Brilon. Das Werk aus dem Kreishauspark Brilon heißt „Die 3 Briloner“ und stammt, anders als angenommen, von Jürgen Suberg aus Elleringhausen.

Rund 560 Kunstgegenstände hat das Stadtarchiv Brilon inventarisiert. Dabei handelt es sich allerdings nur um Bilder, Exponate und auch die Gastgeschenke, die Besucher der Stadt überlassen haben. Nicht erfasst sind fest installierte Werke. Da kann schon mal der Überblick verloren gehen, wie das Beispiel des „Breylske Drachen“ aktuell zeigt.

Dabei handelt es sich um das großformatige Schieferrelief, das in den Sockel des Musikpavillons im Kreishauspark eingearbeitet war. Wie berichtet, hat die Stadt das marode Bauwerk in der vergangenen Woche abreißen lassen. Das Schieferrelief soll im Museumsgarten des Hauses Hövener einen neuen Standplatz erhalten. Derzeit wird es in einem Briloner Steinmetzbetrieb gesäubert und aufbereitet.

Anspielung mit Lokalkolorit

Das Relief stammt allerdings nicht, wie der WP auf Nachfrage mitgeteilt worden war, von dem Siedlinghäuser Künstler Eugen Senge-Platten, sondern von Jürgen Suberg aus Elleringhausen.

Neuer Standort für Engelbert-Statue

Die Bilder- und Kunstsammlung der Stadt Brilon umfasst rund 560 Objekte.Davon sind 196 Gemälde.Die Sammlung wird derzeit noch erschlossen und laufend ergänzt.Die Engelbert-Statue ist bei der Demontage leicht beschädigt worden und wird auf dem Gelände des Bauhofs gelagert. Als künftiger Standort ins Auge gefasst ist die Grünfläche an der Derkeren Mauer in Höhe der Kirchenstraße.Dort hat der Heimatbund Semper Idem eine kleine Fläche von rund 70 qm zu einem symbolischen Preis erhalten und die dortigen Reste der Stadtmauer freigelegt.

Wie der Künstler gegenüber der WP sagte, habe er die Arbeit damals „an Ort und Stelle“ angefertigt. Pfingsten 1971 war der Musikpavillon mit einem Platzkonzert des MGV und des Musikzuges der Feuerwehr eingeweiht worden.

Damals hieß es, dass der Esel, das illegitime Wappentier der Stadt Brilon, ein „Sinnbild des Fleißes, der Treue und der Ausdauer“ sei. Der Briloner Bauer symbolisiere die Beständigkeit von Besitz über Jahrhunderte und mit „Briloner Drachen“ sei - „ein zwar hart klingendes, aber durchaus ernst gemeintes Wort“ - die Briloner Frau gemeint, die „ebenso lebenslustig wie fleißig ist und Familie und Haus mit Autorität in Ordnung hält“.

Neuer Platz im Museum

Suberg selbst interpretiert das, was er seinerzeit als ein vom Geist der documenta geprägter Mittzwanziger kreiert hat, etwas drakonischer: „Der Briloner Drache, das Weibsbild, sitzt dem Bauer im Nacken und spielt die erste Geige.“ Und der Esel sei keineswegs eine Hommage an die „Briloner Nachtigall“, sondern das Lastentier „reißt das Maul auf und schreit, weil er die Musik nicht vertragen kann.“

Ernst und Jürgen Suberg schufen 1970 zur 750-Jahr-Feier der Stadt Brilon die Engelbert-Statue. Sie stand bis zum Bau des Kreisverkehrs am Amtsgericht an der Ecke Garten-/Bahnhofstraße (Foto)
Ernst und Jürgen Suberg schufen 1970 zur 750-Jahr-Feier der Stadt Brilon die Engelbert-Statue. Sie stand bis zum Bau des Kreisverkehrs am Amtsgericht an der Ecke Garten-/Bahnhofstraße (Foto) © Unbekannt | Privat

Nun, im vergangenen halben Jahrhundert sind die gesellschaftlichen Veränderungen auch an Brilon nicht vorbei gegangen, Als derjenige, der die Schiefertafel gestaltet hat, möchte er vorab verständlicherweise informiert werden „wo und an welchem Platz sie im Museumsgarten eine neue Heimat finden“. Außerdem möchte Suberg gerne wissen „ob sich die Engelbert-Skulptur auf dem Bauhof erholt und wohlfühlt oder wie es damit weitergeht“.

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Die Skulptur des Briloner Stadtgründers Erzbischof Engelbert I von Köln hatte Jürgen Suberg gemeinsam mit seinem Vater Ernst Suberg 1970 anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Brilon hergestellt. Sie stand bis zum Bau des Kreisverkehrs am Amtsgericht auf einer kleinen Grünfläche, die damals zum Parkplatz umgestaltet wurde. Richtig warm wurden die Briloner mit der Darstellung nicht.