Hochsauerlandkreis. Der Lockdown wirkt sich weiter auf den Arbeitsmarkt im HSK aus. Kurzarbeit bleibt auf hohem Niveau, die Frühjahrsbelebung bleibt aus. Die Fakten:
„Der Start in die Frühjahrsbelebung lässt noch etwas auf sich warten“, so Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest zu den aktuellen Zahlen im Hochsauerlandkreis. „Wenn man aber bedenkt, dass wir uns noch im harten Lockdown befinden, hat sich die Arbeitslosigkeit in diesem Februar robust gegen die derzeitigen Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie behauptet“, so der Agenturchef. „Weiterhin stabilisiert die Kurzarbeit den Arbeitsmarkt, verhindert Entlassungen und Arbeitslosigkeit und sichert stattdessen weiter die Beschäftigung.
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Das bedeutet aber auch für die Menschen, die bereits arbeitslos sind, dass sie länger nach einer Beschäftigung suchen müssen und teilweise länger arbeitslos bleiben als in vergangenen Jahren. Und das bedeutet ebenfalls, dass die Herausforderung durch Langzeitarbeitslosigkeit wieder wächst.“
Kurzarbeit
Angezeigte Kurzarbeit: Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens ab November 2020 schlagen sich weiterhin in einer erhöhten Zahl neuer Anzeigen auf Kurzarbeit nieder. Mit aktuellstem Datenstand für Januar 2021 sind im Agenturbezirk Meschede-Soest insgesamt 641 Anzeigen auf Kurzarbeit (alle Anspruchsgrundlagen) für rund 6.857 Personen eingegangen, das sind 18 Anzeigen mehr als im Monat zuvor und 665 Personen weniger.
Tatsächlich realisierte Kurzarbeit: Die Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen wegen der Abrechnungs-modalitäten nur mit zeitlicher Verzögerung zur Verfügung. Nun liegen den Agenturen für Arbeit Daten für den Monat August 2020 vor. In diesem Monat lag der Arbeitsausfall für Personen in Kurzarbeit bei durchschnittlich 35,9 Prozent. Im August 2020 haben im Agenturbezirk Meschede-Soest zudem insgesamt 1.770 Betriebe für 20.743 Personen Kurzarbeitergeld beantragt. Gegenüber Juli 2020 ist dies ein Rückgang um rund 300 Betriebe und 5.000 Personen.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Februar 2021 nahezu gleichgeblieben. Insgesamt waren 7.136 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates ist dies eine Person mehr. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 822 Personen bzw. 13 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Februar 4,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,2 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).
Arbeitslosigkeit im Altkreis Brilon
In der Geschäftsstelle Olsberg, die die Städte Brilon, Olsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg betreut, waren im Februar 1195 Menschen arbeitslos gemeldet. Das ist einer weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,1 Prozent und ist vor Schmallenberg (3,6) die niedrigste im HSK.
In Marsberg waren 475 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind zwei mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 Prozent – es ist die drittniedrigste im HSK.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.515 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 91 Personen bzw. 2,5 Prozent verringert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 744 Personen oder 26,8 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
In der Grundsicherung sind 92 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 78 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis zum Vormonat entspricht dies 2,6 Prozent mehr bzw. 2,2 Prozent mehr zum Vorjahr. Insgesamt sind es 3.621 Personen und damit 50,7 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.
Jugendarbeitslosigkeit
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700 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Hochsauerlandkreis unter 25 Jahre alt. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 28 junge Arbeitslose mehr und im Vorjahresvergleich 75 arbeitslose junge Menschen mehr. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 4,2 Prozent zum Vormonat bzw. plus 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ältere Arbeitslose
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 23 Personen oder 0,9 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 279 Arbeitslose mehr (+12,4 Prozent). Insgesamt sind 2.529 Menschen ab 50 Jahre im Hochsauerlandkreis betroffen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Berichtsmonat gestiegen. 2.811 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 79,7 Prozent (2.240 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 84 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 699 Personen. Etwa 35 Prozent aller Arbeitslosen im Hochsauerlandkreis sind langzeitarbeitslos. Der Anteil liegt damit unter dem landesweiten Durchschnitt von rund 37 Prozent. In den vergangenen Jahren ist die Langzeitarbeitslosigkeit in der Region tendenziell gesunken. Während 2010 noch Höchstwerte verzeichnet wurden, die die Auswirkungen von der Finanzkrise erkennen ließen, konnte der Bestand an Langzeitarbeitslosen in den darauffolgenden Jahren nach und nach abgebaut werden. Erst 2019 konnte gar ein 10-Jahres-Tief erreicht werden. Durch die Corona-Pandemie entfallen allerdings in erheblichem Maße Abgangsmöglichkeiten in Maßnahmen oder Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt. Trotz hoher Zuwächse in der Pandemie bleibt die Anzahl von Langzeitarbeitslosen mit 2.386 aber noch deutlich unter dem Niveau der Finanzkrise (3.433).
Stellenangebot
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 466 Stellen gemeldet (111 mehr als im Vormonat, aber 120 weniger als im Februar des Vorjahres). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.547 offene Stellen, 18 mehr als im Vormonat und 171 weniger als im Vorjahresmonat.