Brilon. Neben dem Briloner Krankenhaus haben die Erdarbeiten für den Neubau der neuen Klinik begonnen. Sie entsteht oberhalb des Parkplatzes zum Drübel.

Die LWL-Klinik Marsberg hat mit dem Bau einer Tagesklinik neben dem Briloner Maria-Hilf-Krankenhaus begonnen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe will dort eine Tagesklinik für 12 Patienten sowie eine sogenannte Institutsambulanz für Menschen mit psychiatrischen oder somatischen Erkrankungen errichten. Die Klinik entsteht auf dem Gelände oberhalb des Parkplatzes zum Drübel hin.

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„Ich freue mich, dass es dort oben losgeht. Das Ganze bedeutet nicht zuletzt auch eine Stärkung des Gesundheitsstandortes Brilon“, sagte Wolfgang Diekmann. Er ist u.a. CDU-Kreistagsmitglied, einer der Initiatoren dieses Projektes und Vertreter des Hochsauerlandkreises in den Gremien des LWL. „Ich komme gerade von der Verabschiedung des Ärztlichen Direktors in Marsberg. Rückblickend sprach er davon, dass das Projekt andernorts schneller hätte verwirklicht werden können“, so Diekmann.

Enge Zusammenarbeit vor Ort

Eine Tagesklinik ist eine Klinik ohne Bett, eine so genannte teilstationäre Einrichtung. Psychisch Erkrankte , die keine Rund-um-die-Uhr-Behandlung benötigen, bei denen eine ambulante Versorgung jedoch nicht ausreicht, finden hier tagsüber die passende Versorgung. Abends und am Wochenende kehren sie in ihr gewohntes Umfeld zurück. Soziale Bindungen bleiben erhalten, der Wiedereinstieg wird erleichtert.Die Institutsambulanz ist eine erste Anlaufstelle für Menschen, die unter psychischen Krankheitssymptomen leiden oder den Ausbruch einer Erkrankung befürchten. Hier werden Erstgespräche geführt, Diagnosen gestellt, die passenden Therapien geplant und alle Formen ambulanter psychiatrischer Behandlung durchgeführt.Institutsambulanzen arbeiten eng mit sämtlichen Bereichen der angeschlossenen Klinik, Hausärzten, niedergelassenen Psychiatern sowie allen maßgeblichen Institutionen der psychosozialen Netze der Region zusammen.

Stärkung des Gesundheitsstandortes Brilon

Die Unruhen vor einigen Jahren im Maria Hilf, so Diekmann weiter, hätten dazu geführt, dass das Projekt von Geburtswehen geprägt gewesen sei. Diekmann: „Ich kann mich entsinnen, dass es schon 2007 erste Pläne und Beschlüsse gab. Die Idee hatten damals schon der langjährige Krankenhausverwaltungsleiter Bernd Schulte und ich. Ich war überrascht, wie viele Menschen auch aus dem Raum Brilon schon damals in Warstein oder Marsberg in psychiatrischer Behandlung waren. Ich glaube, es waren seinerzeit um die 1000. Und weil der Bedarf so groß ist und vermutlich weiter steigen wird, ist das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

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Das sieht auch der LWL so: „Damit rücken unsere psychiatrischen Angebote zukünftig näher an die Menschen in der Region und verbessern ihre medizinischen Behandlungsmöglichkeiten“, hatte LWL-Krankenhausdezernent Prof. Dr. Meinolf Noeker gesagt, nachdem der LWL den Beschluss für das Projekt gefasst hatte.

Gemeindenahe Versorgung

Das dreistöckige Gebäude der Tagesklinik mit der großen Institutsambulanz entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft des städtischen Krankenhauses Maria-Hilf. „Die LWL-Klinik Marsberg verfolgt das strategische Ziel, ihre moderne und gemeindenah ausgerichtete Struktur weiter auszubauen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, eine bessere Erreichbarkeit für alle Bürgerinnen und Bürger des ländlich geprägten Pflichtversorgungs- und Einzugsgebietes durch kürzere Wege und größere Ortsnähe mit der Erschließung eines weiteren Standortes in westlicher Lage des Hochsauerlandkreises zu erreichen“, so damals Jan Hendrik Unger, der Kaufmännische Direktor der LWL-Klinik Marsberg. Bislang betreibt die LWL-Klinik Marsberg Tageskliniken in Schmallenberg-Bad Fredeburg im südlichen Teil und am Hauptstandort im nordöstlichen Teil des HSK-Pflichtversorgungsgebietes.

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Höhere Kosten erwartet

Das Investitionsvolumen für die neue Briloner Tagesklinik beläuft sich nach ersten Kostenermittlungen auf rund 5,4 Mio. Euro. Mit der eigentlichen Baumaßnahme sollte ursprünglich schon Anfang 2022 gestartet werden. Jetzt wurde es Mai. Bauzeit: voraussichtlich rund 20 Monate. „Wolfgang Diekmann: „Nachdem die Bundesförderung für das Projekt gestrichen wurde, ist von höheren Kosten für den LWL auszugehen. Aber in Anbetracht der Materialpreissteigerungen wird es vermutlich ohnehin teurer werden. Dazu LWL-Sprecher Thorsten Fechtner: „Die ersten Ausschreibungen haben gezeigt, dass mit Kostenerhöhungen aufgrund der derzeitigen Gesamtsituation im Bauwesen zu rechnen ist. Über die genaue Höhe liegen keine Berechnungen vor, bevor nicht die Maßnahmen oder wenigstens die Ausschreibungen abgeschlossen sind.“ Zunächst erfolgt der Spezialtiefbau/Gründung. Mit den Rohbauarbeiten soll im Juli begonnen werden.