Olsberg. Nach Sperrungen in Winterberg: In Bruchhausen hinterlassen Tagestouristen Chaos, Dreck und Müll. Das berichten die Anwohner jetzt:

Bruchhausen/Olsberg. Bruchhausen ist am Wochenende zum neuen Hotspot für die Tagestouristen geworden. Die Stadt Olsberg reagiert sofort und mit Sperrungen auf den Andrang. Zwei Anwohnerinnen berichten von Ausnahmezuständen. 

Zustände wie in Winterberg

Bruchhausen ist am Sonntag nach den massiven Straßensperrungen rund um Winterberg zum Ausweichort von zahlreichen Tagestouristen geworden. Anwohnerinnen berichten, dass die Zustände teils denen in Winterberg geglichen haben. Auf Feldwegen tummelten sich parkende Autos, auch Privatwege oder Anliegerstraßen seien zugeparkt worden.

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Nicht nur sonntags, sondern auch in der Woche zuvor, sei der Andrang der Rodler größer geworden. Teils habe man über eine halbe Stunde herumfahren müssen, um einen Parkplatz zu finden. "Ich kenne jede Wiese in Bruchhausen, aber jeder Feldweg und jede Wiese waren überlaufen. Ich musste lange suchen, wo ich überhaupt mit meinem Hund spazieren gehen konnte. Ich habe so etwas in meinem Leben hier noch nicht gesehen", schildert eine Anwohnerin, die gerne anonym bleiben möchte und in Bruchhausen lebt (Name der Redaktion bekannt). 

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Auch an der Skipiste sind die Menschen gewesen. Zwar ist größtenteils der Abstand eingehalten worden, allerdings sind die Pisten nicht aufbereitet gewesen. Tiefer Schnee sorgt dafür, dass viele sich mit ihren Autos festfahren, Einsatzwagen nicht durchkommen. Eis auf den Pisten ist eine zusätzliche Unfallgefahr.

In Bruchhausen hinterlassen Tagestouristen Müll und Dreck.
In Bruchhausen hinterlassen Tagestouristen Müll und Dreck. © Privat | Privat

Manche Rodler fahren auf die Parkplätze, wo Autos rückwärts ausscheren. "Ich war froh, als wir wieder weg waren. Ich hatte das Gefühl, da knallt es heute noch", berichtet eine Anwohnerin, die mit ihrer Familie dort Sonntag Schlitten fahren wollte. 

Stadt reagiert mit Straßensperrungen

Die Stadt reagiert: "Die Straße zum Skigebiet, „Sternrodt“ bleibt vorerst gesperrt. Nachdem es am Sonntag aufgrund der übermäßigen Besucherströme im gesamten Dorf und auf der Straße „Am Medebach“ zum Skigebiet zu Unfällen mit Verletzten gekommen war", heißt es.

Die Lage werde jetzt weiter beobachtet und angepasst, sollte sich die Situation beruhigen. Allerdings geht man im Olsberger Rathaus davon aus, dass die Sperrung bis Anfang nächster Woche bestehen bleibt, denn: "Auch am Montag ignorierten wieder zahlreiche Autofahrer aus dem Ruhrgebiet sowie aus dem Lipper- und Paderbornerland sowohl in der Dorfmitte als auch am Campingplatz die Absperrung, um weiterhin am Sternrodt ihrem Skivergnügen nachzugehen."

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Polizei bestätigt Einsatzlage

Pressesprecher der Polizei, Sebastian Held, bestätigt, dass die Situation im Umland am Sonntag kritisch war. "Es wurde voller, es wurde schlecht geparkt. Wo es sich gestaut hat, haben wir natürlich versucht, die Einsatzlage so gut es geht abzuarbeiten."

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Die Lage hat sich mittlerweile beruhigt. Was bleibt ist der Müll, den die Tagestouristen hinterlassen. "Irgendwann stand ich hinter einem Auto, das direkt auf einem Feldweg stand und nicht wegfuhr. Plötzlich kam die halbe Familie aus den Büschen. Ich denke, die haben sich dort erleichtert", erzählt die Bruchhausenerin. Auf den Feldwegen liegen Apfel- und Mandarinenschalen, auch einen Kinderschlitten sieht sie auf einem Feld liegen. Sie fragt sich: "Im Sommer sollen dort wieder Kühe weiden. Wer räumt denn den Müll weg?"

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