Bredelar. Die Ausstellung „Ursprung - Metamorphose - Vision“ läuft im Kloster Bredelar und bildet Dreiklang mit Kunst aus Schmallenberg und Gut Glindfeld.

„Das kulturelle Leben in unserem Kloster geht endlich weiter“. Darüber zeigten sich Johannes Schröder, Vorsitzender des Fördervereins Kloster Bredelarals auch Bürgermeister Thomas zur Eröffnung der ersten Ausstellung seit Corona im gläsernen Kunstraum des Klosters mehr als erfreut, wie beiden in ihren Eröffnungsreden betonten. Und die vielen Gäste die aus dem weiten Umkreis gekommen waren sowieso.

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Besucher aus den Niederlanden angereist

„Im Baum geborgen sein und mit den Flügeln eines Schmetterlings die Seele berühren – das will der deutsch-niederländische Künstler Andreas Hetfeld mit seinen Werken ausdrücken. „Ursprung – Metamorphose – Vision“ heißt seine Ausstellung. Zu sehen sind Pflanzen-Menschen, Körper-Landschaften und Baum-Freunde in Bildern, Plastiken, Installationen und Skulpturen.

Der Künstler war zur Ausstellungseröffnung angereist. Ihn begrüßten Fördervereinsvorsitzender Johannes Schröder und Bürgermeister Thomas Schröder besonders, ebenso die vielen Gäste aus Schmallenberg und Medebach, Mitglieder des Stadtrates und des Kreistages und benachbarter Kunstvereine. Einige Besucher waren sogar extra aus den Niederlanden angereist.

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Drei Ausstellungsorte

Die Ausstellung im Kloster Bredelar ist eine im Dreiklang mit anderen Ausstellungsorten und Partnern. Das Kunsthaus alte Mühle in Schmallenberg, hat gemeinsam mit dem Förderverein Kloster Bredelar und dem Klostergut Glindfeld in Medebach die Ausstellung konzipiert und organisiert.

Im Hintergrund die Rauminstallation Pangaea, davor von rechts: Bürgermeister Thomas Schröder; Wolfgang Meier Kulturamt HSK; Ulrike Heller, Klostergut Glindfeld; Andreas Hetfeld, Christiane Kellersmann, Kunsthaus alte Mühle Schmallenberg und Johannes Schröder Vorsitzender Förderverein Kloster Bredelar.
Im Hintergrund die Rauminstallation Pangaea, davor von rechts: Bürgermeister Thomas Schröder; Wolfgang Meier Kulturamt HSK; Ulrike Heller, Klostergut Glindfeld; Andreas Hetfeld, Christiane Kellersmann, Kunsthaus alte Mühle Schmallenberg und Johannes Schröder Vorsitzender Förderverein Kloster Bredelar. © Unbekannt | Annette Dülme

In keiner der drei Ausstellungen werden die gleichen Werke gezeigt, sondern sie bauen aufeinander auf und ergänzen sich. „Die drei Orte sind wohlbedacht“, so Fördervereinsvorsitzender Johannes Schröder. Denn sie vereinen ihre gemeinsame Vergangenheit als Klöster, die stets prägend für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in der jeweiligen Region waren.

In der Klostermühle in Schmallenberg fand die erste Ausstellung statt. Sie war später Wohnhaus und Atelier des Schmallenberger Malers Hermann Falke. Im Kloster Bredelar entstand im 13. Jahrhundert eine wertvolle Bilderbibel und beherbergte bis 1931 eine Eisenhütte und Eisengießerei.

Auf die dritte Ausstellung im Klostergut in Glindfeld soll die Ausstellung im Kloster Bredelar „appetitanregend“ wirken. „Der Dreiklang Schmallenberg, Bredelar und Glindfeld soll aber auch das östliche Hochsauerland als gemeinsamen Kunstraum verdeutlichen“, so Bürgermeister Thomas Schröder.

In den drei Ausstellung verarbeitet der Künstler seine Grundgedanken: die Frage nach dem Ursprung des Lebens, nach dem Menschsein an sich, nach der Vergänglichkeit und nach dem Einklang mit der Natur. Das gelingt ihm im gläsernen Kunstraum des Kloster Bredelar hervorragend. In drei Meter große Eichenstämme hat er seine Körperform mit Hammer und Beitel eingeschlagen. Sie korrespondieren mit den sich draußen im Wind wiegenden und mit Herbstlaub geschmückten Bäumen.

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Raum der Stille

Mit der Rauminstallation „Pangaea“ bilden sechs miteinander verbundene Leinwände ein riesiges Tableau, das von einem Wald aus Birkenstämmen gestützt wird. Andreas Hetfeld beschreibt sein Werk so: „Die Arbeit gründet auf der Idee, dass es vor 250 – 210 Millionen Jahren eine große Landmasse mit dem Namen Pangaea gab, was so viel bedeutet wie Superkontinent, aus dem alle heutigen Kontinente entstanden sind.“

Dann ist die Ausstellung geöffnet

Die Kosten der Ausstellung wurde zu 50 Prozent vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert, sowie von Sparkassen und Volksbanken und privaten Spendern.Im Kloster Bredelar ist sie die 5. Ausstellung in der Reihe deutsch-niederländischer Skulpturenausstellungen.Die Ausstellung in Bredelar ist bis Sonntag, 31. Oktober, mittwochs, freitags und sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr zu sehen. Am Sonntag 10. Oktober, wird der Künstler durch die Ausstellung führen, am Sonntag, 24. Oktober öffentliche Führung nach Absprache.

Im Raum der Stille, einem kleinen Nebenraum des Kunstraums, hat Andreas einzig die von ihm gefertigte Büste des holländischen Holocaust-Überlebenden Louis des Wijze (zu deutsch: Louis der Weise) ausgestellt, dessen Gesicht ist gezeichnet vom Leben.

Als aktuellen Zeitbezug dokumentiert er die Entstehung des „Gesichts von Nijmegen“. Vor zwei Jahren hat Hetfeld die rund sechs Meter hohe Skulptur auf einer vorgelagerten Flussinsel der Stadt aufgestellt. Sie basiert auf einer im Fluss gefundenen Römermaske aus dem 6. Jahrhundert vor Christus und hat sich zu einem Wahrzeichen Nijmegens entwickelt. Eine ähnliche Großskulptur schafft Hetfeld zurzeit vor der Verwaltungszentrale des Elektronikkonzerns Philips in Eindhoven. Sie zeigt eine begehbare Büste des Firmengründers Frederik Philips.