Winterberg-Züschen. Die Ursache der Explosion in einem Haus in Winterberg-Züschen ist geklärt. Spekuliert worden war über die Heizungsanlage. Die war es aber nicht.

Eine Propangasflasche war die Ursache für die Explosion eines Einfamilienhauses in Winterberg-Züschen. Das haben nun Ermittlungen der Polizei im Hochsauerlandkreis ergeben. Am Montagnachmittag vergangener Woche hatte es im Kellergeschoß eines am Ende einer Wohnstraße gelegenen Hauses eine Detonation gegeben, bei der sich der Besitzer schwer verletzte und zwei tragende Außenwände im Kellergeschoss weggebrochen waren. Zwischenzeitlich bestand auch die Gefahr, dass das an einem steilen Berghang stehende Haus auf das darunter befindliche Nachbargebäude kippte, so dass dessen Bewohner evakuiert worden waren.

Explosion in Winterberg-Züschen: Gutachter konnten Geschehen rekonstruieren

Wie Polizeisprecher Volker Stracke jetzt auf Anfrage der Westfalenpost mitteilte, haben die beauftragten Gutachter festgestellt, dass das Unglück auf eine Propangasflasche in den Kellerräumen zurückzuführen ist. Diese Gasflasche habe einen Heizstrahler betrieben. Durch den Verbindungsschlauch zwischen Strahler und Gasflasche sei Gas ausgetreten, wodurch es zu der Verpuffung mit ihrem verhängnisvollen Ausgang kam. Nachdem das Betreten des einsturzgefährdeten Hauses am Anfang der Woche noch als zu gefährlich eingestuft wurde, konnten die Gutachter am vergangenen Donnerstag nun die Unglücksstelle untersuchen und das Geschehen rekonstruieren.

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„Weshalb das Gasgemisch letztlich explodierte, ist noch unklar“, sagte Stracke. Im Endeffekt muss ein Funke dazu geführt haben, dass es zur Explosion kam. Schlussendlich reicht dafür z.B. das Betätigen eines Lichtschalters aus. Was der Auslöser der Explosion in Züschen war, wird noch ermittelt. Der Fall ist inzwischen an die Staatsanwaltschaft übergeben worden. Die Behörde in Arnsberg entscheidet nun über das weitere Vorgehen bei den Ermittlungen.

Explosion in Winterberg-Züschen: Schwerverletzter Hausbewohner weiter in Klinik

Eine Propangasflasche war die Ursache für die Explosion des Einfamilienhauses in Winterberg-Züschen.
Eine Propangasflasche war die Ursache für die Explosion des Einfamilienhauses in Winterberg-Züschen. © W P | Rita Maurer

Der 69-jährige Bewohner befindet sich noch im Krankenhaus, ihm geht es aber den Umständen entsprechend gut, bestätigten Angehörige. Er hatte sich zum Zeitpunkt der Explosion als einzige Person im Haus befunden und sich im Stockwerk über den Kellerräumen aufgehalten. Durch die Wucht der Druckwelle, die sich durch das ganze Gebäude zog, hatte er Verbrennungen und einen Rippenbruch erlitten. Ein Rettungshubschrauber flog ihn nach Dortmund in eine Klinik, weil innere Verletzungen durch den Druck und das Rauchgas nicht auszuschließen waren.

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Das im Jahr 1977 erbaute Einfamilienhaus am Ortsrand von Züschen ist weiterhin wegen Einsturzgefahr gesperrt und nicht bewohnbar. Auch der unmittelbar vorbeiführende Fußweg ist noch nicht wieder freigegeben. Ob das Haus erhalten und renoviert werden kann, muss zeitnah noch durch Statiker geprüft werden. Freiwillige Helfer des THW Hesborn hatten es am Unglücksabend vorerst provisorisch mit Baustützen abgesichert. Nach den Untersuchungen der polizeilichen Gutachter konnte der Bauschutt mittlerweile teilweise weggeräumt und die offenen Wände mit Planen und Sperrholzplatten gegen die Witterung abgesichert werden.

Explosion in Winterberg-Züschen: Unglückshaus hält den Sturmserien stand

Die Stürme des vergangenen Wochenendes haben entgegen voriger Befürchtungen keine weiteren Schäden angerichtet.

Die Explosion am Valentinstag hatte einen Großalarm für Feuerwehr, Polizei, THW und Rettungsdienst mit rund 100 Einsatzkräften ausgelöst. Neben Feuerwehreinheiten aus dem gesamten Stadtgebiet kamen auch Spezial-Fahrzeuge aus Meschede, ein ADAC-Rettungshubschrauber aus Siegen sowie Baufachberater des THW Soest und Arnsberg nach Züschen. Ungefähr eine Dreiviertelstunde nach der Explosion entstand ein Zimmerbrand, der durch das Drohnen-Team der Feuerwehr Winterberg schnell lokalisiert und von außen gelöscht werden konnte.