehrszeichen gerutscht, in Radlinghausen wurden zwei Personen bei einem Unfall leicht verletzt. Hier ist ein Pkw aufgrund der Witterungsverhältnisse in den Gegenverkehr gerutscht.
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Polizei rückte zu mehreren Unfällen am frühen Morgen aus
Seit dem frühen Morgen kam es bereits zu mehreren Unfällen. So rückte die Polizei zu einem Auffahrunfall auf der Möhnestraße aus, sowie zu Verkehrsunfällen mit Sachschaden in Obermarsberg, Brilon-Wald, Helminghausen, Bigge und Alme. Gegen 7 Uhr war in Winterberg ein Auto gegen eine Leitplanke bei Küstelberg gerutscht.
Zwischen Antfeld und Altenbüren kam es zu einer Verkehrsunfallflucht. Ein LKW musste einem PKW ausweichen und streifte dabei die Leitplanke. Die Polizei ermittelt nun wegen Fahrerflucht.
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