Winterberg. Der Chor Singing-Circle und das Tambourkorps aus Winterberg haben ein Problem: Sie finden keinen Proberaum. Die Suche wird immer verzweifelter:
Der Chor Singing-Circle und das Tambourkorps aus Winterberg haben das gleiche Problem: beide finden aktuell keinen angemessenen Probenraum - sind provisorisch im Sitzungssaal des Edith-Stein-Kindergartens (Tambourchor) und dem Sitzungssaal des Winterberger Rathauses (Singing-Circle) untergekommen. Und das ist nach Meinung der beiden Vereine alles andere als optimal.
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Proben im Kindergarten
Marco Thienel ist der Tambourmajor des Tambourkorps. Früher konnte er mit den anderen Mitgliedern des Korps in der alten Verbundschule üben. Doch in den Jahren 2018 und 2019 wurde das Gebäude der modernisiert und umgebaut. Das war erforderlich, da die Verbundschule zum Schuljahr 2017/2018 in eine Sekundarschule überführt wurde und Pädagogik und Raumbedarf der beiden Schulformen sich stark unterscheiden. Bei den Planungen der Umbaumaßnahmen stellte sich dann im Jahr 2017 heraus, dass der vom Tambourkorps Winterberg in der Schule genutzte Raum für den Schulbetrieb benötigt wurde.
Deshalb habe man in den Sitzungssaal des Edith-Stein-Kindergartens umziehen müssen. „Ein Durchgang konnte geschlossen und uns als Abstellfläche für unsere Instrumente zur Verfügung gestellt werden. Nach einer Prüfung im Rahmen des Brandschutzes müssen allerdings die Türen jetzt geöffnet bleiben und wir sichern unsere Instrumente, Ausrüstung und den Kühlschrank mit Ketten und Schlössern“, sagt Thienel. Für die Uniformen haben man „glücklicherweise“ ein kleines Bügelzimmer zur Verfügung gestellt bekommen. „Das Ärgerliche ist, dass der Saal auch anderweitig durch Kirche und Kita genutzt wird und wir Proben deshalb ausfallen lassen müssen. Auch Proben in den Einzelstimmen können nicht stattfinden. Da konnten wir in der Verbundschule einfach einen Klassenraum zusätzlich nutzen und auch mal Noten an die Tafel schreiben“, ärgert sich Thienel
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Keine Lösung von Dauer
Die 1. Vorsitzende des Singing-Circle, Manuela Willms, hat ähnliche Probleme. Der Verein hatte früher in der alten Aula der jetzigen Sekundarschule geprobt, allerdings konnte der Raum wegen der Brandschutzanforderungen nicht weiter für einen Probebetrieb von der Stadt Winterberg zur Verfügung gestellt werden, heißt es vonseiten der Stadt Winterberg.
Zunächst habe man den Sängern die Aula des Winterberger Gymnasiums als Probenraum angeboten. Doch dies sei aus Sicht von Willms keine zufriedenstellende Lösung gewesen: „Außer einer kleinen Abstellkammer hatten wir keinen Platz für unsere Chorausstattung: Notenständer, einen großen Notenschrank mit unzähligen Notensätzen und dazu die Notenmappen und Gesangbüchern“, berichtet sie. Auch für die gesamten Requisiten sei kein Platz gewesen. „Im Gymnasium waren bei den abendlichen Proben ständig die Stuhlreihen vermüllt und auf den Stühlen die Reste des Mittags zu finden“, schimpft sie. Nach einem Auftritt in der Mutter-Kind-Klinik St. Ursula sei man dann dort unterkommen und habe sogar einen Notenschrank aufbauen können. Doch auch diese Lösung sei nicht von Dauer gewesen. „Leider wurde die Klinik aufwendig saniert und umgebaut und wir mussten mal wieder auf die Suche gehen. Zwischenzeitliche Gespräche mit der Stadt brachten keinen gewünschten Erfolg“, berichtet die Vorsitzende.
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Proben in steriler Umgebung
Derzeit probt der Singing-Circle im Rats- und Bürgersaal im Rathaus. In dieser „sterilen Umgebung“ wie Willms es formuliert leide auf Dauer das Vereinsleben. „Man kann sich ja nicht identifizieren mit dem Raum. Es fehlen Fotos, Erinnerungen, Platz für die Requisiten und unseren Notenschrank“, so die Vorsitzende.
Beide Vereine sind weiterhin auf der Suche nach passenden Räumen. Doch das gestaltet sich schwierig. „Die Stadt hat geprüft, ob es Räumlichkeiten in städtischen Immobilien in der Kernstadt gibt, die diesen Anforderungen entsprechen. Leider gibt es keine städtischen Immobilien mit geeigneten Räumlichkeiten. Gerade in der Kernstadt ist es schwierig, entsprechende Räumlichkeiten zu finden, da es nur wenige bis gar keine geeignete Immobilien gibt“, schreibt die Pressesprecherin der Stadt Winterberg, Rabea Kappen, auf WP-Anfrage. Deswegen sei man froh, dass derzeit beide Vereine Räumlichkeiten für den Probebetrieb haben und das Vereinsleben so weiter gehen können. „Uns ist bewusst, dass diese Lösungen keine optimalen Lösungen darstellen“, so Kappen.
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Singing-Circle und das Tambourkorps seien für Winterberg sehr wichtig. „Beide Vereine bereichern das kulturelle und gesellschaftliche Leben in unserer Stadt. Auch geben sie wichtige soziale Kompetenzen in ihrer Nachwuchsarbeit an Kinder und Jugendliche weiter und schaffen es, sie für die Musik zu begeistern und das Miteinander zu stärken“, sagt Kappen. Dieses „Bewusstsein für das Miteinander“ stärke den Einzelnen und halte gleichzeitig den Verein am Leben und so auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Winterberger Stadtgebiet.
Willms und Thienel wollen ihre Suche nach geeigneten Probenräumen nicht aufgeben. Eventuell reiche ja schon ein Raum, den sich beide Vereine teilen können.