Winterberg. Das Filmtheater Winterberg verzaubert mit außergewöhnlichen Programm. Bei der Preisverleihung der Film- und Medienstiftung räumt das Kino ab.

Die Film- und Medienstiftung NRW hat am Mittwochabend zum 34. Mal Kinobetreibende aus Nordrhein-Westfalen mit dem Kinoprogrammpreis ausgezeichnet. Im Rahmen eines festlichen Dinners ehrte die Filmstiftung die herausragenden Programme, die mit einer exzellenten Auswahl überzeugten oder wertvolle Kinder- und Jugendfilme zeigten. Die Filmstiftung schüttete abermals eine Spitzensumme von 1 Mio. Euro aus. Insgesamt wurden 76 Filmtheater aus 47 Städten Nordrhein-Westfalens ausgezeichnet. Erneut war auch das Filmtheater Winterberg unter den Preisträgern. 7000 Euro gab es als besondere Programmprämie und 1000 Euro für das ausgewählte Kinder- und Jugendprogramm.

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Für die Menschen jenseits des Kinovorhangs ist das nicht zuletzt auch eine Bestätigung ihrer Arbeit und ihres Engagements und ein Stück Motivation. Außergewöhnliche Filme zu zeigen, mit denen vielleicht an einem Abend gerade mal die Unkosten gedeckt werden, wäre auf Dauer nicht wirtschaftlich. Dennoch fühlen sich viele Kinos verpflichtet, auch solche Streifen ins Programm zu nehmen und - wie Winterberg - Kinder-Kino, Filmkunst und Konzerte anzubieten. Annette Wahle: „Kultur ist sehr vielfältig und spiegelt damit auch die Vielfalt in unserer Gesellschaft wieder. Uns ist es ein Anliegen, auch den leisen Filmen die Möglichkeit zu geben, ihre Stimme zu erheben. Ein ruhig erzählter Film kann guttun, man kann abtauchen und neue Kräfte sammeln.“ Und man braucht den Mut, Neues auzuprobieren - wie das spezielle Programm für Senioren mit Kaffeetrinken beweist. Denn das hat sich inzwischen etabliert und ist ein Renner geworden.

Kinos von heute müssen sich bei zunehmder Konkurrenz durch Streamingdienste immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Und das tut der Familienbetrieb in Winterberg seit Jahren. „Daher ist das Treffen auch wichtig, um mit anderen Kinobetreibern ins Gespräch zu kommen. Vor allem der Dialog mit jüngeren Cineasten ist immer sehr bereichernd“, sagt Annette Wahle.

Auch musikalisch hat das Filmtheater einiges zu bieten. So wird zum Beispiel am 8. Dezember um 16 Uhr das große Weihnachtskonzert von Andre Rieu und dem Johann-Strauss-Orchester übertragen und am 31. Dezember um 17 Uhr spielen die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko und Daniil Trifonov zum Silvesterkonzert auf. Und wer die Familie Wahle kennt, der weiß, dass bei beiden Veranstaltungen für eine besondere Atmosphäre gesorgt wird.

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NRW-Medienminister Nathanael Liminski und Ralph Elster, Bürgermeister der Stadt Köln, sowie Filmstiftungsgeschäftsführer Walid Nakschbandi begrüßten die Gäste. bei der Preisverleihung in Köln und stellten immer wieder das Bemühen der Kinos in den Focus, am Puls der Zeit zu sein. Prominente Paten wie u. a. Annette Frier, Christoph Maria Herbst, Nicolette Krebitz, Helena Zengel, Ali Samadi Ahadi oder Sönke Wortmann übergaben die Preise.

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Joachim und Annette Wahle mit Leonard Conrads (Mitte, Darsteller aus „Die Schule der magischen Tiere 3“) bei der Preisverleihung in Köln. © WP | Privat

Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW: „Die Kinobetreibenden gestalten mit großer Leidenschaft, Engagement und Herzblut ihr Programm und machen ihre Häuser zu wichtigen Kulturorten. Für uns ist es eine Ehre, heute Abend einen besonderen Abend für besonders engagierte Menschen gestalten zu dürfen. Wir stehen treu an der Seite der Kinos und sind glücklich, das Prämienniveau von 1 Mio. Euro beizubehalten! Die Film- und Medienstiftung NRW bedankt sich heute ganz herzlich für die herausragende Arbeit und für die immense Kinovielfalt in unserem Bundesland.“