Hallenberg. Pause auf der Hallenberger Freilichtbühne: 11.352 Besucher sahen „Aladin“ und „In 80 Tagen um die Welt“. NRW-Stiftung fördert neues Projekt.
Der Dschinn kann erstmal zurück in Aladins Wunderlampe. Und der Weltreisende Phileas Fogg muss sich vorläufig nicht mehr in 80 Tagen um die Welt hetzen. Auf der Hallenberger Freilichtbühne wurde die Spielpause und damit die Halbzeit eingeläutet. Mit dem Schützenfest in der Nuhnestadt fällt traditionell auch für drei Wochen der imaginäre Pausenvorhang auf der Bühne. Schon 11.352 große und kleine Theaterbesucher zählte das Theater in dieser Saison. Achtmal wurde das Familienstück „Aladin und die Wunderlampe“ gespielt, das allein 7546 Zuschauer hatte und siebenmal wurde „In 80 Tagen um die Welt“ gereist.
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Beide Inszenierungen kommen beim Publikum sehr gut an. Sie sind lebendig, sprühen vor Spielfreude und nehmen die Zuschauer mit. Das zeigen auch die Reaktionen bei den Aufführungen und die Einträge im Gästebuch. „Ja, die Resonanz ist wirklich durchweg positiv. Die Zuschauer müssen schon ein wenig aufpassen und sich auf die vielen Handlungsstränge einlassen. Langsam merkt man auch als Spieler, welche Szene beim Publikum besonders gut läuft. Das macht Spaß und sogar mit dem Wetter hatten wir bislang durchweg Glück“, sagt Philipp Mause. Er ist Spielleiter des Stücks – eine Rolle, die nicht mit der des Regisseurs zu verwechseln ist. Regisseur ist Uwe Bautz. Er hat die Stroy für die Bühne sehr einfallsreich umgeschrieben und inszeniert. Der Spielleiter sorgt hingegen dafür, dass auch nach der Premiere alles reibungslos läuft und jeder an seinem Platz ist – auch der Elefant, den es gar nicht gibt und von dem man immer nur das Seil sieht, an dem er vermeintlich angebunden ist. Mause: „Machen Zuschauer haben schon mit einem Augenzwinkern gesagt: Sie würden ihn gern mal streicheln…“
Im Kinderstück übernehmen Volker Gehrisch und Kathrin Schmidt die Aufgabe der Spielleitung. Und Kathrin gerät ins Schwärmen: „Es läuft richtig toll. Vor allem ist der Aladin echtes Familien-Theater für Groß und Klein. Die Vormittagsaufführungen mit Kindern waren sehr gut besucht und man merkt, dass die Jungen und Mädchen an ganz anderen Stellen lachen und fiebern als die Erwachsenen. Wer an diesem Spaß teilhaben möchte, der müsste eigentlich zweimal kommen.“ Mit mehr als 90 Mitspielenden ist das Ensemble riesig groß. Bärbel Kandziora, die das Stück für die Bühne umgeschrieben, viele Gags eingebaut und Regie geführt hat, und Stefan Wurz, der für die Musik zuständig ist, haben eine wirklich sehr gelungene Gesamtkomposition auf die Bühne gebracht, die bestes Sommertheater ist. „An einem Tag ist der Aufzug ausgefallen, mit dem ein Spieler in den unterkellerten Bühnenbereich abtauchen sollte. Das sind so Momente, in denen es etwas hektisch wird. Da muss man improvisieren können. Für den zweiten Bühnenabgang in den Keller war dann eine Leiter da.“
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Am Freitag, 9. August, 20 Uhr, steigen Phileas Fogg und sein Diener Passpartout wieder in den Heißluftballon und am Samstag, 10. August, um 15.30 Uhr wird die Wunderlampe wieder geöffnet. Bis zum Saisonende am 7. September werden beide Stücke insgesamt noch 15 Mal gespielt.
Neue Bestuhlung
Wer dann im nächsten Jahr zur Bühne kommt, darf sich auf bequemere Sitze freuen (wir berichteten). Rund 130.000 Euro soll das Projekt kosten. Die hölzernen Sitzbänke sollen nach 40 Jahren durch Einzel-Sitzplätze in Form von Kunststoff-Klappsitzen ersetzt werden. Nachdem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe für dieses und nächstes Jahr jeweils 15.000 Euro Zuschuss in Aussicht bestellt hat, gab es nun einen weiteren Förderbescheid von der NRW-Stiftung.
Sie fördert die geplanten Arbeiten mit bis zu 30.000 Euro. Bei einem Besuch an der Freilichtbühne überreichte Karl Peter Brendel aus dem Stiftungsvorstand die Förderurkunde an den Vorsitzenden Stefan Pippel. „Die NRW-Stiftung hat die Freilichtbühne bereits 1993 und 2004 bei der Erweiterung der Umkleideräume sowie beim Bau des Kostüm- und Schneidereigebäudes gefördert“, so Brendel. „Diese neue Förderung ist auch eine Anerkennung für das hohe ehrenamtliche Engagement der rund 200 Vereinsmitglieder, insbesondere in der Kinder- und Jugendbetreuung.“
Theaterbesuch inklusiver machen
Die Freilichtbühne Hallenberg gehört zu den größten und besucherstärksten Freilichtbühnen in NRW und ist ein wichtiger Kulturträger im Theaterleben des Hochsauerlandkreises. „Die Erneuerung der Bestuhlung ist für uns nicht nur eine Instandhaltungsmaßnahme, sondern auch ein wichtiges Element, um den Theaterbesuch inklusiver zu gestalten. Die Flexibilität der neuen Bestuhlung ermöglicht vor allem auch Menschen mit Behinderung einen barrierefreien Besuch. Die Förderung der NRW-Stiftung im Dreiklang Natur, Heimat und Kultur passt aus unserer Sicht ideal auf unsere heimische Freilichtbühne und wir sind dankbar, dass uns die Fördermittel für unser Projekt zur Verfügung gestellt werden“, erklärt der Vorsitzende Stefan Pippel.