Brilon. Wie wär’s mit ein paar Kneipp’schen Güssen an Armen und Beinen? Die Jungen und Mädchen in der Briloner Kita „Maria im Eichholz“ kennen sich aus:
Wassertherapie ist eine altbewährte Methode der Naturheilkunde, die in ganz Deutschland Verwendung findet. Auch die Kita St. Maria im Eichholz setzt auf Sebastian Kneipps Konzept – ein eigener Kneipp-Raum soll der Einrichtung als Alleinstellungsmerkmal dienen. Nach langen Bauarbeiten hat das Warten nun endlich ein Ende: Der Raum ist fertiggestellt und lädt mit Fuß- und Armbädern die Kinder zum Mitmachen und Spaßhaben ein.
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Als Petra Niggemann 2017 die Leitung des Kindergartens übernahm, standen konzeptionelle Veränderungen an. „Wir haben überlegt, was könnte denn zu uns passen und haben uns die Gegebenheiten angeschaut“, so die 43-Jährige. Da die Einrichtung bereits eine Bewegungskita war und sogar einen Barfußpfad hatte, seien die Erzieher auf das Kneipp-Konzept gestoßen. Auch bei den Eltern fand die Idee Anklang: Bei einem Info-Abend klärte das Team über seine Vorstellungen auf und so stand der Entschluss schnell fest.
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Nachdem die Bauarbeiten 2019 anfingen, war es jedoch noch ein langer Weg bis zur Fertigstellung des Raumes: Rutschfeste Fliesen, Silikonfugen und ein extra angefertigter Handlauf am Fußbecken – an alles musste gedacht werden. „Keiner hatte hier in der Region Erfahrung mit dem Kneipp-Beckenbau und deshalb hat sich alles verzögert“, erklärte Petra Niggemann. Für die Kosten wurde das Kita-Budget genutzt und der Förderverein erklärte sich bereit, ein Becken für Armbäder beizusteuern.
Seit der Kneipp-Raum fertig ist, können die Kinder ihn vier Tage die Woche nutzen. Um optimale Wirkung für Kreislauf und Stoffwechsel zu erzielen, finden die Angebote immer eine halbe Stunde vor und nach dem Essen zwischen 10 und 11 Uhr statt. Bis heute erfährt der Kindergarten ausschließlich positive Resonanzen: „Die Kinder reißen sich um die Angebote und fragen immer schon, wann es endlich losgeht“, verriet die Leiterin. Die Kneipp-Möglichkeit sei für viele Eltern zudem der ausschlaggebende Grund, ihre Kinder in der Einrichtung anzumelden.
Die Gemeinschaft fehlte
Sonstige Projektarbeit gestaltete sich aufgrund der Pandemie schwierig: Strikte Gruppentrennung verhinderte das unbeschwerte Miteinander und bis heute versucht das Team, die Gruppen so wenig wie möglich zu mischen. Auch das alljährliche Theaterprojekt im Frühjahr musste abgesagt werden. „Uns fehlen das Zwischenmenschliche und die Gemeinschaft“, so Petra Niggemann. Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder habe Covid-19 bisher aber nicht: Aktuell merke man es ihnen nicht an, man müsse jedoch abwarten, ob Spätfolgen sich noch zeigen.
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Trotz aller Hürden blickt die Leiterin der Kita positiv in die Zukunft. Im Mai erfolgt die Zertifizierung als offizieller Kneipp-Kindergarten und die Hälfe des Teams wird bis zum Ende des Jahres anerkannter Gesundheitserzieher, um die Kinder bei der Wassertherapie bestmöglich zu begleiten. Des Weiteren wurde die Einrichtung zum pastoralen Ort ernannt: Am 5. April um 15 Uhr findet ein Familiengottesdienst in der Propsteikirche statt, in dem die Kita diese Auszeichnung mit der ganzen Gemeinde feiern möchte.