Olsberg. Ein Demonstrationszug on Arbeitern der Olsberger Hütte und Oventrop und ABB zieht am Montag durch Olsberg. Das ist der Grund für den Protest:
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„Vier Prozent mehr Lohn für die Mitarbeiter in der Metall- und Elektroindustrie!“. Um ihren Forderungen in den inzwischen abgebrochenen Tarifverhandlungen Nachdruck zu verleihen, zogen am Montagmorgen Mitglieder der IG Metall im Demonstrationszug durch die Olsberger Kernstadt. Da in Corona-Pandemie alles anders ist, hielt sich die Zahl der Demonstranten mit knapp drei Dutzend (so die Polizei) stark in Grenzen.
Mit Transparenten, Rasseln und Schildern zogen die Teilnehmer von der Olsberger Hütte mit reichlich Abstand auf dem Bürgersteig über den Olsberger Markt und am Rathaus vorbei, zur Firma Oventrop. Ein erhöhtes Polizeiaufgebot, eigene Ordner und auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes sorgten für den reibungslosen Ablauf der kleinen Demonstration nach mehr Lohn und Gehalt. Dennoch ließ sich der eine oder andere kleine Stau im Straßenverkehr nicht vermeiden.
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Forderung der IG-Metall
Dass sich Demonstranten, Mitarbeiter der heimischen Firmen Olsberger Hütte und Oventrop sowie von ABB in Brilon alle an die Einhaltung der derzeit geltenden Coronavorschriften hielten, sei hier nur am Rande erwähnt. Der 1. Bevollmächtigte Helmut Kreutzmann unterstrich noch einmal, außer der Lohnerhöhung, fordere die IG Metall Zukunftstarifverträge und eine verbesserte Ausbildungsquote sowie eine Übernahmeregelung für Auszubildende und Studierende. Da wo es in den Betriebe gut laufe, sollen die vier Prozent in die Lohntabellen eingepflegt werden.
Dort wo eine Arbeitszeitreduzierung zum Arbeitsplatzerhalt anstehe, sollten sie zum Entgeltausgleich bei reduzierter Arbeitszeit genutzt werden. Besonders wichtig seien auch die Zukunftsverträge, um die Beschäftigung zu sichern und zu erhalten. Auch gelte es, mehr in die Ausbildung junger Leute zu investieren. Kreutzmann: „Sie sind unsere Zukunft!“. Schließlich werde nach der Corona-Krise Kassensturz gemacht. Letztendlich müssten die Kosten auch über die Einkommen mitfinanziert werden und nicht über höhere Beiträge der Arbeitnehmer. Gerade sie seien es, die die Wirtschaft wieder ans Laufen bringen.
An der ehemaligen AOK, am Rathaus, am Hit und am Hochsauerlandstadion legte der Demonstrationszug jeweils einen kurzen Stopp ein, um die Forderungen mit einem Sketch deutlich machen. Dabei musste der Pseudo-Arbeitgebervertreter (Kreutzmanns Stellvertreter Bernd Peters in Frack und Zylinder) so manchen Buhruf über sich ergehen lassen.