Winterberg. Auf der ehemaligen Claassen-Fläche in Winterberg entsteht das „Gebirgs-Resort“. Das sind die Pläne der Investoren:
Das Neubauprojekt der Helma Ferienimmobilien GmbH am Waltenberg nimmt zunehmend Gestalt an. Auf dem ehemaligen Claassen-Gelände in Winterberg entsteht zentrumsnah ein großer Komplex mit vier neuen Häusern. In den sozialen Netzwerken war kürzlich eine Diskussion entbrannt, in der das Bau-Projekt vor allem wegen seiner Gesamtgröße an diesem Standort kritisiert wurde.
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Politische Diskussionen
Die Entwicklung der sogenannten „Claassen-Brache“ beschäftigt die Winterberger Politik schon seit vielen Jahren. In den städtischen Gremien waren die Pläne der Helma Ferienimmobilien GmbH, dort eine große Ferienanlage zu bauen, kritisch diskutiert worden. Rabea Kappen, Sprecherin der Stadt,teilte dazu mit, dass es damals Wunsch von Rat und Verwaltung gewesen sei, dort ein Hotel zu realisieren: „Wir hätten eine andere Nutzung des Geländes favorisiert. Aufgrund baurechtlicher Vorgaben aus dem Jahr 1986 war es Verwaltung und Politik aber nicht möglich, Einfluss auf die Planungen des Investors, die den rechtlichen Vorgaben entsprechen, zu nehmen. Denn der Bebauungsplan lässt neben einem Hotel auch Ferienwohnungen auf dem Grundstück zu. Der Käufer oder auch der vorherige Eigentümer hatte somit von Anfang an ein verbindliches Baurecht für den Bau der Ferienwohnungen.“ Ansonsten wären möglicherweise Entschädigungsforderungen auf die Stadt zugekommen
Vier Etagen
Die neuen Gebäude bestehen aus vier Geschossen - so wie übrigens das Kurhotel Claassen auch. Diese viergeschossige Bauweise hat der B-Plan von Anfang an zugelassen. Und gemäß diesen Vorgaben entsteht nun dort das „Gebirgs-Resort Winterberg“. Es wird aus drei Häusern mit insgesamt 72 Ferienappartements bestehen, die auf jeweils vier Etagen verteilt sind. Außerdem wird ein weiteres Gebäude mit zehn Eigentumswohnungen gebaut. Wie Per Barlag Arnholm, Geschäftsführender Gesellschafter der HELMA-Ferienimmobilien GmbH, auf Anfrage mitteilt, sind die meisten der Ferienappartements bereits verkauft. Und auch die ersten Wohnungen seien bereits beurkundet.
Exklusive Ausstattung
Das Unternehmen zeigt sich mit dem Fortschritt der Bauarbeiten sehr zufrieden: „Wir haben einen sehr guten Partner als Generalunternehmen für das Projekt aus der Region gewinnen können und freuen uns, dass das Projekt so gut, unkompliziert und qualitativ hochwertig umgesetzt werden kann.“ Winterberg biete für ein Unternehmen wie die Helma eine „sehr interessante Lage“, bei der - anders als zum Beispiel am Meer - nicht nur hauptsächlich die Sommersaison interessant sei. Das Besondere an den Immobilien sei die Lage direkt in der Stadt und gleichzeitig die Nähe zu den Sommer- und Wintersportangeboten.
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Alle Ferienappartements besitzen einen Balkon, diejenigen im Dachgeschoss verfügen über eine Dachterrasse. Die Wohnfläche liegt zwischen 64 und 115 Quadratmetern. Laut Helma Immobilien verfügen alle Objekte über eine „exklusive Ausstattung“ und werden von einem Nahwärmenetz versorgt. Die zehn Eigentumswohnungen verfügen über eine Fläche von ca. 58 bis 123 Quadratmetern.
Rückblick
1965 hatte die aus Norddeutschland stammende Familie Claassen das Kur- und Kongress-Hotel errichtet. Seit Anfang der 90-er Jahre stand der Komplex leer. Im Mai 2013 wurde die Ruine des Hotels abgerissen. 2020 wurde mit dem Bau des Gebirgs-Resorts begonnen. Projektpartner der Helma GmbH ist die 3K Projekt GmbH aus Schmallenberg.
Parksituation
Die möglichen Auswirkungen auf die künftige Parksituation wurden bereits im Bauausschuss und bei den Facebook-Bürgermeistersprechstunden thematisiert. Der Investor hat die nach Planungsrecht notwendigen Parkplätze auf dem Grundstück vorgesehen. Baurechtlich muss im Geltungsbereich des Bebauungsplans am Waltenberg ein Stellplatz pro Wohnung nachgewiesen werden. Die Stadt erklärt dazu: „Sollten wir feststellen, dass der Parkraum auf dem Grundstück nicht ausreichend sein sollte, werden wir entsprechende Regelungen in der Parkraumbewirtschaftung im unmittelbaren Bereich des Grundstücks aufnehmen, um hier gegen zu steuern und den Parkdruck rund um die Immobilie nicht noch weiter zu erhöhen.“
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