Madfeld.. Marina Koßmann startet „Rabenglück“ - ein neues Eltern-Kind-Angebot in Madfeld. Die Pädagogin erklärt, warum Raben-Eltern vieles richtig machen.

„Sind Raben wirklich die schlechteren Eltern?“ fragt Marina Koßmann provokativ mit Blick auf dieses weit verbreitete Vorurteil und gibt auch direkt die Antwort: „Nein, das sind sie nicht.“ Die 40-Jährige Montessori-Pädagogin ist überzeugt, dass sich Raben-Eltern sogar so verhalten, dass wir viel von ihnen lernen können. Und so startet sie unter dem Namen „Rabenglück“ im September in Madfeld ein neues Eltern-Kind-Angebot.

Für Kinder von drei bis 24 Monaten

„Rabeneltern haben ein eher negatives Image. Dabei ist es wissenschaftlich erwiesen, dass sie zwar häufig ihren Nachwuchs allein im Nest lassen, ihnen aber dadurch etwas zutrauen und sie aus der Ferne immer im Blick haben“, erklärt Marina Koßmann. Sie ist überzeugt, dass Eltern von den Raben lernen können, loszulassen und gleichzeitig ihre Kinder zu beobachten. Und so möchte sie Eltern helfen, dem „Rabenglück“ in ihren Kursen auf die Spur zu kommen. Angesprochen sind Eltern mit Kindern zwischen drei und 24 Monaten.

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Angeboten werden drei Gruppen, die an das jeweilige Alter der Kinder angepasst sind. Die „Küken“ sind gedacht für die ganz Kleinen im Alter von drei bis sechs Monaten. Die „Nesthocker“ richten sich an Eltern mit Kindern von sechs bis zwölf Monaten und die „Flüggen“ sind eine Gruppe für Kinder von 12 bis 24 Monaten. Geleitet werden sie von Marina Koßmann, die ausgebildete Erzieherin ist und in einer dreijährigen Ausbildung das Montessori-Diplom erworben hat. Zudem hat sie eine Ausbildung nach Emmi Pickler absolviert, die die Bedürfnisse von Kindern unter drei Jahren anspricht.

Prinzipien: Montessori und Pikler

Einige Jahre lang war Marina Koßmann Leiterin der „Villa Rappelkiste“ in Brilon und hat dort auch eine Eltern-Kind-Gruppe geleitet. Zurzeit ist die 40-jährige, die Mutter von zwei Kindern ist, in Familienzeit. Jetzt möchte sie sich mit ihren Rabenglück-Kursen selbstständig machen. Sie sagt: „Ich habe viele Erfahrungen während meiner Arbeit im Kindergarten gesammelt. Durch meine eigenen Kinder habe ich dann nochmals einen persönlicheren Blick auf die Entwicklung von Kindern bekommen. Mit all diesen Erfahrungen im Gepäck, möchte ich die Eltern in meinen Kursen nun ermutigen, ihr eigenes, persönliches Rabenglück zu entdecken.“ 

„Bei dem Eltern-Kind-Spielkreis geht es weniger um frühkindliche Frühförderung, sondern darum, bewusst gemeinsame Zeit mit den Kindern zu verbringen.“

Marina Koßmann
Montessori-Pädagogin

Frühkindliche Bewegungs- und Persönlichkeitsentwicklung

„Bei dem Eltern-Kind-Spielkreis geht es weniger um frühkindliche Frühförderung, sondern darum, bewusst gemeinsame Zeit mit den Kindern zu verbringen und einen Ruhepol im Alltag zu schaffen. Die Eltern bekommen die Möglichkeit, ihre Kinder in Ruhe zu genießen,“ erklärt Marina Koßmann. Bei den Treffen bekommen die Kinder altersgemäße Angebote und können dann selbst entscheiden, womit sie sich beschäftigen möchten. Dafür stellt die Montessori-Pädagogin vorab jeweils verschiedene Materialien und Spielzeuge zusammen. In der nach den Prinzipien von Montessori und Pikler „vorbereiteten Umgebung“ können die Kinder auf Entdeckungsreise gehen und die Welt mit allen Sinnen erkunden. Es gibt dann zum Beispiel einen Bewegungsbereich, wo der Nachwuchs klettern, rutschen usw. kann und einen Themenbereich, wo die Kleinen erste Übungen des täglichen Lebens begreifen und entdecken können. Dabei setzt Marina Koßmann möglichst natürliche Materialien wie Stoff, Wolle und Holz oder gerne auch Alltagsgegenstände ein.

„Im Mittelpunkt der Kurse stehen die Kinder in ihrer frühkindlichen Bewegungs- und Persönlichkeitsentwicklung“, betont die Madfelderin. Zum Start der Kurse soll jeweils eine kleine Begrüßungsrunde stattfinden. Anschließend gibt es eine Beobachtungsphase, wo die Eltern sich selbst ein wenig zurücknehmen und ihre spielenden Kinder nur beobachten: Womit beschäftigt sich mein Kind? Wie bewegt es sich? Wie verhält es sich im Umgang mit anderen Kindern? Wie gut kann es schon greifen oder Farben unterscheiden?

Reflexion und Austausch

Ganz wichtig ist Marina Koßmann dabei: „Es geht nicht um eine Wertung und darum, was mein Kind schon alles kann im Vergleich zu anderen, sondern darum, die Sinne der Eltern für die individuelle Kompetenz ihres eigenen Kindes zu schärfen.“ Sie verspricht: „Es ist mega-spannend zu sehen, was die Kinder alles entdecken und ausprobieren, wenn man ihnen Zeit und Raum gibt.“ Im Anschluss an die Beobachtungsphase gibt es eine Reflexion und die Möglichkeit für Eltern, sich untereinander auszutauschen und Impulse für den Alltag mitzunehmen. Auch Lieder und Verse werden in den Kursen eingesetzt.

Teilnehmen können an den Kursen jeweils sechs bis acht Eltern-Kind-Paare. Es gibt in jedem Kurs acht Treffen, die an zehn möglichen Terminen eingelöst werden können. Kursort ist das „BB3“ in der Bernhard Bartmann Straße 3 in Madfeld. Weitere Infos: und Anmeldungen sind möglich unter 0170 646 37 53 per WhatsApp oder unter info@rabenglueck.de