Brilon-Nehden. Vor 40 Jahren wurden in Nehden 1400 Saurierknochen gefunden, die 120 Millionen Jahre alt sind. Die Fundstelle wurde für Besucher neu erschlossen.

Eine fast neun Meter hohe, abends beleuchtete Iguanodon-Stahlsilhouette ragt in Nehden bei Brilon im Hochsauerland von der Höhe am Weg „Zur Kapelle“ und macht neugierig auf die neu gestaltete Dinosaurier-Fundstelle. An der Stahlsilhouette beginnen große Dinosaurier-Fußstapfen aus Beton auf dem Feldweg, damit man die Fundstelle im Wald findet. Die Fußstapfen führen in den Wald und dann weiter nach unten zur Fundstelle an einer Lichtung.

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Dort stehen zwei neue kleine Jungtiere, drei Meter lang und 1,5 Meter hoch, so groß wie die gefundenen Exemplare. Große Tafeln informieren über die Auffindung von über 1400 Dinosaurierknochen von 15 verschiedenen Tieren aus der Kreidezeit, 110 bis 120 Millionen Jahre alt, die 1979 bis 1982 hier in dem stillgelegten Steinbruch Henke zutage gefördert wurden. Eine Holzbank mit Tisch lädt zum Verweilen ein.

Zwei Jahre lang seine Dinosaurier Fundstelle neu gestaltet

Große Dinosaurier-Fußstapfen aus Beton führen in den Wald

70 Dino Fußstapfen führen den Weg zur Fundstelle 
70 Dino Fußstapfen führen den Weg zur Fundstelle  © Unbekannt | Unbekannt
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Das 450-Seelen-Dorf im Sauerland hat zwei Jahre lang seine Dinosaurier Fundstelle neu gestaltet, um die wissenschaftlich anerkannte Einmaligkeit der realen Grabungsstätte besser hervorzuheben und bekannter zu machen. Durch die Neugestaltung ist die Fundstelle als außerschulischer Lernort für Schulklassen, Besucher und Touristen interessanter und informativer geworden und wird wohl mehr Zuspruch erhalten.

Die drei neuen, von den Madfelder Blechprofis Heinz Voss’ angefertigten Iguanodon Stahlsilhouetten, wurden in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Nehden und dem Briloner Heimatbund Semper Idem errichtet. „Für uns als kleinen Ort ist es schwierig, eine solche Grabung nachzuarbeiten und wir sind auf Unterstützung angewiesen“, betonte Frank Michael (Schriftführer Dorfgemeinschaft). „2018 hat der Vorstand des Dorfvereins damit begonnen Förderanträge zu stellen um Fördermittel durch das Leader-Projekt NRW zu bekommen. Ende 2019 war die Neugestaltung fertig, aber dann kam Corona und die Eröffnungsfeier musste zwei Jahre vertagt werden.“ Am Samstag konnte sie endlich stattfinden. Es gab Grillwürstchen und Backschinken mit Kraut im Brötchen und Waffeln. Der Erlös ist für die Flutopfer in Ahrweiler bestimmt. Für die Kinder waren Kinderschminken und große Luftballons mit kleinen Dinoballons kostenlos.

Fördergelder für das Projekt

Ortsvorsteher Günther Schmies (Vorsitzender Dorfverein) konnte neben vielen Besuchern auch Niclas Frigger (stellvertretender Bürgermeister), Rüdiger Strenger (Leiter BWT), Winfried Dickel (Vorsitzender Heimatbund), Ratsmitglieder sowie viele Vorsitzende der Nachbarvereine aus Nehden, Thülen und Alme begrüßen. Sein Dank galt zahlreichen heimischen Firmen für ihren Einsatz beim Ausbau der Fundstelle.

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Damit das kleine Dorf dieses Projekt verwirklichen konnte, mussten Fördergelder beantragt werden. „Bei der Antragstellung hat uns Winfried Dickel unheimlich geholfen, denn beim ersten Mal sind solche Anträge schwierig“, bedankte sich der Ortsvorsteher. Genehmigt wurden: 28.000 Euro (65 Prozent) aus dem Leader-Programm, 8000 Euro (80 Prozent) Regional-Budget, 4000 Euro NRW-Stiftung, 2000 Euro Heimat-Scheck und die Stadt Brilon bezahlte 70 Dino-Fußstapfen im Boden für 3000 Euro.

Mit vielen Arbeiten wurde die heimische Handwerkerschaft beauftragt, aber es musste auch viel Eigenleistung erbracht werden. Das Vorstandsteam des Dorfvereins arbeitete 350 Stunden, um die Fundstelle herzurichten. „Der Weg zur Fundstelle war vorher nur halb so breit und völlig zugewachsen. Alles war verwittert und völlig verwuchert“, so der Ortsvorsteher.

Weitere Pläne für die Dino-Fundstelle

70 bis 80 Tonnen Schotter wurden bestellt und von den Bauern hierhin gefahren. Alle haben geholfen, der Heimatbund beim Aufstellen der Schilder, die Stadt beim Errichten der Gerüstes für die Stahlsilhouetten. „Wenn das klappt, was uns vorschwebt, dann wird die Dinosaurier-Fundstelle bis 2023 noch weiter aufgewertet“, kündigte Winfried Dickel an. Vor 14 Tagen haben sich die Nehdener Vereine mit dem GEO-Park-Grenzwelten, Heimatbund und BWT Brilon zusammen gesetzt. „Am Eingang soll ein weiteres großes Hinweisschild aufgestellt werden, dass man hier zur Fundstelle gehen kann. Und die Besucher sollen mit einem ,Türöffner’ an die Fundstelle gezogen werden. An der großen Silhouette soll ein Quiz beginnen. Geht man mit dem Handy auf ein Ei, fängt es an zu wachsen und entwickelt sich immer weiter. Am Fundstellenplatz geht man dann mit dem Handy herum und kann sehen, wie es hier vor 100 Millionen Jahren ausgesehen hat.“

Die Dinozeit mit einem weiteren Projekt zugänglicher zu machen, soll noch ausgebaut werden, informierte BWT-Leiter Rüdiger Strenger. „Im Herbst soll dieses neue Leader-Projekt des Heimatbundes den Politikern vorgestellt werden. Wenn alle mitziehen, kann man es 2023 umsetzen.“ Im Gespräch ist auch, einen Themenweg von den Sauriern zu den Quelltöpfen in Alme anzulegen. Auch ein Radweg von Brilon nach Nehden wird geplant.