Brilon. In Brilon wird eine Debatte angestoßen, den Kurpark für Spaziergänger mit Hunden freizugeben. Bislang herrscht dort Hundeverbot.

Die Stadt Brilon sollte das Hundeverbot im Kurpark aufheben. Eine derartiges Verbot sei nicht mehr zeitgemäß, findet Jürgen Kürmann, CDU-Stadtrat aus Brilon. Das anstehende 50jährige Bestehen der Erholungs- und Flanierfläche in der Helle wäre dazu doch ein passender Anlass. „Wo ist das Problem?“, fragt Kürmann. Mittlerweile seien Hundehalter daran gewöhnt, beim Gassigehen Kotbeutel dabei zu haben, um die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners nicht einfach liegen zu lassen.

Erst seit 2004 in Satzung verankert

Das sah Anfang des Jahrtausends noch anders aus. „Huberta mag keine Dreckspatzen- Unsere Stadt bleibt sauber“ steht fett auf dem Titelblatt der „Ordnungsbehördlichen Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet der Stadt Brilon“.

Verbote ignoriert

2017 sah sich die Stadtverwaltung veranlasst, auf das Hundeverbot hinzuweisen, nachdem „immer wieder Beschwerden“ über mitgeführte Hunde eingegangen seien.

Teilweise seien Hunde sogar in das Tretbecken gelassen worden.

Die stammt aus dem Jahr 2004 und hat auf dem Deckblatt eine Illustration: Darauf tritt das illegitime Briloner Wappentier Huberta, der Esel, mit dem Hinterlauf nach einem Spatzen, eine Bananenschale, Zigarettenstummeln, achtlos weggeworfenen Dosen und Flaschen und einem Hundehaufen aus. Erst mit dieser Verordnung hat die Stadt Brilon das Hundeverbot im Kurpark in ihrem Ortsrecht schriftlich verankert, auch wenn es vorher schon per Schild an den Parkeingängen angeschlagen war.

Nicht mit klassischen Heilbädern zu vergleichen

Selbstverständlich seien die Hundehalter in der Pflicht, sagt Kürmann; etwa darauf zu achten, dass die Tiere angeleint sind. Der Briloner Kurpark mit seinen Anlagen und Einrichtungen sei eine Erholungs- und Freizeitstätte für Jung und Alt, für Einheimische und Gäste - und hier wie dort hat in den vergangenen Jahren die Zahl der Hunde zugenommen. „Die Zahl der Urlauber mit Hund nimmt zu“, hat Brilons Chef-Touristiker Rüdiger Strenger festgestellt.

Darauf hat sich auch das Hotel am Kurpark eingestellt, wo immer mal wieder Gäste ihre Vierbeiner mitbringen, wie Hoteldirektor Dennis Homrighausen sagt; 12 Euro berechnet das 110-Zimmer-Haus für einen Vierbeiner.

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Der Streichung des Hundeverbots sollte man „grundsätzlich offen gegenüber stehen“, so Rüdiger Strenger weiter zur WP, schließlich sei die Anlage nicht mit denen in klassischen Heilbädern zu vergleichen. Hier werde kein Eintritt erhoben und die Grenzen in die freie Landschaft, etwa beim Landschaftstherapeutischen Pfad oder ihn die Kleine Schweiz seien fließend. Aus touristischer Sicht jedenfalls wäre das ein Gewinn.