Berlin. Eine Kombination aus Alkohol und Schlaf kann an Bord eines Fluges gefährlich werden. Besonders eine Personengruppe sollte aufpassen.
Der Wein in der Flughafen-Lounge oder das Bier in 10.000 Metern Höhe könnten im Flugzeug ungeahnte Konsequenzen haben. So warnt eine neue Studie aus Deutschland vor Alkoholkonsum in der Luft. Gerade, wer auf dem Rückflug vom Mallorca-Urlaub im Flugzeug seinen Rausch ausschlafen will, ist möglicherweise gefährdet. So könnte die Kombination aus Schlaf, Alkohol und dem Druck der Kabine zu einem dramatischen Sauerstoffabfall im Blut führen.
Das berichten Wissenschaftler des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer im Fachjournal „Thorax“ veröffentlichten Studie. Darin verglichen die Experten zwei Gruppen aus 48 Testpersonen, die eine Nacht mit und eine Nacht ohne Alkohol-Promille für vier Stunden schlafen sollten. Eine der Gruppen schlief dabei in einem Schlaflabor, während die andere in einer Höhenkammer schlief.
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Hauptautorin: „Bitte trinken sie keinen Alkohol an Bord von Flugzeugen“
Die Höhenkammer soll die Druckbedingungen einer Flugzeugkabine simulieren, in der der Außendruck während des Fluges auf das Äquivalent von 2,438 Metern Höhe reguliert wird. Druckverhältnisse und Sauerstoffgehalt waren dementsprechend niedriger in der Höhenkammer als im Schlaflabor.
Alkohol und Schlaf sind zwei Faktoren, die bereits für sich genommen zu einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut führen. In der Höhenkammer verstärkte sich der Effekt noch, außerdem steigerte sich die Herzfrequenz der Testpersonen.
„Bitte trinken Sie keinen Alkohol an Bord von Flugzeugen“, sagte die Hauptautorin der Studie, Dr. Eva-Maria Elmenhorst, gegenüber „CNN“. Dr. Elmenhorst ist am DLR-Institut in Köln die Leiterin der Arbeitsgruppe Leistung und Schlaf. Vor allem Menschen mit Herz- und Lungenkrankheiten seien durch die Kombination gefährdet. Selbst für junge und gesunde Menschen sei der Mix aus Schlaf, Alkohol und Fliegen ein Stresstest für den Blutkreislauf.
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Alkohol und Fliegen stören Schlafqualität erheblich
Auch sei die Qualität des Schlafs der Testpersonen erheblich gestört gewesen. Der REM-Schlaf, eine Schlafphase, die für die Lernfähigkeit und Erinnerungen des Gehirns besonders wichtig ist, war durch die Flugzeugbedingungen sehr kurz. Gerade Passagiere auf Langstreckenflügen bestellen im Flug alkoholhaltige Getränke, um schnell einschlafen zu können, so die Studie. Der Erholungsfaktor eines solchen Schlafs sei allerdings äußerst gering.
Obwohl es eine verhältnismäßig kleine Studie ist, könne sie ein vielversprechender Startpunkt für zukünftige Forschung auf dem Gebiet sein, bewertete der Kardiologe, Dr. Andrew Freeman, die Untersuchung gegenüber CNN.