Winterberg. In Winterberg haben die Einsatzkräfte viel zu tun. Ein Tunnel und eine Schule stehen unter Wasser und in Niedersfeld schlägt der Blitz ein

Die Freiwillige Feuerwehr Winterberg hatte am vergangenen Dienstag (13. August) alle Hände voll zu tun. Mehrere Gewitterzellen mit starken Regenfällen und einem Blitzschlag alarmierten die Brandbekämpfer. Zudem machte ein Wassereinbruch an der Sekundarschule besonders zu schaffen und war sogar Thema im Winterberger Bauausschuss. Denn aktuell finden Erweiterungsbauarbeiten an dem Gebäude statt. Insgesamt entstehen in dem neuen Gebäudeteil drei neue Klassenräume und zwei Differenzierungsräume. Geplant ist, dass der Anbau im Sommer 2025 fertiggestellt wird.  Bislang sei auch alles reibungslos verlaufen, erklärte der stellvertretende Bürgermeister, Ludger Kruse, bei der Ausschusssitzung. Die Rohbaumaßnahmen hätten sich bereits in der Schlussphase befunden.

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Voll im Kostenrahmen

Das Einsetzen der Fenster sei für den ersten September geplant gewesen. Man habe sich auch voll im Kostenrahmen bewegt. Das sei aber Stand 15 Uhr am 13. August gewesen - also vor dem Gewitter und den starken Regengefällen. Nun müsse man die Schadensaufnahme abwarten und schauen, wie groß und nachhaltig der Schaden wirklich sei. Schließlich sei das Wasser nicht nur in die Baustelle eingedrungen, sondern auch in den alten Gebäudeteil. Das könne zudem für eine Verschiebung des Schulbeginns nach den Sommerferien sorgen. „Wir hoffen sehr, dass wir am Mittwoch mit dem Schulbetrieb beginnen können“, erklärte er.

Feuerwehreinsatz an der Sekundarschule in Winterberg. Ein Unwetter hatte für einen Wassereinbruch gesorgt. Die Auswirkungen sind bislang noch nicht absehbar. 
Feuerwehreinsatz an der Sekundarschule in Winterberg. Ein Unwetter hatte für einen Wassereinbruch gesorgt. Die Auswirkungen sind bislang noch nicht absehbar.  © WP | Benedikt Schülter

Bürgermeister meldet sich zu Wort

Im Laufe des Mittwochnachmittags meldete sich Bürgermeister Michael Beckmann zu Wort: „Das Unwetter hat uns inmitten der laufenden Bauarbeiten getroffen. Nach einer ersten Begutachtung gehen wir jedoch davon aus, dass der Schulbetrieb nach den Sommerferien planmäßig anlaufen kann. Wir setzen alles daran, die notwendigen Maßnahmen bis dahin abzuschließen und stehen dazu in ständigem Kontakt mit der Schulleitung“, erklärte Bürgermeister Michael Beckmann, der sich auch bei den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr bedankt.

Der Eintritt des Niederschlagswassers wird nach derzeitigen Erkenntnissen die weiteren Bauarbeiten am Gebäude nicht verzögern, sodass auch keine Mehrkosten bei der Baumaßnahme zu erwarten sind, heißt es aus dem Rathaus

Einsatz im Herrloh-Tunnel

Die überwiegende Zahl der weiteren Gewittereinsätze der Feuerwehr konzentrierte sich auf die Kernstadt Winterberg, aber auch in Elkeringhausen und Niedersfeld habe es unwetterbedingten Einsätze gegeben, erklärte Pressesprecher Jens Vogelsang. Gegen 14.46 Uhr wurde die Einheit Winterberg zum Herrloh-Tunnel alarmiert. Dort sammelte sich das Regenwasser in einer Senke. Die vorhandenen Regenwassereinläufe seien daraufhin von den Feuerwehrleuten geöffnet beziehungsweise von Unrat befreit worden, damit das Wasser abfließen und der Tunnel für den Verkehr wieder geöffnet werden konnte. In der Folge wurden von den Einsatzkräften umgestürzte Bauzäune in der Bahnhofstraße aufgerichtet und die Bundesstraße B480 auf umgestürzte Bäume kontrolliert. In einem Wohnhaus in der Hellenstraße war der Keller bis auf eine Höhe von rund 30 Zentimeter mit Regenwasser vollgelaufen. Dieser wurde von der Feuerwehr mithilfe von Tauchpumpen und Wassersaugern leer gepumpt.

Blitz schlägt in Baum ein

In Elkeringhausen musste aus einem Wohnhaus ebenfalls Wasser gepumpt werden. In der Nähe der Niedersfelder Schützenhalle schlug der Blitz in einen Baum ein. Die Einsatzstelle wurde mit einer Wärmebildkamera auf mögliche Glutnester kontrolliert. Ein in der Schützenhalle anwesendes Zeltlager kam mit dem Schrecken davon.

Als zeitlich aufwändigste Einsatzstelle stellte sich die Sekundarschule in Winterberg heraus. Rund drei Stunden waren die Einsatzkräfte aus Winterberg, Elkeringhausen und Niedersfeld vor Ort, um mit mehreren Tauchpumpen und Wassersaugern eingedrungenes Regenwasser aus dem Gebäude zu pumpen. Insgesamt wurden zwischen 14.46 und 19 Uhr acht Einsatzstellen abgearbeitet. Über Schadenshöhen lägen der Feuerwehr Winterberg aktuell keine Informationen vor.