Winterberg. Die Coronabestimmungen lassen Klassenfahrten und Ausflüge für Schüler zu. Manche Schulen setzen auf 2G. In Winterberg sieht das anders aus.
Die Schulkinder haben es vermisst und seit einigen Wochen ist es auch wieder möglich, Ausflüge zu machen und auf Klassenfahrt zu fahren. Die Coronaschutzverordnung hat Pläne dieser Art lange verboten, um Ansteckungen zu vermeiden. Die Frage, die sich stellt ist, in welchem Umfang müssen die Schülerinnen und Schüler geschützt sein. In Herne beispielsweise besteht die Mont-Centis-Gesamtschule auf die 2G-Regel. Mit einem negativen Testergebnis geht es noch lange nicht auf Klassenfahrt. Auch das Gymnasium in Winterbergplant Klassenfahrten, allerdings mit Veränderungen.
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Bernd Figgen ist stellvertretender Schulleiter und erklärt, dass das Thema Klassenfahrten und Ausflüge ein großes ist. Das unterstreicht auch das Programm „Ankommen und Aufholen“, das von Bund und Land im Sommer auf den Weg gebracht wurde. Ziel ist es zunächst pandemiebedingte Lernrückstände aufzuholen, aber die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur gegebenenfalls Lernstoff verpasst, sondern durch den Distanzunterricht und Lockdown viel im Bereich des sozialen Miteinanders verpasst. „Das ist gewünscht und wir werden in dem Bereich tätig. Deswegen waren wir beispielsweise vergangene Woche mit der Sekundarstufe 1 im Fort Fun.“
Mit 3G-Regeln auf Ausflügen und Klassenfahrten
In der Schule gelten die 3G-Regeln. Drei Mal in der Woche werden die Schülerinnen und Schüler getestet. Die Regeln zu verschärfen und nur diejenigen zu integrieren, die geimpft oder genesen sind, ist für die Schulleitung keine Option. Zum Ende des Schules finden Fahrten statt und das sind laut Bernd Figgen immer ein elementarer Bestandteil des Programms. Nach Möglichkeit wird bereits geplant, aber durch die dynamische Lage der Pandemie kann es auch mal kurzfristiger zu Entscheidungen kommen. Fakt ist aber, dass die Ziele in Deutschland liegen. So geht es für eine Gruppe zur Richtung Wewelsburg oder Trier. Die Details für die Fahrten müssen noch näher bestimmt werden.
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Teilweise lässt sich das übliche Programm realisieren. Aber nicht immer. „In der neunten Klasse bieten wir eine Skifahrt an oder eine Fahrt in eine Großstadt wie Berlin. Das ist eine Tradition, die jetzt wegen Corona fehlt. Die Oberstufe reist meist ins Ausland. Italien, Spanien. Aber damit planen wir jetzt nicht.“ Am Gymnasium in Winterberg gibt es in mehreren Jahrgangsstufen Gelegenheiten für Klassenfahrten. Die Jahrgangsstufen 6,9, und 11 bzw. 12 unternehmen sie. Wegen Corona konnten die Jahrgänge 6 und 7 nichts unternehmen. Das soll auf jeden Fall nachgeholt werden.
Eltern applaudieren für Ideen
Auch die Eltern sehen dabei zum Großteil keine Probleme, wie Bernd Figgen sagt. „Der Ausflug ins Fort Fun wurde beispielsweise mit der Schulpflegschaft besprochen und wurde dort mit Applaus bedacht. Trotzdem haben einzelne Eltern Bedenken und sagen, dass es noch zu früh ist.“
Die Sekundarschule hatte keine Zeit für ein Statement.
An Grundschulen ist die Situation etwas anders, weil es für die Kinder noch gar kein Impfangebot gibt. Regelmäßige Lollitests sollen für die nötige Sicherheit sorgen. So auch an der katholischen Grundschule St. Christophorus in Niedersfeld. Auch dort sind Fahrten und Ausflüge wieder mehr in den Alltag gerückt. Die ersten Klassen unternehmen zum Beispiel Wanderungen in die Dörfer oder zu Bauernhöfen beziehungsweise Imkern. In der zweiten Jahrgangsstufe geht es in den Tierpark oder waldpädagogische Angebote werden wahrgenommen und so weiter. „Es geht langsam wieder los“, sagt Schulleiter Frank Föhrer, „Fahrten mit dem Bus sind für das kommende Frühjahr geplant. Nicht wegen der Unsicherheit, sondern weil es die normalen Zeiten für uns sind.“ Die Schülerinnen und Schüler sind immer klassenweise unterwegs, eine Mischung findet nicht statt, um auch so weiterhin Sicherheit gewährleisten zu können.
Generell hat das Schulministerium Schulfahrten für das Schuljahr 2021/2022 im In- und Ausland erlaubt. Schulen könnten „in eigener Verantwortung“ darüber entscheiden, heißt es in einer Schulmail. Bei der Entscheidung über Schulfahrten in das Ausland ist vor der Buchung eine sorgfältige Risikoabwägung vorzunehmen. Hierbei können insbesondere die Informationen zur Ausweisung internationaler Risikogebiete durch das RKI herangezogen werden, heißt es aus Düsseldorf. Eine Teilnahme an einer Schulfahrt als verbindliche Schulveranstaltung ist nur für Schülerinnen und Schüler möglich, die einen aktuellen Negativtestnachweis erbringen oder vollständig geimpft sind.