Brilon. Jugend und Politik: Wofür Interessieren sich junge Menschen im HSK. Wo informieren sie sich über politische Inhalte? Was und wen kritisieren sie?
Immer wieder wird in der Öffentlichkeit diskutiert, dass Jugendliche sich angeblich zu wenig engagieren. Eine regelrechte Politik-Verdrossenheit bestehe in den jüngeren Generationen und sie würden kein großes Interesse am politischen Geschehen zeigen. Louisa Frese, Vorsitzende des Jugendparlaments Brilon, sieht das jedoch anders – im Vorfeld der Bundestagswahl: Die junge Frau möchte mit diesen Gerüchten aufräumen und hat ganz andere Erfahrungen gemacht. Sie verrät auch, wie Jugendliche im Hochsauerlandkreis politische Geschehnisse aktuell wahrnehmen.
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Internet im Fokus als Informationsquelle
Louisa Frese betont entgegen vieler Vorurteile, dass die Jugend in den letzten Jahren sehr viel politischer wurde, was zum Beispiel die weltweite Aktion „Fridays for Future“ unter Beweis stellte. Als die 22-Jährige im Jahr 2017 dem Jugendparlament in Brilon beitrat, gab es zugegeben zwar nur wenige Mitglieder, die Zahl wuchs jedoch stetig. „Viele Jugendliche wissen aber immer noch nicht, wen sie bei der Bundestagswahl wählen sollen“, erkennt die Vorsitzende dennoch das Problem. Die Entscheidung gestalte sich für viele schwierig und bedürfe einer besseren Aufklärung über die Wahlprogramme der Parteien. Da Jugendliche sich am ehesten über das Internet anstatt durch das Lesen von Zeitungen über Nachrichten informieren, würde sie es sehr befürworten, wenn die Politik auf sozialen Medien wie Instagram noch präsenter wird.
Klima-Krise und die Bildungspolitik
Besonders wichtige Themen für Generation Z seien neben der Klima-Krise auch die Bildungspolitik und die Digitalisierung. „Beim Online-Unterricht hat man ja gemerkt, dass es oft nicht so läuft, wie es sollte“, so die Vorsitzende. Daher sieht sie in diesen Bereichen viel Verbesserungspotential und wünscht sich, dass junge Menschen mehr mitbestimmen dürfen was ihre Zukunft angeht. „Das sind alles Themen, die auch wir mittragen“, erklärte die 22-Jährige. So könnte sie sich zum Beispiel das Wahlalter ab 16 Jahren auf Bundesebene als gute Möglichkeit vorstellen, Jugendliche zum Engagement zu bewegen.
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Die kommenden Wahlen in diesem Jahr findet Louisa Frese jetzt schon sehr spannend: „Wer in den Bundestag einzieht und den neuen Kanzler stellt, war noch nie so offen wie dieses Jahr.“ Besonders in Anbetracht von der Hochwasser-Katastrophe und der schwierigen Lage in Afghanistan ist ganz Deutschland gespannt, was die Parteien als Lösungsvorschläge planen. Die junge Frau hält das endgültige Ergebnis für schwer vorauszusehen und ist gleichzeitig der Meinung, dass die Wahl dadurch interessanter wird und mehr Leute das Geschehen aufmerksam verfolgen.