Winterberg. Darf Dan Corcoran seine Steaks als „Best Steaks in Town“ bewerben? Das Gericht urteilte nun darüber. Danach gab’s eine überraschende Botschaft.
Wer brät das beste Steak in Winterberg? Darüber ist in Winterbergein skurriler Streit entbrannt. Dan Corcoran vom Irish Pub wurde von seinem Nachbarn Dirk Engemann, Inhaber des Steakhauses Ochsenwirt, verklagt. Der Streit der beiden Winterberger Gastronomen um den Werbeslogan „Best Steaks in Town“ landete am Mittwoch vor dem Landgericht Bochum. Jetzt steht fest, wie das Gericht urteile: Die Werbung darf bleiben. „Die Klage wurde abgewiesen“, sagte eine Gerichtssprecherin am Freitag der Westfalenpost. Der Ire darf weiter offensiv mit dem Slogan werben. Die Kammer hatte bereits im Prozess am Mittwoch angedeutet, dass es der Argumentation des Klägers nicht folge und in der Werbung „Best Steaks in Town“ keine Wettbewerbsverzerrung sehe.
Streit ums beste Steak in Winterberg: Einigungsvorschlag vor Gericht scheiterte
Lesen Sie auch:Mit diesen 10 Tipps sparen Sie im Alltag richtig Geld
Die Fehde ums beste Steak der Stadt geht vermutlich nicht in die nächste Runde vor das Oberlandesgericht. Kläger Dirk Engemann kündigte gegenüber der Westfalenpost an, nach derzeitigem Stand auf eine Berufung verzichten zu wollen. „Die Sache wird jetzt zu den Akten gelegt. Ich habe eine gerichtliche Entscheidung angestrebt, um Kollegen und Gäste zu schützen: Im Sinne des Verbraucherschutzes und des fairen Wettbewerbs halte ich das allerdings für kein gutes Urteil.“ Man habe innerhalb des Stadtmarketingvereins vor einiger Zeit entschieden, Werbung dieser Art, die mit Superlativen agiere, zu unterlassen. Der Pubbetreiber halte sich aber nicht daran.
Lesen Sie auch:Preisexplosion beim Hausbau: Das müssen Sie jetzt wissen
Dass Gastronom Dirk Engemann nun offenbar auf eine Berufung verzichtet, kommt etwas überraschend, da er im Prozess selbst auf einen Vergleich der Gegenseite nicht eingegangen war. Dan Corcoran hatte vorgeschlagen, jede Werbung vor dem Pub mit dem Slogan zu entfernen – einzig das Schild über dem Eingang an der Treppe wolle er behalten, weil es dort seit vielen Jahren hänge. Für den Kläger war das am Prozesstag keine Option. „Wir wollen, dass der Spruch überall verschwindet, denn er ist für uns nicht zulässig“, hatte Dirk Engemanns Anwalt noch vor Gericht gesagt.
Streit ums beste Steak in Winterberg: Nächste Instanz wäre Oberlandesgericht
Das Gericht hat nun drei Wochen Zeit das ausführlich Urteil zu schreiben und den Verfahrensbeteiligten zukommen zu lassen. Danach hat die unterlegene Partei vier Wochen lang Zeit Berufung gegen das Urteil einzulegen, falls sie sich doch noch dazu entscheidet.