Brilon. Die Jahreszahl ist zwar nur grob geschätzt, aber was für viele wichtig ist: der älteste Baum der Briloner Kernstadt kann stehen bleiben.
Nicht den vielzitierten zweiten, sondern geschätzt den 400. Frühling erlebt derzeit die Galmeilinde am Stadtrand vonBrilon. Und es dürfen weitere werden. Der älteste Baum der Kernstadt kann stehen bleiben. Der Bauausschuss hat jetzt die geänderte Planung für das kleine Baugebiet am Ammertenbühl abgesegnet. Die WGB Mainzer will dort, wie berichtet, fünf Bauplätze errichten.
Bei der ersten Planung hätte die Linde einer zwischen klnapp fünf Meter auseinander liegenden Häusern herführen sollen. Um auch dreiachsigen Lkw wie einem Müllwagen das Einscheren zu ermöglichen, hätte die Linde der Schleppkurve weichen müssen.
Eigentümer einigt sich mit der Stadt
Die Stadt hat jedoch den Eigentümer eines an der Straße Ammertenbühl liegenden Grundstücks bewegen können, von seiner rund 1200 qm großen Fläche einen Teil für eine neue Zufahrt abzugeben.
Die beiden in der Nähe liegenden landwirtschaftlichen Betrieb können nach Angaben der Verwaltung hinsichtlich der von ihnen ausgehenden Emissionen keinen Einfluss auf die Bebaubarkeit des Geländes nehmen, das sei in einem Präzedenzfall bei einer Bauvoranfrage bereits entschieden worden.https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/briloner-punk-n-roll-band-rustikarl-soll-video-loeschen-id232332573.html
BBL-Ratsfrau Frauke Müthing wollte wissen, ob die Linde denn dauerhaft gesichert sei oder ob sie durch eine eventuell später doch noch durch die enge Schlippe mögliche Zufahrt gefährdet sei. Stadtplanungsamtsleiter Gernot Oswald sagte, dass der schmale Wiesenstreifen sicherlich irgendwann einmal an einen der Nachbarn verkauft werden könne. Dann könne der Eigentümer sicher dort einen Privatweg anlegen. Da die Linde jedoch auf städtischem Grund stehe, hätte dies keinen Einfluss auf den Bau.
Hoher Pflegeaufwand für alte Bäume
Die Galmeilinde wird, wie alle städtischen Bäume, zweimal jährlich auf ihre Vitalität hin kontrolliert. Eine, wie von Frauke Müthing angeregt, private Baumpatenschaft hält der Beigeordnete prinzipiell zwar für gut, allerdings müsse bei der Pflege Sachverstand dabei sein. https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/sturmtief-marco-kommt-wo-es-im-hsk-ueber-pfingsten-regnet-id232335329.html
Der Hochsauerlandkreis hat die Linde - wie auch viele andere Bäume, unter anderem auch die vor wenigen Wochen in der Kirchenstraße in Brilon gefällten beiden - wegen der Pflegekosten aus der Liste der Naturdenkmäler gestrichen. Gernot Oswald: „Wenn da mal ein Baupfleger reingeht, ist ein fünfstelliger Betrag schnell weg.“