Marsberg. In der Marsberger CDU spitzen sich die Konflikte zu: Die politische Zukunft von Bürgermeister Thomas Schröder ist so ungewiss wie nie.
In der Marsberger Kommunalpolitik knistert es. Nachdem bereits seit Wochen Gerüchte kursierten, dass sich die Rechtsanwältin und Notarin Dr. Simone Schütte-Leifels um die CDU-Kandidatur für das Bürgermeisteramt bewirbt, sorgt nun eine Anzeige im „Diemelboten“ für Aufsehen. Dort verkündeten die SPD und die Marsberger Bürgergemeinschaft (MBG) öffentlich, dass sie im Falle einer Nominierung von Schütte-Leifels auf eigene Kandidaturen verzichten würden.
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Die CDU selbst steht aktuell vor einer schwierigen Entscheidungsphase. Erst am 11. Januar 2025 wird der Stadtverband über die Bürgermeisterkandidatur entscheiden. Zur Wahl stehen Amtsinhaber Thomas Schröder, der bereits seine erneute Kandidatur angekündigt hat, und Dr. Simone Schütte-Leifels. Letztere hatte sich im November im „Diemelboten“ mit ihren politischen Zielen vorgestellt. Dass die SPD und die MBG nun ihre potenzielle Unterstützung signalisierten, könnte Schröder zusätzlich unter Druck setzen.
CDU Marsberg: Partei ist tief gespalten
Aus CDU-nahen Kreisen heißt es, dass die CDU in Marsberg tief gespalten sei. Zwischen Fraktion und Stadtverband gebe es kaum noch Gespräche, was die internen Spannungen verdeutlicht. Eine Mehrheit für den Amtsinhaber sei derzeit nicht garantiert, so die Einschätzung eines Parteimitglieds. Diese Konflikte sind auch der SPD offenbar nicht entgangen. Grund dafür könnte auch sein, dass der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Prümper in derselben Kanzlei arbeitet, wie die nun von der SPD unterstützte Simone Schütte-Leifels. In einer internen Mitteilung an die SPD-Mitglieder heißt es, man sehe in Schütte-Leifels eine geeignete Kandidatin, deren Vorstellungen von der Stadtentwicklung weitgehend mit denen der SPD übereinstimmen. Der Schritt, auf einen eigenen Bewerber zu verzichten, solle die Erfolgschancen der Notarin erhöhen und gleichzeitig eine politische Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg ermöglichen.
Marsbergs CDU reagiert auf öffentliche Stellungnahme
Die Reaktionen aus der CDU auf diese öffentliche Stellungnahme lassen nicht lange auf sich warten. Maximilian Becker, CDU-Fraktionsvorsitzender in Marsberg, äußerte scharfe Kritik an der SPD. Er wirft den Sozialdemokraten vor, sich mit diesem Vorgehen überflüssig zu machen und „intrigante Spielchen“ zu betreiben. „Es braucht keine Erwähnung, aus welcher Marsberger Kanzlei der Wind weht,“ so Becker und führt aus, dass diese Entwicklungen die Politikverdrossenheit nur weiter befördern würden.
Marsberg: Die Unterstützung von Dr. Schütte-Leifels durch die SPD und die MBG
Die Unterstützung von Dr. Schütte-Leifels durch die SPD und die MBG wird von ihren Befürwortern hingegen als „zukunftsweisend“ bezeichnet. In der Anzeige im „Diemelboten“ erklärten die Stadtverbandsvorsitzenden von SPD und MBG, Ralf Walfort und Klaus Hansmann, dass die juristischen und organisatorischen Kompetenzen der potenziellen Kandidatin die Stadt Marsberg in schwierigen Zeiten voranbringen könnten. Ihre Vision von einer „lebenswerteren und leistungsfähigeren Stadt“ verdiene breite Unterstützung, so die beiden Politiker.
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Das eigentliche Kräfteverhältnis wird sich jedoch erst nach dem CDU-Parteitag im Januar klären. Ob dieses Vorgehen der SPD und der MBG tatsächlich überparteilichen Konsens oder vielmehr politischen Kalkül widerspiegelt, wird sich dann zeigen.