Brilon. Monika Weiss kommt aus Madfeld und ist Künstlerin. Wie sie es mit ihren Werken bis nach New York schaffte und was ein Pianist damit zu tun hat:
Mit seinen eigenen Werken Bekanntheit erlangen - davon träumt jeder Künstler. Für Monika Weiss aus Madfeld entwickelte sich dieser Traum zur Realität: Pianist Margin Alexander aus New York wurde auf eines ihrer Bilder aufmerksam und war so fasziniert, dass er Originalmusik dazu komponierte. In einer Musikausstellung am 21. Dezember 2021 stellte er Monika Weiss, ihr Kunstwerk und seine selbst geschriebenen Stücke zahlreichen Gästen vor.
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„Schon immer kreativ“
„Ich war eigentlich schon immer kreativ“, so Monika Weiss. Die gelernte Schneiderin arbeitete unter anderem in der Kostümabteilung der Kammerspiele in Paderborn und im Museum. Anfang vergangenen Jahres richtete sie sich zu Hause zwei Räume als Atelier ein und verfolgt die Malerei seitdem dauerhaft. „Wenn ich male, kann ich abschalten und bin für mich“, erklärte die 58-Jährige. Dabei habe sie nie eine konkrete Vorstellung von ihrem Motiv, sondern sei intuitiv und spontan. Verschiedenen Stilen und Materialien sind bei ihrer Arbeit keine Grenzen gesetzt, verriet die Künstlerin.
Aufgrund der Pandemie versuchte Monika Weiss übers Internet auf ihre Kunst aufmerksam zu machen: Auf Etsy und ihrer eigenen Website teilte sie Fotos von ihren Werken unter dem Künstlernamen „Moniniart“ und auf Instagram unter „Moniniwe“ mit rund 2900 Followern. Über Instagram nahm Margin Alexander schließlich Kontakt mit ihr auf. Dem Pianisten gefiel das Gemälde mit dem Titel „pure # life“, sodass er es in Musik umsetzen wollte. „Ich dachte erst, die Anfrage wäre ein Fake“, so die Künstlerin. Nach ausführlicher Recherche konnte sie sich jedoch vom Gegenteil überzeugen und klärte mit der Managerin von Margin Alexander die Einzelheiten ab.
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Ausstellungen in London und Brilon
Am 21. Dezember war es dann endlich soweit: In einem weltweiten Livestream um 19 Uhr zu New Yorker Zeit präsentierte der Pianist neben Monika Weiss noch elf andere Künstler, deren Werke und seine Kompositionen. „Ich war zu Hause total aufgeregt und es war surreal, dass mein Bild vor so vielen Menschen vorgestellt wird“, verriet die Madfelderin. Nachdem sie sich das gestreamte Konzert mit ihrer Familie anschaute, habe sie sich alles aus dem Englischen übersetzen lassen, um die Worte genau zu verstehen. Margin Alexander sprach in der Vorstellung davon, wie sehr ihn die Farbvielfalt und die unterschiedlichen Schichten ihres Bildes inspiriert haben. Dadurch komponierte er einen Mix aus musikalischen Genres, der zwischen einem klassischen Blues und langsamen Harmonien wechselte. „Mein Bild hat sich in seinem Stück definitiv widergespiegelt und es hat mir gut gefallen“, erklärte Monika Weiss.
Daraufhin wurde die Künstlerin sogar von einer Galerie aus London angeschrieben und nimmt im April mit einem ihrer Werke an der virtuellen Ausstellung „Avantgarde Exhibition“ teil. Bisher hängen ihre Bilder im Salon Hairstyle in Marsberg und in einer Arztpraxis. „Eigentlich bin ich eher zurückhaltend, aber ich versuche mutiger zu werden“, so die 58-Jährige. Daher werden mehrere Stücke von ihr im Juni und Juli in der „TM Gallery“ in Brilon veröffentlicht und sie plant weitere Ausstellungen, um mit ihrer Kunst die Öffentlichkeit zu erreichen.