Düdinghausen. Großeinsatz für 80 Rettungskräfte in der Schützenhalle in Düdinghausen. Ein Ferienlager aus Warendorf klagt über Übelkeit und Erbrechen.
Den letzten Tag ihrer Ferienfreizeit im Sauerland hatte sich das Zeltlager einer katholischen Gemeinde aus Warendorf vermutlich anders vorgestellt. 55 Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren sowie ihre 16 Betreuer hatten ein Zeltlager in der Schützenhalle Düdinghausen aufgeschlagen. Im Laufe des Samstags sollte es zurück in die Heimat gehen. Doch in der Nacht klagten dann die ersten über Brechdurchfall und Übelkeit. Für Feuerwehr und Rettungsdienst wurde daraus ein Großeinsatz mit mehr als 80 Einsatzkräften.
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„Gegen 4 Uhr in der Nacht alarmierten die Betreuer den Rettungsdienst, weil einige Teilnehmer über Übelkeit und Erbrechen klagten. Nachdem der die Lage vor Ort gesichtet hatte, wurde die Alarmstufe auf ,ManV4+`erhöht. Das bedeutet einen Massenanfall von Verletzten mit mehr als vier Personen“, erklärt der Pressesprecher der Feuerwehr Medebach, Oliver Grosche. Damit wurde eine ganze Rettungskette in Bewegung gesetzt. Vier Rettungswagen mit acht Einsatzkräften, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Medebach mit neun Personen, die Feuerwehreinheiten aus Düdinghausen und Oberschledorn mit insgesamt 21 Kräften, die Einsatzeinheit des HSK aus Meschede mit 32 Personen, Ordnungsamt und der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes - sie alle machten sich auf den Weg nach Düdinghausen. Laut Feuerwehr-Pressesprecher Jens Vogelsang waren auch Einsatzkräfte aus Winterberg alarmiert worden. Diese wurden zum Materialtransport eingesetzt, erklärte er am Samstagmorgen gegenüber der Westfalenpost. Der Medebacher Feuerwehrsprecher machte zudem noch einmal deutlich, dass die Hauptaufgabe darin bestand, den Betroffenen zu helfen und die Freizeitteilnehmer mit und ohne Symptome voneinander zu trennen.
Am Morgen ist die Lage entspannter. Das DRK hat Zelte aufgebaut und sorgt für Verpflegung. Immer noch tragen Einsatzkräfte Mundschutz; einige sogar Schutzanzüge. „Insgesamt hatten wir 34 Betroffene, davon ein Betreuer und 33 Kinder, die über Symptome klagten. Einige haben Infusionen bekommen; es musste aber niemand ins Krankenhaus gebracht werden“, sagte der Einsatzleiter und Leiter der Feuerwehr Herbert Kordes. Die Ursachenforschung beginne jetzt und liege in den Händen des Gesundheitsamtes, so Kordes weiter.
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Der Bus, der die Freizeitteilnehmer zurück nach Warendorf bringen soll, war bereits auf dem Weg ins Sauerland. Er wird im Laufe des Tages die Gesunden mit nach Hause nehmen. Aber auch einige Eltern hatten sich selbst in ihre Fahrzeuge gesetzt, um ihre Kinder abzuholen. Die Feuerwehr sorgte dafür, dass auch dieser Einsatzabschnitt reibungslos verlief. Die Eltern mussten sich außerhalb des abgesperrten Gebietes rund um die Schützenhalle melden; die Kinder wurden ihnen dann unter Begleitung entgegengebracht. So sollte ein mögliches Ansteckungsrisiko ausgeschlossen werden.
Lagebesprechung
Gegen Mittag treffen sich die Einsatz-Führungskräfte noch einmal zu einer Lagebesprechung. Woran die Teilnehmer des Zeltlagers schließlich erkrankt sind, sei am Ende aber nur schwer nachzuweisen, erklärte der Pressesprecher des Hochsauerlandkreises, Martin Reuther, gegenüber der WP. Die Ursachen könnten vielfältig sein. Zudem komme es immer wieder mal vor, dass Zeltlager mit solchen Ereignissen zu kämpfen hätten. So könne ein geteiltes Getränk eines Erkrankten schon für eine fatale Kettenreaktion sorgen.