Referinghausen/Münster/Venedig. Inspirationen aus dem Sauerland für die Lagunenstadt. Warum eine Idee aus Referinghausen zur Biennale nach Venedig reist.
Bis gestern waren sie in Münster zu sehen. „Live-haftig“ kann man sie permanent in Referinghausen besuchen und ab 22. Mai geht die Ausstellung nach Venedig. Der Architekt Christoph Hesse - gebürtig aus Referinghausen, wohnhaft in Oberschledorn und mit Architekturbüros in Korbach und Berlin - hat mit seinen Open-Mind-Places eine Idee verwirklicht, die ankommt.
Begehbare Installationen
„Die neun begehbaren Installationen aus lokalen Materialien sollen den Besuchern ermöglichen, aus dem Alltag herauszutreten und die Sicht auf die Welt zu verändern. Sie regen zum Innehalten, Nachdenken und Austausch von neuen Ideen an“, heißt es auf der Internetseite des Deutschen Architekturverlages, der in Münster mit „raumprogramm“ eine Möglichkeit geschaffen hat, eine große Bandbreite an Architektur in verschiedenen Darstellungsformen einem größeren Publikum verständlich zu machen. „Einige Besucher von dort haben sich die Open Mind Places bei uns vor Ort angeschaut“, freut sich auch Ortsvorsteher Reinhard Figgen über die große Resonanz. In Venedig, so Figgen, laufe die Ausstellung unter dem Titel „Time space existence“. Parallel kommen noch Karlsruhe, München und Kassel bis Ende des Jahres als Ausstellungsorte dazu.
Plätze der offenen Gedanken
Auch interessant
Inmitten der Natur rund um Referinghausen hat der 43-jährige Hesse sogenannte Follies (naturnahe Bauten) als Plätze der offenen Gedanken errichtet. Man kann von dort in die Natur blicken und auf andere Gedanken kommen.
Zum Teil korrespondieren die Plätze über eine Sichtachse miteinander. „Sie sollen dazu einladen, über die Bestimmung des eigenen Lebens nachzudenken. Man braucht solche Orte, wo man Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten kann. Wo man in Zeiten des ökologischen Umbruchs einen geschärften Blick auf unsere Natur-/-Kulturlandschaft einnehmen kann. Es geht darum, sich diesen Wandel bewusst zu machen. Denn nur, was man versteht, kann man auch ändern“, sagt Hesse.
Und welches Dorf im Sauerland kann schon von sich behaupten, Inspirationen in die Lagunenstadt entsandt zu haben?